POV Isabella
"Ich halte das für keine gute Idee" versuche ich Massimo mit einem letzten Versuch klarzumachen, als der SUV vor einer Villa hält. "Tesoro du kannst es nicht länger aufschieben und mir fallen keine ausreden mehr ein. Du weißt, wer dein Vater ist. Sicher stehe ich über ihn aber auf Dauer sind mir die Hände gebunden" entschuldigt er sich. "Hast du Angst vor ihm?" "Nein ich habe vor niemanden Angst aber es wird Zeit. Du hast mir eine Chance gegeben, vielleicht solltest du das auch mit ihm tun." sieht er mich nachdenklich an. Ich blicke auf die Villa. Das Essen mit meinem Vater habe ich jetzt schon so lange herausgezögert. Sicher hat er versucht, mit mir zu reden aber ich wollte es nicht hören. Dutzende Geschenke hat er mir geschickt. Um es mit seinen Worten zu sagen, er wollte die Jahre wieder gut machen, die ihm genommen wurden. Ich weiß trotzdem nicht so ganz was ich von ihm halten soll. Dieser Mann vermittelt nicht das Bild, was meine Mum immer von geschaffen hat. Ach meine Mum das ist auch so eine Sache, wenn ich an das letzte Gespräch zurückdenke wird mir auch mulmig. Nachdem es mit Massimo gut lief habe ich mein Handy zurückbekommen und mich bei ihr gemeldet aber anstatt froh zu sein, das es mir gut geht, hat sie nur rumgeschrien. So kannte ich sie gar nicht. Ich würde ihr Leben in Gefahr bringen und so. Das Gespräch bestand nur aus Geschrei. Laura war auch da und klang nicht besser. Seit dem habe ich nur noch kurze Nachrichten geschickt. "Denkst du an deine Mutter?" "Woher weißt du das nur immer?" "Ich kenne dich eben, Isabella. Du bist wie ein offenes Buch für mich. Komm lass uns reingehen. Ich bin da Nico ist da es wird schon gut gehen." "Hast du deine Waffe dabei?" frage ich ihn ernst. "Ja wieso?" fragt er mich stirnrunzelnd. "Na ja falls er mich nicht gehen lässt kann ich mir den Weg frei schießen. Ich weiß, der Scherz war schlecht" er steigt aus und öffnet meine Tür. Mein Gentleman. "Keine Sorge, du bist meine Gefangene. So wird es auch bleiben" versucht er mich aufzumuntern. "Dann auf in den Kampf" wie schlimm kann es schon werden.
Nach dem Essen
Das Essen lief sehr schweigsam. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen hier zu sein. Es fühlt sich komisch an. Ein Teil findet es befremdlich und der andere schreit zuhause. Die Tatsache das überall Bilder von mir hängen macht es nicht besser. Es erdrückt mich. Zum Glück hat Massimo meinen Vater abgelenkt, so konnte ich mich entschuldigen. Ich brauche etwas Frischluft. Ewig kann ich ihm nicht aus dem Weg gehen aber ich will mich sammeln. Wie ich so durch die Gänge laufe kommen immer mehr Erinnerungen zurück. Ich sehe mich als kleines Mädchen wie ich mit meinem Stofftier durch die Gänge renne. Wie ich mit meinem Dad fangen spiele. Mich verstecke. Höre mein Lachen von den Wänden hallen. Erst bemerke ich gar nicht, wo mich meine Schritte hingeführt haben, erst als ich aufblicke und die Buchstaben lese. Isabella. Das war mal mein Zimmer. Ich kann es nicht glauben es ist noch hier. Meine Hände zittern. Das hätte ich nicht erwartet. Ich kann nicht anders. Meine Neugier lässt mich die Tür öffnen und was ich dort sehe, raubt mir den Atem. Es ist alles genauso wie damals. Mein Bett, die Spielecke, mein kleines Bücherregal. Mir wird schummrig und ich setze mich auf das kleine Bett. Die Bettwäsche scheint frisch und auf dem Tisch stehen frische Blumen. Wer macht das. Auf dem kleinen Nachttisch liegt ein Buch. Die kleine Meerjungfrau. "Als du klein warst, musste ich dir immer daraus vorlesen" erschrocken blicke ich auf und schaue in das Gesicht meines Vaters. Ich fühle mich ertappt. "Wir haben uns Sorgen gemacht. Ich muss sagen es war clever von Massimo mich abzulenken aber ich habe ihn durchschaut" "Es tut mir leid" "Das muss es nicht. Ich weiß, die Situation ist nicht einfach. Massimo hat mir von deiner Mutter erzählt. Ich wollte dich nicht drängen. Darf ich mich setzen?" ich nicke ihm zu und die nächsten Minuten schweigen wir uns einfach nur an. Es fühlt sich komisch an. "Wieso ist meine Mum damals gegangen?" unterbreche ich unser Schweigen. "Ich bin mir nicht sicher aber du weißt wer ich bin wie mein Leben ist. Am Anfang fand sie es aufregend aber dann hat sie auch die Schattenseiten gesehen. Ich vermute, sie konnte damit nicht umgehen. Als ich an den Abend nach Hause kam und dein Zimmer leer war, hat mich das gebrochen. Mir wurde das wichtigste genommen und ich konnte nichts dagegen tun. Mir waren die Hände gebunden. Ich habe geschworen euch zu beschützen aber ich konnte es nicht mehr. So lange habe ich mich immer gefragt was ich hätte anders machen können aber kam zu keiner Erkenntnis. Ich habe deinen Verlust nie überwunden" "Hast du sie geliebt?" ich schaue in sein Gesicht. Es ist voller Schmerz und Trauer. Ich sehe den Ansatz von Tränen. "Ja schon aber dich mehr. Du warst meine kleine Prinzessin, mein ganzer stolz." "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich war noch so klein. Mum meinte immer es war richtig. Sie wollte mich nur schützen" "Isabella ich schwöre dir, ich hätte dich nie in Gefahr gebracht. Es ist schon komisch" "Was meinst du?" "Du sitzt hier als erwachsene Frau vor mir und doch sehe ich nur das kleine Mädchen. Ich weiß, das es viel verlangt ist aber ich würde dich gerne kennenlernen jetzt wo ich dich wieder habe. Du bist mein größter Schatz." "Ich kann dich verstehen irgendwie. Es fühlt sich komisch an wieder hier zu sein. Du hast alles gelassen so wie es ist" "Ja immer wen die Sehnsucht zu groß ist komme ich hier her und schwelge in Erinnerungen. Die frischen Blumen lassen mich immer denken, du kommst jeden Moment wieder hier hereinspaziert" "Wo sind die anderen?" "Massimo wartet unten auf uns. Ich habe ihn um diese Möglichkeit gebeten" "Danke das du es versucht hast. Ich kann dir nicht versprechen wie sich unsere Beziehung entwickelt aber es wäre schon schön dich besser kennenzulernen. Immerhin meint Massimo ich komme ganz schön nach dir" "Ja, das hat er auch zu mir gesagt. Es scheint je länger du hier bist, umso stärker kommt das italienische Temperament durch" schaut er mich stolz an. "Ja, das habe ich schon öfters gehört"
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Hard For Me
FanfictionManchmal ändert sich dein ganzes Leben mit einer einzigen Entscheidung. Ava Santiago wollte nur einen Kurztrip nach Sizilien machen, um Laura zu besuchen. Aber aus diesem Ausflug sollte sich etwas völlig anderes entwickeln. Den Ava hütet ein Geheim...