Epilog

12 0 0
                                    

Ich stehe neben Felix, halte ein Glas Champagner in der Hand, welches mir ein Kellner gebracht hat und schaue abwartend meinen Freund an. Dieser hat gerade um Ruhe gebeten und wartet darauf, dass unsere Gäste verstummen und den Blick zu uns wenden. Ich blicke in die Runde und erkenne viele bekannte aber auch einige eher unbekannte Gesichter, die uns beide nun anblicken, nachdem wir sie bei ihren Gesprächen gestört haben.

"Liebe Familie und Freunde, wir sind heute hier wegen einem sehr besonderen Anlass", beginnt Felix, sobald der Raum mucksmäuschenstill ist, und schaut mich nach seinem ersten Satz kurz lächelnd an. Ich erwidere es nervös.

"Denn unsere liebe Adelaine feiert heute ihren 22. Geburtstag!", beendet er und es gibt tosenden Applaus der knapp über hundert Gäste, "Bei der Gelegenheit würde ich gerne einige Worte sagen. Adelaine und ich kennen uns nun seitdem wir ungefähr 17 Jahre alt sind und, wow, es waren interessante fünf Jahre mit dir an meiner Seite. Seit ich 17 bin habe ich nicht nur meine Partnerin gefunden, sondern auch meine beste Freundin, meinen Motivationscoach und meine Stütze in schweren Zeiten. Adelaine, du warst in den letzten fünf Jahren immer für mich da, hast mich durch schwere Zeiten begleitet, warst immer an meiner Seite und hast nie aufgehört mich zu lieben. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen dir dafür zu danken. Ich kann mir nicht vorstellen jemand anderes an meiner Seite zu haben und freue mich, dass ich hier neben dir stehen darf an deinem Ehrentag. Adelaine, auf dich!"

Er hebt sein Glas und die Menge tut es ihm nach. Dann dreht er sich deutlich zu mir, lächelt und gibt mir einen schnellen Kuss auf die Stirn.

"Auf Adelaine, unsere zukünftige Chefärztin, meine Freundin und Liebe meines Lebens. Du verdienst nur das Beste zu deinem 22. Geburtstag. Ich liebe dich!", ein Raunen geht durch die Menge, als würden sie erwarten, dass noch mehr passiert, als dieser Tost, "Ein Hoch auf Adelaine!"

"Auf Adelaine!", wiederholen unsere Gäste laut und erheben die Gläser, es gibt Applaus und einen langen Kuss von Felix.

"Vielen Dank, Felix. Ich liebe dich auch", erwidere ich nur an ihn gerichtet.

"Auf die nächsten 22 Jahre", gibt er grinsend zurück, schlägt sein Glas gegen meines und trinkt den letzten Schluck zügig aus. Ich hingegen nippe nur dran.

"Oh, da ist mein Vater. Ich wollte ihm noch kurz eine Notiz für unser Geschäftsessen morgen geben. Ich bin gleich zurück", meint Felix nun abwesend, legt die Hand auf meine Schulter und verschwindet dann wortlos.

Ich schaue ihm nur kurz hinterher und laufe dann langsam durch den Raum, ohne großes Ziel. Wir feiern meinen Geburtstag in Schloss Liebenberg, eine wahnsinnig teure Party, die natürlich Felix Familie organisiert und geplant hat einschließlich Gästeliste. Ich kann mich nicht beschweren, es ist wunderschön hier und ich habe eine königliche Behandlung heute bekommen. Einen schönen Brunch, langen Aufenthalt beim Friseur und bei der Kosmetikerin, ein schönes Kleid und tolle Geschenke. Zugegeben, es ist ein schöner tag und ich könnte nicht dankbarer sein, aber der Trubel ist doch schon ein wenig viel. Kaum nähere ich mich der Masse an Partygästen, kommen viele der bekannten und eher unbekannten Gesichter auf mich zu, gratulieren mir und unterhalten sich knapp mit mir. Keine der Unterhaltungen sind anspruchsvoll, länger als fünf Minuten oder mehr als das übliche Geplänkel. Doch irgendwann kommt endlich ein Gast lächelnd auf mich zu, der fast der einzige ist, auf den ich mich wirklich gefreut habe. Meine beste Freundin, Anna.

"Hey, meine Süße", kommt sie auf mich zu und umarmt mich fest, "Alles Gute!"

"Dankeschön", erwidere ich lächelnd und schaue in ihr strahlendes Gesicht.

"Schöne Party, mir gefällts."

"Ich richte es Felix aus."

"Natürlich", gibt sie nur lachend zurück, "Er würde nun mal alles machen, um dich glücklich zu machen."

strange[r] loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt