strange[r] love

Kapitel 8 - drunk kisses

Minho legt mir auf mein Nicken hin seinen Arm um die Taille. Damit schiebt er mich voran und ich merke, dass er mich quer über den Gehweg führt, um vermutlich die Straßenseite zu wechseln. Ich laufe einfach mit und schaue mit ihm nach rechts und links, als wir am Bordstein stehen. Da dies aber eine Hauptstraße ist und damit total voll und befahren, müssen wir ewig warten, um über die Straße zu kommen. Als es dann doch aber ein wenig leerer wird, spüre ich plötzlich Minhos Hand, die meinen Unterarm fest umklammert und mich daran mit sich zieht. Ich fühle mich etwas wie ein kleines Kind, das von seiner Mutter am Arm über die Straße gezerrt wird. Bloß das Minhos Griff wahrscheinlich viel zu fest ist.

„Hast du Angst, dass ich vor ein Auto springe?", frage ich ihn dann scherzend, als wir auf der Hälfte der Straße stehen. Minho blickt überrascht auf seinen Griff hinunter und schaut dann mir in die Augen.

„Ich will nicht, dass dir etwas passiert, Lai", sagt er dann einfach ehrlich und zieht mich weiter. Als wir allerdings auf dem Gehweg ankommen, lässt er mich komplett los und berührt mich nicht weiter. Anscheinend hat er meinen Kommentar falsch aufgenommen. Er wird vermutlich denken, dass ich nicht mag, wenn er mich berührt. Dabei ist es genau das Gegenteil. Minho scheint nicht jemand zu sein, der andere gerne freiwillig oder sonst irgendwie berührt. Wenn er es dennoch macht und dazu noch freiwillig, bekomme ich das Gefühl, dass er irgendwo Sympathie für mich versteckt hat. Je öfter das passiert, desto glücklicher werde ich tatsächlich. Mir gefällt es, aber Minho scheint wohl irgendwie angegriffen. Oder immerhin etwas zurückgewiesen. Ich belasse es einfach dabei und folge ihm in die Lounge, an der wir nun ankommen. Von innen sieht die Lounge sehr schön, edel und irgendwie auch kuschelig aus. Sie ist recht groß und innen verteilen sich Tische jeglicher Größe mit Sesseln und Sofas. Ich bin positiv überrascht und freue mich auch, weil die Lounge noch nicht sehr voll ist. Wir haben damit freie Wahl und haben daher einen tollen Tisch. Ich setze mich auf den dunkelblauen Sessel, während sich Minho auf den Zweisitzer mir gegenübersetzt. Zwischen uns befindet sich nur ein kleiner Tisch und damit ist der Abstand nicht gerade groß. Ich kann sogar seine ausgestreckten Beine und Füße an mir spüre. Minho scheint es nicht zu merken, aber wir bekommen auch schon direkt unsere Karten von unserer Kellnerin. Als ich sie anschaue, muss ich feststellen, wie heiß sie ist. Sie ist recht groß, schlank, mit großen Brüsten und einem wunderschönen Gesicht. Ich selbst muss sie ziemlich anstarren, weil sie so bildhübsch ist, und ich schaue ihr sogar hinterher. Als ich wieder zu Minho schaue und erwarte, dass er die Kellnerin anblickt, muss ich aber feststellen, dass er schon konzentriert in die Karte blickt. Er schaut dann hoch, lächelt mich an und widmet sich wieder seine Karte. Ich bin überrascht und vielleicht auch ein wenig verwirrt, aber belasse es einfach und studiere die Karte. Schnell haben wir beide uns etwas ausgesucht und uns auch auf einen Snack geeinigt, den wir uns teilen wollen, und bestellen auch schon direkt. Da sie an der Bar schnell sind mit unseren Getränken, reden wir erst, als wir unsere Getränke vor uns stehen haben. Minho hat sich ein Bier bestellt, ich eine Margherita. Schon wieder würdigt er der Kellnerin kaum einen Blick, höchstens einen höflichen, sondern blickt einfach zu mir. Ich lächle ihn an, nachdem ich kurz an meinem Drink genippt habe.

„Und? Machst du ihn besser?", fragt er mich und deutet auf mein Glas, das ich abstelle.

„Mhm, jeder auf seine Weise gut", antworte ich einfach und lächle.

„Immerhin das", meint er nur und legt dann den Kopf leicht schief, „Also, möchtest du reden oder nicht?"

„Nein, lass uns einfach über andere Dinge sprechen", antworte ich, da ich wirklich keine Lust habe über meine Gefühle zu sprechen.

„Gut, wie du magst. Gehst du eigentlich oft weg und trinken?"

„Naja, ich studiere Medizin", sage ich neutral und rühre etwas nervös mit meinem Strohhalm meinen Drink um, „Viel Freizeit habe ich nicht wirklich."