achtzehn

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peter, sphendi, tim, lazo, elu, sascha und ich saßen mitten in der nacht irgendwo im nirgendwo an einer tankstelle in frankreich.
wir hatten schon gut 10 stunden autofahrt hinter uns, jetzt ist wieder mal fahrerwechsel. die einzigen beiden die noch relativ wach sind, sind lazo und elu. damit war schon klar, wer den letzten teil der fahrt hinterm lenkrad verbringen muss. ich gähnte lange und sog die frische luft ein. obwohl es gegen 3 uhr war, war es immer noch warm genug, um im t shirt draußen zu sitzen.
die anderen tauschten ein paar sätze aus, aber die meisten waren einfach nur müde.
„okay, letzte kippe rauchen, dann gehts weiter!", meinte lazo jetzt, mehr oder weniger motiviert. „haltet durch, sind nur noch ein paar stunden."
während die meisten eine kippe rauchten und über die sitzkonstellation in den zwei autos planten, setzte sich sascha neben mich auf den warmen asphaltboden. er steckte mir eine kippe zwischen die lippen und zündete sie an. ich musste müde grinsen.
„bist einfach der fürsorgliche boss."

zwischen ihm und mir schien alles normal zu sein. naja, halbwegs. so normal wie es halt ist mit seinem besten freund zu schlafen, während alle anderen nix davon wussten. er ist immer noch etwas schüchterner als sonst, aber so gehts mir auch. ist eben eine heftige veränderung für uns beide. wenigstens stellte uns niemand unangenehme fragen. naja, zumindest bis jetzt. ein bisschen angst hab ich schon, dass ich besoffen einen ausrutscher habe und plötzlich doch alle bescheid wissen. mir fällt es echt schwer, mich in der gegenwart von anderen ständig zusammenzureißen und ihn nicht spontan zu küssen.
so schön ich unsere intimität auch finde, am liebsten wäre ich einfach richtig mit ihm zusammen. meine gefühle kann ich jetzt so oder so nicht mehr leugnen, zumindest mir selbst gegenüber.
sascha darf davon nichts erfahren. und elu wird bestimmt ihren mund halten.

wir saßen schweigend nebeneinander, rauchten und genossen die kleine pause. peter fragte: „lea, sascha? passt safe für euch beide, wenn ihr mit mir und lazo fahrt oder?" sascha nickte nur, und ich streckte einen daumen nach oben in die luft. für irgendwelche späße sind wird alle zu müde.
ich beobachtete sascha aus dem augenwinkel. er hatte zuletzt fahren müssen, und seit der abreise saßen wir noch nicht im selben auto. er hatte tiefe augenringe, keine cap und keine brille auf. trotzdem sieht er heiß aus, so wie immer.
er bemerkte meinen blick und zog die augenbrauen hoch. „seh ich so scheisse aus?"
„wie immer. nichts neues."
„du siehst aber auch ziemlich fertig aus. wie frisch durchgebumst.", entgegnete er und fuhr mit einer hand über meine verstrubbelten haare.
„ich glaub den teil mit dem bumsen hätt ich mitbekommen. naja obwohl, bei deinem kleinen schwanz..."
lüge! fette, fette lüge.
„pscht!", machte er und sah zu den anderen, aber wir saßen außer hörweite.
„du weißt selbst, dass das ne lüge ist.", meinte er, als er mir die hände entgegenstreckte um mir aufzuhelfen.
„stimmt."
wir liefen arm in arm zum auto und besetzten die rückbank. der rest saß bereits wieder an ihren plätzen.

als wir wieder auf der autobahn waren, schnallte ich mich ab, um mich auf den mittleren platz der rückbank zu setzen. sascha lehnte mit einem kissen gegen die fensterscheibe. als er mich bemerkte öffnete er die augen und lüftete einladend seine decke. ich kroch darunter und benutzte seine schulter als kissen. unter der decke legte ich einen arm um seinen bauch. ich sah ihn leicht lächeln, und er drückte unter der decke meine hand mit seiner. das würde so oder so niemand von den anderen beiden mitbekommen.
als ich allerdings in den rückspiegel sah, grinste nico mich an und zwinkerte mir zu. ich schüttelte lächelnd den kopf und schloss die augen. er wird sich schon nichts dabei denken.
wenige minuten später nickte ich ein.

oder doch? - unsympathischtv / sascha hellinger ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt