Ich wurde langsam wach und öffnete vorsichtig mein linkes Auge. Direkt fiel mir auf, dass ich meine Schlafposition in der Nacht verändert hatte und ich nicht mehr bei Wincent auf der Brust lag. Ich drehte mich auf den Rücken und schaute starr an die Decke. Im Spiegel, der oben an der Decke angebracht war, erblickte ich direkt Wincent, der auf dem Bauch lag und immer noch friedlich schlief. Er schlief echt süß und ich beobachtete ihn eine lange Zeit, bis ich entschloss mich wieder an ihn zu kuscheln. Ich legte meine Hand auf seinen Rücken und legte mich mit meiner Wange auf seinen kräftigen Oberarm. Derweil schloss ich wieder meine Augen und genoss seine Nähe."Riiiiing!", ertönte der Wecker von Wincent's Handy. Völlig überrascht von dem plötzlichen ohrenbetäubenden Lärm, saß ich senkrecht im Bett und schaute verwirrt auf sein Handy. Ich seufzte auf und streckte mich zu allen Seiten. Wincent wurde auch langsam wach und versuchte mit seiner rechten Hand den Wecker auszustellen. "Booooar.", murmelte er, als er es schaffte den Wecker endlich auszustellen. "Guten Morgen!", stammelte ich und kraulte sanft seinen Rücken. Er drehte sich mit dem Kopf zu mir und lächelte. "Moin", stammelte er ebenfalls und drückte danach sein Gesicht in sein Kissen. "Gut geschlafen?", fragte ich ihn. Wincent drehte sich wieder zu mir und nickte. "Ziemlich gut und du?" - "Ja, auch. Wie viel Uhr haben wir eigentlich?", fragte ich ihn. "Ich denke mal 9 Uhr. Habe den Wecker gestern so eingestellt." Ich bemerkte, dass wir schon am fahren waren, da eine leichte Bewegung im Bus zu spüren war. "Der Bus ist um 6 Uhr gestartet. Wir sind auf dem Weg nach München.", sagte Wincent und legte seine Hand auf mein Bauch, "Wir haben dann einen Tag Freizeit und wir verbringen die eine Nacht in der WG." - "WG?", fragte ich ihn erstaunt. "Ja, ich habe eine WG in München zusammen mit Fabian. Den wirst du aber auch noch heute kennenlernen." Ich legte mich auf die Seite, stützte mich mit dem Kopf auf meiner rechten Hand ab und schaute ihn an. "Danke nochmal, dass ich hier sein darf. Das bedeutet mir echt viel.", sagte ich ihm und streichelte ihm durch die Haare. "Sehr gerne. Du bedeutest mir echt viel." - " Darf ich das was fragen, Wincent?" - "Ja, klar.", antwortete er mir. "Was ist das denn jetzt zwischen uns?", fragte ich ihn schüchtern, "Eher ein kleiner Zeitvertreib oder mehr? Wincent drehte sich ebenfalls auf die Seite und schaute mir direkt ins Gesicht. Ich merkte wie, die Frage ihm etwas unangenehm war. "Ich bin beruflich momentan echt ziemlich eingespannt. Würdest du denn damit klar kommen, dass ich nicht so viel Zeit für dich habe?" Ich schluckte, weil ich mit der Aussage überhaupt nicht gerechnet hatte. "Ich habe damit kein Problem. Ich möchte nur wissen, was du wirklich willst.", befahl ich energischer. Ich mochte solche Spielchen nicht, egal welcher Mensch sich dahinter versteckt. Wincent kratzte sich am Hinterkopf und schaute verlegen zur Seite. Ich legte meinen Kopf zur Seite und schaute ihn fragend an.
Was wäre denn so schwer daran, diese Frage zu beantworten? Wollte er keine Beziehung? War das jetzt alles für umsonst?
"Ich mag dich wirklich sehr. Ich möchte echt gerne eine Beziehung mit dir führen. Du machst mich komplett verrückt, wenn ich in deiner Nähe bin. Ich habe nur Angst, dass diese Entfernung und mein Job dies alles zerstören könnte. Vor allem auch wegen meinen Fans. Sie können echt ausrasten oder dich anfangen zu haten, wenn sie davon erfahren würden.", sagte Wincent und hatte Tränen in den Augen. "Das glaube ich nicht, dass deine Fans unser Glück zerstören würden. Dann sind es keine richtigen Fans. Deine wahren Fans halten dir den Rücken frei und würden dich dabei unterstützen, indem was du machst.", beruhigte ich ihn, "Ich möchte es auch echt gerne mit dir versuchen. Ich komm dich zwischenzeitlich besuchen oder wir planen gemeinsame Zeit ein. Wir schaffen das schon." Wincent grinste und beugte sich zu mir. "Okay, dann sind wir jetzt wohl zusammen.", murmelte er und hauchte mir einen Kuss auf meine Lippen. Ich grinste in den Kuss hinein und vertiefte ihn innig.
Zwei Stunden später
Wincent hatte noch ein paar Meetings am Telefon und per FaceTime absolviert, während ich mit der Crew unten im Bus saß und quatschte. Ich genoss förmlich die Zeit mit den Anderen und merkte, wie gut ich mich mittlerweile in die Truppe integriert hatte. Sie wurden offener mir gegenüber und ich erzählte auch ein paar Sachen aus meiner Vergangenheit. Ich erzählte viel aus meiner Heimatstadt, schwärmte von meiner Familie und fing meinen Weg nach Berlin und die vorherige Beziehung zu Felix genauer zu erläutern. Alle hörten mir gespannt zu, als Wincent von seinem Meeting aus seiner Lounge zurück kam. "Wie gefällt euch meine Freundin?", grätschte er dazwischen und er legte seinen Arme um mich. Ich merkte, wie die Röte mir ins Gesicht schoss. "Freundin?", fragte jemand aus dem Team. Ich nickte und kuschelte mich in seinen Arm. "Na, endlich!", rief Benni und klatschte fröhlich, "Ihr seid einfach toll zusammen! Das war doch schon jedem klar, als wir dich das erste mal gesehen haben, Helene!" - "Danke!", sagte Wincent, "Wir wollen es nicht an die große Glocke hängen, sondern es aus der Öffentlichkeit raushalten. Ich hoffe ihr respektiert das." Alle nickten und versicherten uns zu, dass alle vorerst den Mund halten, bis wir es öffentlich machen wollen. Wir hatten noch eine Stunde Fahrzeit vor uns, bis wir in München ankommen würden.
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Wincent Weiss - Irgendwie Anders
Fiksi PenggemarHelene, 25, wohnt in Berlin und ist zahnmedizinische Fachangestellte. Sie wollte eigentlich ein Festival mit ihren Freunden besuchen, bis sie zu einem Notdienst an einem Samstag verdonnert wird. Nur diesmal ist dieser Notdienst ein Anderer als die a...