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Die Hitze stieg plötzlich in mir hoch, als ich Felix neben mir erblickte. Felix lag mit dem Rücken zu mir gedreht und hatte sich auf seinen Bauch positioniert. Ich hob die graue Bettdecke an und schaute zu mir herunter. "Puuuh!", dachte ich. Zum Glück hatte ich noch meine Unterwäsche an und ich versuchte den gestrigen Abend zu rekonstruieren. "Was ist gestern passiert? Wie bin ich hier hergekommen? Hatte ich mit Felix etwa Sex?" Diese ganzen Fragen schossen mir direkt durch den Kopf. Vorsichtig stupste ich Felix an und versuchte ihn sanft zu wecken. "Felix?", flüsterte ich ihm zu. Er bewegte sich langsam, aber wachte nicht auf. Felix hatte schon immer einen sehr festen Schlaf. Er wurde es noch nicht einmal mitbekommen, wenn eine Bombe neben ihm hoch gehen würde. Felix schlief tief und fest. Verzweifelt schaute ich zu ihm rüber und beschloss meine Sachen zusammen zu suchen. Ich richtete mich auf und schaute mich im Zimmer um. Meine Klamotten und meine Tasche waren auf einem Hocker gelagert. Ich hob vorsichtig die Bettdecke nach oben und schwang meine Beine aus dem Bett. "Oh Gott." Ich fasste mir direkt an meine Stirn. Mir war sofort schwindelig und ich hatte starke Kopfschmerzen. "Wie viel habe ich denn getrunken?" Ich stieg aus dem Bett und zog mich leise an. In meiner Tasche fand ich auch mein Handy und schaute direkt auf das Display. Es war 15 Uhr am Nachmittag. Schnell packte ich meine Sachen und verlies, ohne ein Wort zu sagen, die Wohnung von Felix.

Am späteren Abend...

Ich freute mich ihn endlich wieder zusehen. Wincent! Nach einer Woche sah ich ihn wieder und war echt gespannt, ob er mir eine Kostprobe von seinen Songs preisgab. Ich vermisste ihn schrecklich. Meine Kopfschmerzen waren leider noch nicht ganz verschwunden und mir war noch ziemlich schummerig von dem ganzen Alkohol. Nichts desto trotz machte ich mich für Wincent fertig und wartete auf ihn in meiner Wohnung. Es war 20.00 Uhr als Wincent an meiner Tür klingelte. Hastig hüpfte ich zur Wohnungstür und drückte den Summer, damit die Haustür unten aufging. Ich wartete schon sehnsüchtig im Hausflur auf ihm und schaute vom Geländer nach unten. Wincent lief schnell die Treppe hoch. Er lächelte mich direkt an, als er auf der letzten Treppe angekommen war. "Moin.", sagte er und nahm mich direkt in den Arm. "Endlich! Ich hab dich voll vermisst.", teilte ich ihm mit und drückte ihm ein Schmatzer auf die Wange. "Ich dich auch." Wincent nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich leidenschaftlich, mitten im Hausflur. Während er mich leidenschaftlich küsste, schob er mich sanft in Richtung meiner Wohnung. Da war es wieder.. Das Kribbeln im Bauch, was nur bei Wincent auftauchte. Wincent und ich betraten die Türschwelle und er haute mit einem Ruck die Wohnungstür ins Schloss. "Psst.", fauchte ich ihn an und löste mich von ihm. "Egal. Ich hab dich vermisst, ich will dich.", flüsterte er zurück. Er hob mich hoch und ich schlang direkt meine Beine um ihn. "Du bist toll, Helene.", hauchte er und küsste mich direkt wieder. Wincent trug mich ins Schlafzimmer und lies mich auf das Bett fallen. Mein Kopf war direkt am hämmern. "Oh.", murmelte ich. "Alles gut?", fragte er mich direkt und schaute mich besorgt an. "Der Abend war gestern ein bisschen feuchtfröhlich geworden. Habe ein bisschen zu viel Alkohol getrunken.", erläuterte ich. "Du hast noch einen Kater? Wie viel hast du denn getrunken?", fragte er mich. "Eigentlich nicht viel, aber irgendwie hat der voll reingehauen." Er schaute mich weiterhin besorgt an. "Komm ich mach dir was zu essen.", sagte Wincent und stand wieder auf. Ich blieb im Bett liegen und schaute ihm hinterher. Ich kuschelte mich ins Bett ein und genoss ein bisschen die Ruhe. Wincent kam direkt nach fünf Minuten wieder aus der Küche. "Was hast du denn jetzt gekocht?", sagte ich und schaute zu ihm auf. "Gar nichts. Ich hab nur Essen bestellt.", meinte er und fing an zu lachen. "Du Idiot!", schrie ich und warf ihm mit einem Kissen ab. Er fang dieses sofort und warf es mir wieder zurück. Das Kissen knallte voll gegen meinen Kopf. "Aua.", murmelte ich und hielt mir meine Hand vor den Kopf. "Sorry, Süße." Wincent kam direkt zu mir und nahm mich ihn den Arm. Ich kuschelte mich an ihn und schlang meinen Arm um ihn. "Wie war es denn in München?", fragte ich ihn und spielte an der Kordel von seinem schwarzen Hoodie. "Super. Wir haben echt viel geschafft und wir werden bald eine Deluxe Version von meinem letzten Album veröffentlichen, mit weiteren Songs.", freute er sich. "Das klingt doch super, ich freu mich für dich! Wann bekomme ich denn mal was zu hören?", fragte ich ihn. Er schaute zu mir runter und strich mir über die Wange. "Bald.", sagte er. Direkt hob ich meinen Kopf an und schaute ihn an. "Komm schon. Ich möchte was hören. Ich bin schon ganz ungeduldig.", murmelte ich grimmig zurück. Wincent lächelte mich verschmitzt an und griff nach seiner rechten Hosentasche. Er holte sein Handy heraus und gab den Pin ein. Währenddessen erhob ich mich und setzte mich im Schneidersitz vor ihm hin. "Na gut.", sagte er, "Ich bin gespannt, was du sagst. Der Song bleibt noch unter Verschluss. Ich spiel dir erstmal den Refrain vor." Ich nickte ihm lächelnd zu und hörte gespannt dem Lied zu, welches er direkt abspielte.

".. und nicht länger warten. Ich kann es schon seh'n.  Ich freu mich auf Morgen, befrei' mich von all meinen Sorgen, ich träume von so vielen Orten.. Los, worauf wart' ich noch? Ich freu mich Morgen, es ist nicht zu beschreiben in Worten, hab viel zu viele Pläne verworfen.. Los, worauf wart ich noch?..."

Er stoppte das Lied wieder und schaute mich an. Das Lied löste pure Emotion in mir aus und ich starrte ihn regelrecht an. Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. Das Lied hatte das Potenzial ein absoluter Ohrwurm zu werden. "Das ist einfach mega! Das musst du sofort herausbringen.", teilte ich ihm mit und sprang sofort in seine Arme. Ich küsste ihn direkt und er erwiderte den Kuss. Unsere Zungen verschlangen sich in einander und ich merkte wie Wincent, mit seiner Hand unter mein Oberteil fasste und mir mit seiner warmen Hand den Rücken entlang strich. Ich bekam direkt eine Gänsehaut und löste mich von ihm. Ich schaute ihn an und strich ihm über die Wange. "Ich freu mich auf Morgen, Helene. Mit dir.. Du hast mich zu dem Lied inspiriert. Ich freu mich auf die Zukunft und alles auf das was noch kommt.", flüsterte er zurück und hauchte mir wieder ein Kuss auf die Lippen. Mir wurde erst jetzt klar, dass er diesen Satz schon einmal nach unserem Streit in München gesagt hatte. "Ich freu mich auf die Zukunft mit dir."

In dem Moment klingelte es an die Haustür. "Oh, das ist bestimmt der Essenslieferant.", sagte Wincent. Ich löste mich von ihm und er stand auf. Er lief direkt zur Haustür und öffnete die Tür. "Oh. Hallo.", hörte ich ihn sagen, als er die Tür öffnete. "Das Gerücht stimmt also wirklich.", hörte ich wie eine Männerstimme sagte. Die Stimme kam mir sehr bekannt vor und ich erhob mich. "Helene? Komm mal, bitte. Hier ist jemand für dich.", rief Wincent.

Wincent Weiss - Irgendwie AndersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt