neun

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ich traue mich fast nicht zu atmen. das hier ist so ungewohnt, aber auch... erfrischend. aufregend. leider aber eben auch sehr verwirrend. ich blickte auf saschas arm, welchen er um mich herum gelegt hatte. ich konnte mir ein kleines grinsen nicht verkneifen. ich würde mich selbst belügen, wenn ich behaupten würde dass mir das ganze hier nicht gefällt. ich hörte mein handy auf dem nachttisch neben mir leise vibrieren. vorsichtig streckte ich meine hand aus und schaltete es an. mittlerweile ist es schon 11:38 und ich hatte zwei neue nachrichten.

elu:

"wo bist du? allles gut bei dir? gib mal bitte ne rückmeldung!"

clara (tanzstudio):

"hi lea, ich wollte dir nochmal kurz eine bestätigung geben dass du ab der nächsten woche direkt am montag wieder einspringen kannst! deinen kursplan hab ich dir per mail geschickt, liebe grüße!"

ich grinste. clara ist meine alte chefin, und jetzt anscheinend wieder meine aktuelle. diese gute nachricht machte mich so glücklich, dass ich mit dem lächeln nicht mehr aufhören konnte. nachdem ich mich bei clara bedankt hatte, schrieb ich elu noch eine kurze nachricht:

"keine sorge, alles super! bin bei sascha, melde mich später nochmal"

ich legte mein handy wieder zurück und gähnte. obwohl ich schon relativ wach war, wollte ich nicht aufstehen und ihn vielleicht dadurch aufwecken. ich zögerte kurz, den blick auf seinen arm gerichtet. dann legte ich meine hand auf diesen und kuschelte mich noch etwas enger an ihn. falls das alles für ihn etwas komisch sein sollte wenn er wach wird, gibt es immer noch die ausrede, dass ich mich so im schlaf positioniert habe. man kann ja nie wissen.
an meinem rücken konnte ich durch seinen brustkorb spüren, wie er ein- und ausatmete. sein oberkörper strahlte eine sanfte wärme aus, und wenn er ausatmet, kitzelt es leicht in meinem nacken. im gegensatz zu meinem ist sein herzschlag sehr regelmäßig. ich hoffe, dass er meine aufregung nicht bemerken würde.
plötzlich hörte ich ein grummeln und gähnen hinter mir. schade, ich hätte noch eine gute weile weiter so rumliegen können. während sascha langsam aufwachte, streichelte er sanft meinen oberarm - bis er abrupt stoppte und sich aus der kuschelnden haltung löste. mein herz sackte ungefähr 3 etagen in die tiefe. mit so einer reaktion habe ich nicht gerechnet... beziehungsweise habe ich sie nicht erhofft.

ich tat so, als würde ich ebenfalls aus dem tiefschlaf erwachen und drehte mich zu ihm um.
"morgen." nuschelte ich und lächelte schief. "na?" erwiderte er und lächelte zurück. aber irgendwas an seinem lächeln war anders. irgendwas lag in seinen augen, aber ich konnte mir nicht erklären was es ist.
sascha richtete sich auf und warf einen blick auf sein handy. "fuck!", stieß er aus und wuchtete sich aus dem bett. "ich muss schon in einer halben stunde zum drehen im büro sein, fuck fuck..." hektisch suchte er sich klamotten aus seinem schrank. "bedien dich einfach wenn du irgendwas brauchst ja? du kennst dich ja aus. ich muss schnell duschen!" nur in boxershort und oversize shirt bekleidet verließ er schnell das zimmer. ich hörte, wie die badezimmertür hinter ihm zufiel. "ok..." murmelte ich zu mir selbst. das war grad irgendwie alles anders als erwartet.
ich rappelte mich auf und begab mich zu saschas kleiderschrank. ich zog einen grauen crew neck pullover heraus und warf ihn mir über. duschen gehen muss ich zuhause, das schaffe ich hier nicht mehr. ich packte mein zeug zusammen und begab mich nach unten. sascha kam ebenfalls runter, als ich grad dabei war mir eine kippe zu drehen. "hast du lust die noch hier zu rauchen? das sollte ich noch schaffen.", meinte er. "klar." wir verließen das haus, und sascha zog die tür hinter uns zu.

oder doch? - unsympathischtv / sascha hellinger ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt