Stucky

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Er lag auf einer Liege. Die Sonne schien am Himmel in ihren letzten Zügen und eine leichte Brise wehte über ihn hinweg. Hier oben auf dem Dach ihres Wohnhauses war die Welt in Ordnung. Hier gab es keinen Krieg, keinen Hass und man konnte lieben wen man will. Es war ein kleines Paradies.
Neben ihm auf einer zweiten Liege lag sein bester Freund Steve Rogers. Sein Blick glitt zu ihm herüber und er musterte ihn heimlich. Mit einem Glas Limonade und einem Buch saß der Kleinere im Schneidersitz auf der Liege und war ganz in die Geschichte vertieft. Bucky fand ihn unheimlich süß. Mit einem lautlosen Seufzen wandte er den Blick ab und schaute wieder gen Himmel. Wie konnte etwas Verbotenes sich so richtig anfühlen? Er wusste schon seit einer Weile, dass er mehr für Steve empfand doch der Kleinere würde ihn niemals lieben. Es war nicht nur verboten, es war eine Straftat und laut der Gesellschaft einfach nur falsch. Doch trotz alledem wuchsen Bucky's Gefühle für Steve Tag für tag ein Stück mehr.

"Bucky hörst du mir eigentlich zu?" erkundigte sich Steve. Erschrocken sah der Braunhaarige zu dem Blonden herüber, der ihn schmunzelnd beobachtete. "Entschuldige, was hast du gesagt?" fragte er entschuldigend, schaute Steve aber nicht in die Augen. "Ich hab gefragt ob es dir gut geht. Du wirkst in letzter Zeit so abwesend." Bucky versuchte möglichst lässig und entspannt auszusehen und meinte: "Klar gehts mir gut. Was sollte den sein?" Doch Steve war nicht umsonst sein bester Freund. Er wusste wenn Bucky log und das er ihm nicht in die Augen, geschweige denn ansah, tat sein übriges um den Blonden misstrauisch zu machen. "Du weißt das du mit mir über alles reden kannst, oder?" fragte Steve um ihn zu ermutigen. Bucky nickte nur stumm, aber Steve war noch nicht bereit locker zu lassen. "Ist es weil du deinen Marschbefehl erhalten hast?" fragte er weiter. Er hörte Bucky scharf die Luft einziehen und doch schüttelte er nur wieder den Kopf.Da die Fragerei nichts brachte stand Steve auf und setzte sich mit auf die Liege seines Freundes. Sachte ergriff er dessen Hand, was Bucky dazu brachte ihn anzusehen.

Als Bucky aufsah blickte er in die blauen Augen die für ihn so tief waren wie das Meer. Es war die schönste Farbe der Welt. Es faszinierte ihn das sie dunkler wurden, wenn Steve sauer war oder wie sie strahlten, wenn er lachte. Bucky liebte es wenn Steve lachte. Er liebte es Steve beim lesen oder zeichnen zu beobachten. Er liebte es Steve das Tanzen beizubringen. Er liebte es durch Steves blonde Haare zu streichen. Er liebte... Steve Rogers. Dieser saß im Moment direkt vor ihm und wirkte sehr besorgt. Entweder verbrachte er wundervolle zwei Wochen mit Steve oder er würde ihn verlieren. Bucky würde in knapp zwei Wochen in den Krieg ziehen, da konnte er auch jetzt schon was riskieren. Zuerst legte er seine Hände an Steves Wangen, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen auf die des Kleineren legte.

Ein Feuerwerk explodierte in Bucky's Bauch. Es fühlte sich so unbeschreiblich schön an und doch er löste sich nach wenigen Sekunden wieder. Er sah Steve kurz in die Augen, in denen er Überraschung und Verwirrung las und sprang dann von der Liege. „Es tut mir leid, Steve. Ich weiß nicht was... Ich gehe jetzt." stammelte er und ging in Richtung Tür.
Steve war fölling perplex und reagierte erst als Bucky schon fast an der Tür war. „Bucky warte!" rief er. Doch dieser lief einfach weiter. „James Buchanan Barnes bleib sofort stehen!" nun sprang auch Steve von der Liege auf und lief Richtung Bucky. Er griff nach dem Arm des Größeren und drehte ihn zu sich um. Bucky ließ es einfach mit sich machen und schaute dabei betrübt zu Boden. Nun würde Steve ihn zum Teufel schicken oder ihn sogar bei der Polizei melden, da war Bucky sich sicher. Doch Steve hatte nichts dergleichen vor. Sachte legte er eine Hand unter Bucky's Kinn und hob es etwas an, damit er ihm in die Augen sehen konnte.
„Steve es tut mir so lei..." doch Steve ließ ihn nicht ausreden. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und legte seinerseits seine Lippen auf Bucky's. Der Brünette zögerte erst doch als er merkte das Steve nicht nachgab und das hier wirklich zu wollen schien, erwiderte er den Kuss. Er schlang seine Arme um Steves schmale Hüfte, während dieser seine Hände in Bucky's braunen Haaren vergrub. Hinter ihnen ging die Sonne langsam unter und tauchte alles in ihr wunderschönes Licht. Der Augenblick war fast schon magisch.

Sekunden, Minuten vielleicht auch Stunden später lösten sich die beiden schweratmend aus dem Kuss. Ungläubig sahen sie sich an bis sich ein fettes Grinsen auf ihre Gesichter schlich. Etwas unsicher setzen sich beide, einander gegenüber, wieder auf die Liege. Vorsichtig ergriff Bucky Steves Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. „Ich liebe dich, Steven Grant Rogers." flüsterte er schüchtern. Steves Augen fingen an zu strahlen wie noch nie zuvor. Er strahlte übers ganze Gesicht und flüsterte genauso leise: „Ich liebe dich auch, James Buchanan Barnes. Til the end of the line." „Til the end of the line." wisperte Bucky und zog Steve noch einmal in einen kurzen Kuss. Anschließend ließ er sich zurück sinken und Steve kuschelte sich an ihn. Gemeinsam beobachteten sie den Rest des Sonnenuntergangs und schließlich noch etwas die Sterne, bis es langsam zu kalt wurde. Hand in Hand gingen sie runter in ihre Wohnung, immer auf der Hut ob ihnen jemand entgegenkam.

Ein paar Minuten später lagen sie beide, in Decken gekuschelt, in Bucky's großem Bett. Steve war schon fast eingeschlafen und hatte sein Gesicht an Bucky's Brust vergraben. „Gute Nacht Bucky." nuschelte er. Angesprochener konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Steve war einfach süß. „Gute Nacht Stevie." flüsterte er und gab dem Kleineren einen Kuss auf den Kopf. Zwei Minuten später war Steve eingeschlafen. Auch Bucky's Augenlieder wurden langsam schwer und er driftete mehr und mehr in den Schlaf ab.

Es ist kalt. Eiskalt. Doch davon spürt er nichts mehr, mittlerweile ist er es gewohnt. Hydra hat ihn wieder mal auf Eis gelegt, doch nun wurde er gebraucht. Langsam öffnet er die Augen und ein Gedanke drängt sich auf. Steve. Wo war er? Ging es ihm gut? „Steve?" fragte er. Seine Stimme war rau und kratzig. „Soldat, willkommen zurück." erklang eine tiefe, russisch sprechende Stimme. Er drehte den Kopf und suchte weiter den Raum ab, konnte aber keinen Steve entdecken. „Wo ist... Steve?" fragte er stockend. Der Mann dem die Stimme gehörte verzog das Gesicht und wandte sich an einen kleineren Mann im Laborkittel, der in der nähe einer Tür stand. „Er erinnert sich an etwas. Löschen Sie ihn und programmieren Sie ihn neu. Er darf keine Schwäche zeigen!" damit verschwand er ohne Bucky eine Antwort zu geben. Der Arzt kam auf ihn zu und half ihm aus der Gefrierkammer in einen komisch aussehenden Zahnarztstuhl. Der Arzt schob ihm eine Beisschiene in den Mund und ein komischer Apparat setzte sich auf seinen Kopf und die Hälfte seines Gesichts. Plötzlich schoss eine Unmenge an Strom durch seinen Körper. Bucky schrie auf, versuchte sich zu befreien, doch sie hatten ihn an den Stuhl gefesselt. Er merkte wie nach und nach Steve und die Erinnerung an ihren ersten Kuss, von der er geträumt hatte, verblassten. Er vergaß seinen Namen, er vergaß Steve und er vergaß seine Geschichte.
Übrig blieb nur der Winter Soldier und ein großes Loch in seinem Herzen.

Hi, its me. Wie war der Oneshot? Wollt ihr das ich mehr Ships wie Stucky schreibe?

LG
Stofffledermaus

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