siebzehn

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in der nacht vor der abreise saß ich gemeinsam mit sascha auf seinem balkon, und wir tranken ein bierchen.
3 tage sind vergangen, in denen wir uns nicht nochmal näher gekommen sind, und auch nicht über die aktion letztens geredet haben.
als elu mich fragte warum wir so nervös gewirkt haben als nico und sie die wohnung betraten, wich ich nur aus und erzählte nichts. da ich schnell wieder auf ein anderes thema — sie und lazo — lenken konnte, ließ sie sich auch mein schweigen gefallen. anscheinend glaubt sie wirklich, dass nichts besonderes vorgefallen ist.

„also.", meinte sascha jetzt langsam und blickte in den nachthimmel.
man kann ihm deutlich ansehen, dass ihm das bevorstehende gespräch sehr nervös machte.
„ich hau es jetzt einfach mal direkt raus, damit wir uns damit beschäftigen müssen.", übernahm ich schnell. „was war das, was sind wir grade, was soll das werden? willst du's den anderen erzählen?"
ich schob mir eine strähne hinter mein ohr und blickte ihn an. ich glaub ich kann es aufgeben zu leugnen, dass ich nichts für ihn empfinde. allerdings hab ich nicht die leiseste ahnung, ob er auch so fühlt. oder ob ich ihm von meinen gefühlen erzählen soll.
„es war... spontan. und für mich auch sehr schön. dadurch dass wir uns schon so lange und gut kennen, war einfach die vertrauensbasis da und ich hab mich echt wohl gefühlt. ich hab allerdings angst, dass wir durch solche aktionen unsere freundschaft zerstören. ich find dich mega süß, aber... ich glaube, dass ich auf jeden fall noch nicht bereit für eine... beziehung bin. wenn das überhaupt in frage käme."
nach seiner kleinen ansprache wurde er etwas rot.
also keine beziehung. das fühlt sich an wie ein schlag ins gesicht.
„mir gehts genauso wie dir.", log ich. „aber ich fänd es viel zu schade, einfach zur normalen freundschaft zurückzukehren, wenn du weißt was ich meine. vielleicht... können wir ja einfach erstmal weitermachen und schauen, was passiert."
„weitermachen mit was? ficken?"
plötzlich ist sein selbstbewusstsein wieder da, und er grinste verschmitzt.
„ja. wenn du's so ausdrücken willst, dann ficken.", lächelte ich zurück. mein herz lag schwer in meiner brust. wenn er nur das will, soll es so sein. hauptsache, ich verliere die nähe zu ihm nicht. dafür macht er mich viel zu glücklich.
sascha räusperte sich und legte sich kopfschüttelnd einen pulli über den schritt.
ich lachte auf. „das ist jetzt nicht dein ernst."
er lief rot an, wie eine tomate. „sorry. vor dir hatte ich echt lange niemanden mehr. bin wahrscheinlich doch etwas mehr horny als gedacht."
ich lachte nur weiter und schüttelte den kopf. „okay okay, also erstmal um das thema abzuschließen; willst du es den anderen erzählen, oder erstmal für dich beziehungsweise uns behalten?"
„am liebsten erstmal niemandem erzählen, wenn das passt."
ich nickte.
„passt." ich nahm ihm seine kippe aus der hand und zog daran.
er beobachtete mich dabei, und starrte unablässig auf meine lippen.
„und jetzt?", fragte er mich.
„wie, hast du's echt so nötig?", zwinkerte ich.
„schon. ich würd gern da weitermachen, wo wir vor 3 tagen aufgehört haben. hätte nie gedacht dass ich mal der typ für sowas wie eine freundschaft plus bin, aber... ich finds schon ziemlich gut."
ich pustete ihm den rauch meiner (oder seiner) kippe ins gesicht und er drehte sich weg. grade als ich perfekt freie bahn hatte, fing ich an, seinen hals zu küssen. etwas geschockt atmete er aus, ließ sich aber schnell fallen und zog mich auf seinen schoß.
da der balkon von außen kaum zu sehen war und wir sowieso auf dem boden saßen, fühlte ich mich sicher.
als wir beide unten rum nackt waren und ich wieder auf ihm saß, drang er vorsichtig in mich ein. sein leises stöhnen machte das ganze nur noch besser. während er zu mir hoch in meine augen sah, begannen wir beinahe zeitgleich, unsere hüften synchron zu bewegen.
als ich meinen oberkörper an seinen drückte und die augen schloss, zählte nichts mehr. nur noch er und ich existierten, alles andere ist egal.

oder doch? - unsympathischtv / sascha hellinger ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt