eins

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ich hätte nicht gedacht dass es mich so wenig stören würde, portugal zu verlassen und wieder nach deutschland zu kommen. portugal war genau so wie ich es mir vor meinem work and travel - jahr vorgestellt hatte: frisch, neu, warm, und vor allem: abwechslungsreich. das ist eine der sachen die ich an meinem leben kritisiert habe. ich bin nicht für routine gemacht. mittlerweile aber realisiere ich, wie gut ich es mit meiner routine hatte - und ja, ich gebs zu - sie hat mir ziemlich gefehlt. meine freunde haben mir gefehlt. in mir breitete sich eine große freude aus, alle heute wiederzusehen.

ich schnippste meinen kippenstummel weg und drückte auf die klingel. zwei sekunden später summte es und ich musste grinsen. da scheint sich noch wer über meine gegenwart zu freuen. ich wuchtete meinen koffer die treppen hinauf, der rucksack auf meinen schultern machte sich ebenfalls deutlich bemerkbar. im 2. stock angekommen (ich bin mittlerweile komplett außer puste) steht meine mitbewohnerin und beste freundin so lässig wie möglich im türrahmen.

"gut zu wissen, dass du immer noch so unfassbar hilfsbereit bist wie vor einem jahr.", bemerkte ich sarkastisch und schubste meinen koffer an ihr vorbei in die wohnung. ich fiel fast zu boden, als elu mich stürmisch begrüßte.

"lea, altes haus, scheiße siehst du gut aus!", schrie sie beinahe und zerdrückte mich. ich lachte und drückte sie zurück.

"und du hast immer noch die farbe von nem blatt papier.", erwiderte ich.

"ich freu mich wieder hier zu sein!, wie wars ohne mich?" Wir lösten uns voneinander und elu half mir, mein gepäck in mein zimmer zu bringen.

"schrecklich. nahezu grauenhaft. es war schon so weit, dass ich mir alleine abends auf dem balkon die kante gegeben hab, weil keiner zeit hatte rumzukommen." ich pustete mir eine strähne aus dem gesicht, die aus meinem dutt gefallen war. "ich habs undenkbar vermisst, mit dir mein leben zu verschwenden. wir haben einiges nachzuholen.", sagte ich neckisch.

"du bist süß. glaubst du echt, dass wir bei deiner ankunft heute abend zu zweit hier auf dem balkon hocken? da haste dich geschnitten. die anderen haben was kleines geplant." ich grinste erfreut und schüttelte den kopf. "diese deppen.", murmelte ich.

die anderen: das waren nico, shpendi, peter und sascha. beim gedanken daran sie wieder zu sehen wurde ich ganz hibbelig. vor allem sascha, der schon eine gefühlte ewigkeit mein bester freund war, löste freude in mir aus. ich zog elu an der hand hinter mir zum balkon. sie lachte und angelte auf dem weg nach nach draußen ihre bauchtasche vom sofa. wir ließen uns auf den holzstühlen nieder und drehten uns eine zigarette. während ich elu von meinem auslandsjahr berichtete, merkte ich, wie sehr ich sie und diesen rückzugsort eigentlich vermisst hatte. das jahr in portugal war unendlich schön, aber nichts geht über das eigene zuhause.

gerade als ich elu von zwei freunden erzählte, die ich in lissabon gefunden hatte, klingelte mein handy.

"lass mich raten. sascha?", fragte sie. ich nickte grinsend und nahm den anruf an. bevor ich etwas sagen konnte schallte es bereits aus dem lautsprecher meines handys:

"lea! schwing deinen arsch rüber zu nico, wir warten auf dich!"





kurze & knackige einleitung ;) das nächste kapitel wird länger!

oder doch? - unsympathischtv / sascha hellinger ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt