„Ich habe es dir doch gesagt" Sirius ließ sich auf seinen Lieblingssessel fallen „Versprich nichts, das du nicht halten kannst"
Remus stöhnte „Sirius, es tut mir leid"
„Ach Papperlapapp" Sirius machte eine Handgeste, die Remus nicht ganz deuten konnte „Du kannst doch nichts dafür, dass du jetzt ausziehen musst" Er lächelte, aber Remus entging nicht, dass es ein wenig gequält wirkte.
Remus versuchte zurückzulächeln, aber auch ihm gelang es nicht ganz. Ihm war ein wenig schwindelig, weshalb Sirius sich auch bereit erklärt hatte, ihm beim Packen zu helfen. Jetzt warteten sie darauf, dass Tonks auftauchte und Remus abholte. Es war früher Nachmittag, doch Remus fühlte sich, als wäre es bereits mitten in der Nacht. Er fragte sich, wie er es überhaupt geschafft hatte, sich durch das Haus zu bewegen und einige schäbige Klamotten in seinen alten Koffer zu stopfen. Jetzt jedenfalls konnte er sich nicht mehr vorstellen, das bequeme Sofa zu verlassen und aufzustehen.
„Beeil dich einfach bei deiner Mission und sieh zu, dass du vor Weinachten zurückkommst", meinte Sirius „Sonst komme ich dich in Hundegestalt suchen und zerre dich am Bein zurück"
Jetzt musste Remus doch lächeln „Ist gut, ich werde mir Mühe geben"
Sirius grummelte ein wenig und streckte seine Beine aus „Tonks lässt sich Zeit"
„Freu dich doch" Remus rieb sich über die verspannte Stirn „Dann hast du noch länger Zeit mit mir, bevor ich gehe"
Sirius warf ihm einen bösen Blick zu „Ich soll mich freuen, wenn ich von meinem besten Freund ein paar Minuten habe, bevor er sich auf eine hirrnrissige Mission begibt, bei der er bereits fast umgekommen ist?" Er schnaubte „Wahrscheinlich hast du Recht. Jede Minute mit dir ist wertvoll"
Remus war bei Sirius Worten immer kleiner geworden. Dennoch konnte er sich nicht verkneifen, einen Kommentar abzugeben „Normalerweise magst du hirrnrissige Missionen"
Sirius setzte sich abrupt auf „Aber doch nur, wenn ich dabei bin", rief er verzweifelt.
Remus setzte sich auch auf, wobei sein Kopf vorwurfsvoll schmerzte „Ich wünschte doch auch, dass du mitkannst. Aber du darfst es einfach nicht riskieren, gesehen zu werden. Noch glaubt man, du seist weit von London entfernt, aber das kann sich jederzeit ändern"
„Ich weiß" Sirius klang wie ein kleines Kind „Aber ich könnte euch in Hundegestalt begleiten"
„Du weißt, dass das auch nicht geht", erwiderte Remus und seufzte schwer. Sirius tat ihm leid. Zusammen mit James war er der abenteuerlustigste aus ihrer Freundesgruppe gewesen und jetzt musste ausgerechnet er im Grimauldplatz, dem Haus seiner verhassten Familie, ausharren und sich verstecken.
Sirius stand auf, antwortete aber nicht. Er streckte seine langen Glieder und schlurfte missmutig in Richtung der Küche. Remus überlegte einen Moment, ob er seinem Freund folgen sollte, aber spätestens, als seine Knie ein protestierendes Geräusch von sich gaben, verwarf er den Gedanken und lehnte sich zurück. Dass er sein Versprechen Sirius gegenüber nicht halten konnte, ärgerte ihn maßlos. Ihm kam es vor, als lägen zwischen dem Moment, in dem er das Versprechen geäußert hatte, und dem jetzigen Ewigkeiten. So viel war inzwischen geschehen.
Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, um noch ein wenig Ruhe zu haben, bevor Tonks auftauchte. Sein Koffer stand fertig gepackt neben dem Sofa und sein Umhang lag über der Lehne. Tatsächlich war Tonks spät dran. Sie wollte schon vor einer halben Stunde da gewesen sein und Remus begann, sich Sorgen zu machen. Zu diesen Zeiten war es nicht sicher, allein unterwegs zu sein und möglicherweise war ihr etwas zugestoßen.
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Winter Mission (Adventskalender 2021)
Fanfiction》Sie lehnte sich gegen die Wand und starrte gedankenverloren in ihren Tee, als würde er ihr Antworten auf Fragen geben, die niemand anderes beantworten konnte „Er ist gekommen."《 Dezember 1995. Nymphadora Tonks und Remus Lupin erhalten eine gefährli...