sechs

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mein herz machte einen riesigen hüpfer. die schmetterlinge in meinem bauch spielten verrückt. doch als ich saschas niedergeschlagenen blick sah, konnte mich diese nachricht trotzdem nicht richtig glücklich machen. ich stellte mein bier auf die bar und drückte ihn. "oh man... ist das gut oder schlecht? willst du drüber reden?" er löste sich von mir, blickte zu boden und zuckte mit den schultern. er wirkte distanziert, und meine stimmung passte sich damit seiner an. will er jetzt nicht mal mehr mit mir reden? "weiß ich nicht. aber ich hab grad kein bock und keine kraft länger hier zu bleiben. viel spaß dir noch mit elias.", meinte er und trank den rest seines biers aus. er drehte sich um und steuerte den ausgang an. mir blieb der mund offen stehen. ich warf einen schnellen blick auf die tanzfläche, konnte aber keinen elias erblicken. ich griff mir mein bier und folgte sascha schnell. er stand schon vor seinem wagen, als ich ihn endlich einholte. "was ist denn deine mission?", fragte er als er mich sah und steckte sich eine kippe in den mund. "was hältst du davon wenn wir den plan von morgen auf heute verlegen? ich will dich heute ungern alleine lassen." "was ist mit elias?" ich zuckte mit den schultern. "was soll mit ihm sein? das war eben eine sehr spontane aktion. hab ihn eben nicht mehr gefunden, bin dir schnell hinterher." er zog die augenbrauen hoch. "aja, spontan sah das irgendwie nicht aus." ich verdrehte die augen. "na komm.", meinte sascha und hielt mir die beifahrertür auf.



auf dem weg zu ihm hielten wir noch bei einem supermarkt und kauften einen wodka. da ich immer noch stark angetrunken war, versprach ich ihm überschwänglich heute seine persönliche barkeeperin zu sein. dadurch dass ich nicht wenig alkohol im blut habe und ziemlich viel scheiße von mir gab, konnte ich seine stimmung wieder hochziehen. als ich ihn zum lachen bringen konnte, war das für mich ein riesiger triumph.


"hunger.", meinte ich und ließ mich auf sein sofa fallen. "pizza bestellen?", fragte er. "ich bezahl für uns beide, weil du den wodka bezahlt hast." ich grinste und zwinkerte ihm zu. "was für eine ehre." ich war verdammt froh, dass ich nicht nüchtern bin. wenn ich jetzt nüchtern wäre, würde mich das alles wahrscheinlich etwas nervös machen. als ich das letzte mal mit ihm alleine zuhause war, war alles noch auf rein freundschaftlicher basis. obwohl es das für ihn auch immer noch ist. ich blickte zu sascha, der immer noch lost im raum rumstand und auf seinem handy die tasten einschlug. kurzerhand warf er das handy auf die couch und sagte: da geh ich heute nicht mehr dran." "besser so.", meinte ich und ging in die küche. "mit was soll ich mischen?" sascha ist mir in die küche gefolgt. er nahm eine cola von der kücheninsel und warf sie mir entgegen. "machs stark.", meinte er. "ich bestell schonmal. wie immer?" "jap.", antwortete ich und kippte den halben wodka in die colaflasche. ich schnupperte daran und verzog das gesicht. "bah.", murmelte ich. ich ging zum sofa, schnappte mir eine decke und ging mit der mische auf den balkon. als ich begann mir eine kippe zu drehen gesellte sich sascha zu mir auf den balkon.



wir saßen auf den sitzkissen auf dem balkonboden und sahen auf stuttgart herunter. "und? willst du mir erzählen was da abging?"

oder doch? - unsympathischtv / sascha hellinger ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt