„Schau Mal, ein Hase!", rief Tonks begeistert und deutete auf ein Kaninchen, das über ein an den Ort angrenzendes Feld hoppelte.
Der Hase schien davon deutlich weniger angetan zu sein als sie, denn er warf ihr einen anschuldigenden Blick zu und raste über den gefrorenen Boden davon, auf ein kleines Wäldchen zu.
Remus schmunzelte „Ich glaube, du hast ihn verscheucht"
Tonks winkte ab „Ganz bestimmt nicht. Er hatte so oder so vor, zum Wald zu gehen. Ich habe ihn bloß ein wenig angespornt"
„Seit wann bist du denn der große Hasenflüsterer?", fragte Remus belustigt.
„Schon immer" Sie beugte sich geheimnisvoll zu ihm vor „Mein Patronus ist nicht umsonst ein Hase"
Er lachte, stoppte aber, als er einen Blick von einem der Dorfbewohner erntete, den er lieber nicht wiedersehen wollte. In Darfall lebten auch einige Muggel, die es gar nicht gut fanden, wenn die anderen Bewohner des Ortes in Umhängen und mit geheimnisvollem Geflüster durch die Straßen gingen.
Tonks jedoch lachte laut und biss zufrieden in ihr Baguette, das ihr anscheinend besser schmeckte als die abgelaufenen Cornflakes. Auch Remus nahm einen Bissen von seinem Brötchen und folgte ihr, als sie durch die Straßen von Darfall spazierten. Tonks hatte einen dunkelroten Umhang um sich geschlungen und hatte einen riesigen Schal um ihren Hals gewickelt, sodass sie kaum mehr dahinter zu erkennen war. Als Remus an sich herunter sah und den an bereits vielen Stellen geflickten Umhang erkannte, fiel ihm auf, dass sie für Muggel einen wirklich interessanten Anblick boten.
Als sie ihr Frühstück erfolgreich und ohne Würgreiz verputzt hatten, ging Tonks zielstrebig auf einen verschlagen wirkenden Mann zu und Remus folgte ihr mit einem mulmigen Gefühl im Magen.
„Enschuldigen Sie, wissen Sie, wo das Gent-Haus ist?", fragte sie und sah ihn mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck an.
Remus blieb hinter ihr stehen und dachte an den Vorfall in der Bäckerei, in der sie sich nach dem Haus erkundigt hatten, nachdem sie sich etwas zu Essen besorgt hatten. Eine weise Entscheidung, wenn er bedachte, dass der Besitzer des Ladens ausgesehen hatte, als wollte er sie aus dem Geschäft schmeißen, nachdem sie sich vergeblich nach dem Gent-Haus und der Bezeichnung Tritacaccia erkundigt hatten.
Der Mann kratzte sich am Ohr und zog den pelzigen Mantel fester um seinen abgemargerten Körper „Das was?"
„Das Gent-Haus, Sir" Tonks wurde beinahe schon ungeduldig, da der Mann nicht zu verstehen schien.
„Das Gent-Haus, sagen Sie?", krächzte dieser und fuhr sich durch den Bart.
„Ja, Sir", sagte Tonks und sah aus, als wollte sie die Augen verdrehen „Das Gent-Haus"
Als sie sich zum Gehen wandte und Remus ihr schon folgen wollte, lehnte sich der Mann zurück und betrachtete sie forsch.
„Zwei Straßen weiter, das Haus mit den roten Backsteinen", sagte er, ohne seinen Mund zu bewegen und Remus glaubte beinahe, er hätte sich verhört „Man nennt es unter den Zauberern so, weil die Bewohner des Hauses so" Er beugte sich ein wenig vor „Gentille sind"
Das französische Wort klang aus seinem Mund krazig und hässlich, obwohl es das Gegenteil aussagte. Tonks war wie angewurzelt stehengeblieben und Remus erkannte bloß an dem blauen Ansatz ihrer Haare, dass sie zuhörte. Sie drehte sich langsam um, das Gesicht verzerrt, als würde es sie anstrengen, ihre Haarfarbe unter Kontrolle zu kriegen und die Muggel nicht zu verängstigen.
„Vieln Dank für die Auskunft, Sir", sagte sie und Remus hörte die Verwunderung darüber heraus, dass der Mann über die Zaubererwelt Bescheid wusste.
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Winter Mission (Adventskalender 2021)
Fanfic》Sie lehnte sich gegen die Wand und starrte gedankenverloren in ihren Tee, als würde er ihr Antworten auf Fragen geben, die niemand anderes beantworten konnte „Er ist gekommen."《 Dezember 1995. Nymphadora Tonks und Remus Lupin erhalten eine gefährli...