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Die After-Show-Party

Ich schaute auf Wincent's Hand und strahlte förmlich. Er umschloss sie sanft und ich spürte seine wohlige Wärme seiner rechten Hand. "Kommst du gleich noch mit zur Party?", fragte er mich. "Wenn ihr mich dabei haben wollt. Warum denn nicht?", antwortete ich ihm und schaute ihn an. "Super, da freu ich mich. Dann komm, wir müssen gleich los." Wir versammelten uns alle und gingen zurück zum Backstage-Bereich. Ich freute mich ziemlich, weil ich endlich mal am Wochenende richtig feiern konnte. Wir liefen den langen Flur entlang, quatschten fröhlich miteinander und freuten uns richtig auf den krönenden Abschluss. "Helene!", rief Amelie mir hinterher. Ich blieb stehen und drehte mich um. Sie kam auf mich zugelaufen und rief mir zu: "Bist du bereit mit uns feiern zu gehen? Du weißt ja, unsere Partys sind die schlimmsten." Sie lachte. "Wieso denn das?", fragte ich neugierig. Sie schaute mich erstaunt an. "Beim letzten Festival müsste bei Wincent in der Garderobe der Notarzt auftauchen. Bei uns floss so viel Alkohol, dass wir quasi nur Schnapsleichen im Raum hatten." - "Oh. Echt? Das wusste ich gar nicht." Amelie fing wieder an zu lachen und sagte: "Ja, vor allem bei Wincent gibt es immer einen Absturz. Es geht bei ihm nicht ohne. Wenn er trinkt, dann richtig!" Da ich selber fast kaum Alkohol trinke, weil es mir einfach nicht schmeckt, musste ich mich damit wohl für den heutigen Abend arrangieren.

Die Party fand auf dem Festivalgelände in einem Zelt statt. Wir betraten das Zelt und liefen direkt ins Dunkle. Das Zelt war sehr düster gehalten und es gab viele dunkle Ecken und abgetrennte Zonen für die Prominenten. Jede abgetrennte Zone war auf einer kleinen Erhöhung platziert, ausgestattet mit einer Sitzecke. In der Mitte vom Zelt war eine große Tanzfläche, die mit vielen Strahlern und Lichtern ausgeleuchtet wurde. Es lief Techno bis hin zu Deutsch-Pop. Der DJ war ebenfalls auf eine Erhöhung, hinter ihm ein riesiger Screen mit verschiedenen Visuals. Die Location war schon ziemlich voll mit Leuten, als wir ankamen. Wir wurden direkt in unsere Zone eingeteilt und hatten unsere Sitzecke erstmal für uns.

Ich setze mich erstmal hin und begutachtete die Menschen, die schon anwesend waren. Ich schaute mich um und sah auf den ersten Blick schon viele angesagte Prominente. Aber ehrlich gesagt, haben mich diese gar nicht gestört. Ich schrieb direkt Karla und teilte ihr mit, dass ich jetzt auf der After-Show-Party gelandet bin. Wincent und Amelie hatten in der Zeit unsere Getränke besorgt. Es gab sehr viel Bier, Champagner, Softdrinks und Shots. "Auf unseren wundervollen Auftritt. Auf Wincent!", rief Amelie und wir prosteten uns alle gegenseitig zu. Die Musik war richtig gut und viele gingen auf die Tanzfläche um zu tanzen. Ich blieb noch etwas sitzen und beobachtete. Amelie und Wincent tanzten ausgelassen und hatten richtigen Spaß miteinander. Ich postete ein Bild in meiner Instagram- Story von meinem Getränk in der Hand mit der Tanzfläche im Hintergrund. Direkt bekam ich eine Reaktion von Felix darauf.

"Wo bist du denn schon wieder? Melde dich mal, ich mach mir Sorgen um dich!"

Ich antwortete ihm direkt:

"Mach dir keine Sorgen. Ich bin auf einer Party, mir geht es sehr gut."

Felix musste immer direkt alles wissen wollen. Und packte mein Handy wieder weg. Wincent kam von der Tanzfläche und setze sich nah an mich. "Na, schöne Frau.", grinste er mich an, "Gefällt es dir hier?" - "Ja, ich finde es mega toll hier. Danke nochmal, dass ich hier sein kann." Wir schauten uns tief in die Augen und ich merkte direkt diese Verbindung zwischen uns. "Trinkst du ein Shot mit mir?", fragte er mich und hielt mit ein Glas entgegen. "Puh, wenn ich voll bin, kannst du mich gleich direkt ins Bett bringen. Ich werde vom Alkohol immer so müde.", sagte ich direkt, nahm aber den Shot an. Wir stießen an und kippten den Shot in uns rein. "Bahhh.", schrie ich und verzog direkt mein Gesicht. Wincent lachte sich kaputt. "Ok, ich weiß schon wer dich nachher ins Bett bringt.", murmelte er und grinste mich verschmitzt an. Er hielt seine Hand vor mir hin. "Komm, wir gehen tanzen.", forderte er mich auf. Ich schaute ihn verlegen an. "Ich kann doch gar nicht tanzen." - "Da haben wir ja dann was gemeinsam." Ich nahm seine Hand und er schleppte mich auf die Tanzfläche.

Wir tanzten ausgelassen zu der Musik. Plötzlich lief ein etwas ruhiger Song und die Stimmung wurde direkt etwas romantischer. Ich blieb stehen und wollte wieder zu unserem Bereich gehen. Wincent packte mich, er legte seine Hände auf meine Hüften und zog mich an sich ran. Ich schaute direkt in seine braunen funkelnden Augen. Sein Oberkörper berührte meinen und ich legte meine Arme um seine Schultern. Wir genossen den Augenblick und schauten uns lange in die Augen. Wincent schaute abwechselnd in meine Augen und auf meinen Mund. Er biss sich öfters in die Unterlippe und schmunzelte leicht. Ich lächelte ihn an und er legte seinen Kopf an meinen. "Du hast echt ein schönes Lächeln.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich merkte wie die Hitze in mir aufstieg und mein Atem unregelmäßiger wurde. Am liebsten wäre ich ihm direkt um den Hals gefallen und hätte ihn sofort geküsst. Er zog den Kopf von meinem Ohr weg und wanderte mit seinem Gesicht dicht vor meinen. Ich spürte seinen Atem und seine Blicke auf meinen Lippen. Ich zog meine Hände weiter um seinen Nacken, um ihm einen Kuss zu signalisieren. Der Takt der Musik fing wieder schneller an und wir lösten uns langsam wieder. "Was machst du nur mit mir?", sagte ich diesmal zu ihm. Wincent griff meine Hand und zog mich von der Tanzfläche runter. Wir setzen uns wieder in unseren Bereich und tranken mit den anderen weiter unsere Drinks. Währenddessen beobachtete Wincent mich dauernd. "Wo ist denn hier die Toilette?", fragte ich Amelie. "Sie ist dort hinten.", sagte sie und zeigte mit dem Finger dorthin. Als ich mich auf dem Weg zu Toilette machte, merke ich wie Wincent mich beobachtete.

Ich suchte schnell eine leere Toilette auf, schloss die Türe und holte mein Handy raus. "Wir hätten uns fast geküsst!", teilte ich Karla per Nachricht mit. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich nach der Trennung von Felix keinen anderen Mann mehr geküsst hatte. Ich verlass die Toilettenkabine und schaute in den Spiegel, machte mich nochmal frisch und ging zurück zu den Anderen. Auf den Weg zu den Anderen zog mich jemand am Arm und zog mich direkt in eine dunkle Ecke. Ich schaute in seine dunklen Augen und sah Wincent vor mir. Er drückte mich gegen die Wand, schaute mir tief in die Augen und biss sich auf die untere Lippe. "Wir müssen noch das zu Ende bringen, was wir begonnen haben.", murmelte er. Ich merkte wie sein Atem schneller wurde. Er hielt mein Gesicht mit seinen Händen fest und strich mit seinem rechten Daumen meine untere Lippe entlang. Sofort stieg die Hitze wieder in mir auf und ich merkte wie ich anfing zu kochen. Die Lust brödelte langsam auf. Dieser Mann machte mich echt schwach. Wincent zog meine Gesicht langsam zu sich hin und ich hielt mich an seinen Armen fest. Unsere Lippen berührten sich sanft und die Funken fingen an zu sprühen. Sein Mund öffnete sich langsam und ich öffnete meinen ebenfalls. Unsere Zungen stießen aneinander und tauschten zärtliche Liebkosungen aus. Während des Kusses drückte Wincent mich weiterhin gegen die Wand, packte mich an meinen Hintern und ich zog mich mit meinen Beinen an ihn hoch. Ich vergrub meine Finger in seine Haare und ließ nicht locker. Er fuhr langsam mit seiner Hand unter mein Shirt und berührte meine nackte Haut. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Nach langem Fummeln und knutschen lösten wir uns langsam und ich schaute ihn an. "Wow.", keuchte ich außer Atem und Wincent ließ mich langsam zu Boden. "Komm, wir gehen zu den anderen zurück.", sagte Wincent. Er las mir den Vortritt und legte seine Hand auf meinen unteren Rücken, während wir zu den Anderen zurück gingen.

"Wo wart ihr denn so lange?", fragte Amelie mich. "Frische Luft schnappen.", mischte sich Wincent in unsere Unterhaltung ein. Ich lächelte verlegen und Wincent zwinkerte mir zu. Es war echt schon 2 Uhr morgens und die Party war immer noch im vollen Gange. Wir tranken, tanzten und lachten viel zusammen. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr gehabt.

Wincent Weiss - Irgendwie AndersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt