Winter Mission (Adventskalender 2021)

Kapitel 13

Tonks war gerade dabei, mit einer Tasse Tee, die sie sich bei der Arbeit irgendwie angewöhnt hatte, durch den Flur in Richtung ihres Büros zu gehen, als sie es hörte. Sie war etwas genervt von dem Stapel Akten, der dort auf sie wartete, sodass sie sich beinahe schon freute, als sie davon abgelenkt wurde. Wenige Zeit später jedoch sollte sie sich wünschen, nichts sei geschehen.

Sie hatte Nachtdienst und wollte sich einen heißen Tee holen, von dem sie überzeugt war, dass sie ihn sich verdient hatte, da eine lange und anstrengende Nacht auf sie wartete. Sie wusste, dass außer Remus auch die anderen Ordentsmitglieder noch im Dienst waren. Kingsley und Mad-Eye waren ebenso im Ministerium und obwohl Arthur frei gehabt hätte, hielt er gerade Wache vor der Mysteriumsabteilung. Also war es nur fair, dass auch sie arbeitete.

Plötzlich hörte sie einen Schrei und hastige Schritte und blieb wie angewurzelt stehen. Niemand war im Flur zu sehen, sie war die einzige, die von dem Tumult ein paar Flure weiter etwas mitbekam. Stirnrunzelnd änderte sie ihren Kurs und lief in die Richtung der Schreie. Als sie um die Ecke bog, sah sie Kingsley in dieselbe Richtung hasten. Erleichtert schloss sie zu ihm auf.

„Was ist passiert?", fragte sie, während sie in einen Korridor kamen, der ebenfalls leer war, doch aus dem die Geräusche zu stammen schienen.

Kingsley zuckte mit den Schultern und sah sich um „Ich weiß es nicht. Ich habe nur die Schreie gehört"

Tonks zückte ihren Zauberstab und hastete durch den Gang. Sie schaute sich um und suchte die Wände ab, da fiel ihr ein Bild ins Auge, das neben einer geschlossenen Tür hing. Es war ein Portrait, in dem ein aufgeregt aussehender Zauberer mit schwarzen Haaren stand und heftig gestikulierte. Er schrie sich die Lunge aus dem Leib und Tonks blieb schlitternd stehen, sodass Kingsley beinahe in sie hineinlief.

„Was ist los?", fragte sie den Urheber des Tumults und trat näher an das Bild heran. Sie erkannte, dass es ein Portrait von einem ehemaligen Schulleiter war und dass sie den Zauberer mit dem kurzen Pony schon einmal gesehen hatte. Er hatte sich schnarchend bemerkbar gemacht, als sie und Remus in Dumbledores Büro gesessen hatten. Was gab es so Wichtiges? Wurde er von Dumbledore geschickt?

Dilys sah erleichtert aus, sie und Kingsley zu sehen „Schnell, geht nach unten! Es ist Mr.Weasley vor der Mysteriumsabteilung"

Er hatte die Worte hastig und leise gesprochen und sah sich aufgeregt um, dann fuhr er laut fort „Ich sah etwas, wie es nach unten schlich, etwas Großes, ja was könnte das gewesen sein? Schauen Sie lieber nach, wer weiß, was geschehen könnte, wenn jemand unerlaubt ins Ministerium einbricht! Beeilen Sie sich besser, es könnte auch ein Tier gewesen sein, es schlängelte sich über den Boden wie eine Schlange"

Tonks und Kingsley hatten einen kurzen Blick getauscht, dann rannten sie los. Sie sahen, wie jetzt auch andere Leute kamen, angelockt von Dilys Rufen. Sie mussten nur seine wagen Andeutungen gehört haben, aber das war Grund genug, alarmiert zu sein. Tonks hörte, wie jemand nach dem genauen Aussehen fragte und jemand anderes warf ein, dass sich der ehemalige Schulleiter womöglich getäuscht hatte. Die aufgeregten Stimmen wurden leiser, als Tonks und Kingsley bei den Aufzügen ankamen. Die Tür fuhr ratternd auf und sie stürmten hinein. Tonks Gedanken rasten. Was war geschehen? Ging es Arthur gut? Sie sah ihre Fragen in Kingsleys Augen wiedergespiegelt und sie spürte Panik in sich aufsteigen.

Der Aufzug war leer und fuhr, nach Tonks Meinung, viel zu langsam. Sie fragte sich schon, ob jemand einen Zauber über die Kabine gelegt hatte, damit sie niemals am Ziel ankam, als der Aufzug zum stehen kam und die ihr bekannte Frauenstimme verkündete, dass sie nun angekommen wären.

Tonks stürzte hinaus und rannte den Flur noch vor Kingsley entlang. Sie hörte seine Schritte und den schnellen Atem und spürte das Brennen in ihrer Kehle, als sie um eine Kurve schlitterte. Sie erreichte den Gang, der zur Mysteriumsabteilung führte, und sprintete bis zum Ende. Dort kam sie heftig atmend zum Stehen.