sechzehn

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ich lag eine weile starr im bett, in der hoffnung sascha auf gar keinen fall aufzuwecken.
wie bitte soll dieses after sex gespräch aussehen? ich hab einfach nur extrem angst, enttäuscht zu werden. dafür fand ich die letzte nacht viel zu schön.
ich rang eine weile mit mir selbst, bis ich mich doch dazu entschied, einen arm um ihn zu legen und ihn zu löffeln. als reaktion darauf schniefte er nur einmal und kuschelte sich näher an mich heran.
ich lächelte zufrieden. nachdem sich mein unfassbar hoher puls beruhigt hatte, nickte ich wieder ein.

„na, schon wach?"
ich öffnete die augen, und blickte einem verpennten sascha ins gesicht. als ich realisierte was sache war, schlug ich mir die hände vors gesicht. „gumo.", nuschelte ich und rutschte noch ein stück tiefer unter die decke. er musste kichern.
er kicherte schüchtern. „wollte dich nicht aufwecken, sorry. hab vor ein paar minuten gehört wie elu und nico die wohnung verlassen haben, also die luft ist rein."
ich blickte durch meine hände, er lächelte mich schief an. ich stieß die luft aus, die sich in meiner lunge gesammelt hatte und rollte auf den rücken.
„sascha, was war das gestern?" ich blickte an die decke und gab mir die größte mühe, auch nur ansatzweise auf mein leben klarzukommen.
ich spürte seine blicke auf mir. „keine ahnung. wie fandest du es denn?"
jetzt musste ich lachen und drehte mich wieder zu ihm. „wie ich es fand, echt jetzt? was denkst du denn, hat man das währenddessen nicht gehört?" er musste lachen und rückte ein stück näher zu mir.
„doch ja... denke bei mir war's nicht anders. ich hab nur angst, dass du mich jetzt nicht mehr magst oder so."
ich ignorierte jegliches herzklopfen und blickte ihn ernst an. „ich mag dich. sehr. da brauchst du dir definitiv keine sorgen machen. und ich fand den gestrigen abend und die nacht sehr schön mit dir. ich weiß, du willst drüber reden, aber..." ich zögerte kurz. „... ich bin eh nicht so der fan davon, irgendwas zu labeln. solange wir wie auch vorher miteinander umgehen können ist doch gut, oder? vielleicht sollten wir einfach mal schauen, was sich noch so ergibt." er nickte zustimmend.
„was ich definitiv labeln muss..", raunte er in mein ohr, „..ist dass ich dich ziemlich heiß finde."
wie auf kommando setzte ich mich wieder auf ihn drauf. „gleichfalls, hellinger."
ich betrachtete sein gesicht und konnte meine bewunderung nicht zurück halten. dieses kantige und dennoch süße gesicht, diese augen. oh man, diese augen...
ich spürte seine morgenlatte unter mir und beugte mich zu ihm herab um ihn zu küssen.
meine kopfschmerzen waren mittlerweile komplett weg, das einzige was grade zählt ist er. unser kuss nahm fahrt auf, und grade als er in den kuss hinein stöhnte, bahnte ich mir meinen weg mit vielen kleinen küssen erst zu seinem hals, dann hinunter zu seinem brustkorb. seine tattoos glitzerten regelrecht in der morgensonne, die das ganze zimmer in einen goldenen glanz tauchte. gerade als ich den ersten kuss auf seinen bauch setzte, klingelte sein handy. er stöhnte.
„junge, immer in den beschissensten momenten ruft dieser wichser an...", meinte er und akzeptierte den anruf.
ein wenig enttäuscht ließ ich mich wieder neben ihn plumpsen.
„lazo, was gibts? du störst grad eigentlich... ja, ja. okay, da kann ich echt nix gegen sagen. safe, schick mir mal die genaueren infos, ich werd's ausrichten." eine kurze gesprächspause folgte. „komm, halt's maul.", seufzte sascha jetzt und packte das handy kopfschüttelnd und grinsend wieder weg.
„was war?"
„die jungs und elu haben grade spontan einen urlaub geplant. spanien, nordküste. das sollte doch was für dich sein, oder? haste bock?"
„willst du mich komplett hops nehmen??"
ich hab spanisch studiert, und kurz nach dem abschluss meines bachelors bin ich nach portugal abgereist. da sich die sprache verhältnismäßig nicht sehr krass unterscheidet, dachte ich, das könnte meinem sprachwissen nur gutes tun.
„das klingt verdammt gut!", gluckste ich, voller vorfreude. okay okay, wann wie wo genau?"
sascha lachte herzlich. er schien sich ehrlich mit mir zu freuen.
„übermorgen. wie gesagt sau spontan, aber ich denke so n gemeinsamer urlaub könnte echt geil werden."
ich nickte überschwänglich, grinste glücklich und drückte ihm einen kuss auf den mund.
„frühstück?", fragte ich ihn grinsend.
„frühstück.", erwiderte er gespielt enttäuscht.
„ach komm..." lachte ich. „ein andermal..."
etwas peinlich berührt grinste er.
„ich will's schwer hoffen."

oder doch? - unsympathischtv / sascha hellinger ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt