„Hey Adi! Hast du mir mein Eis gekauft?", belagert mich ausgelassen und fröhlich einer meiner beiden Mitbewohner, als ich mit zwei vollen Einkaufstaschen in die Wohnung komme und sichtlich angestrengt bin. Ich knalle die Taschen auf den Boden, seufze und sage dann unter flachen Atem, dass ich ihm natürlich sein Eis gekauft habe. Sofort legen sich zwei Arme um mich, ziehen mich in eine Umarmung, die sich anfühlt wie die einer Boa Konstriktor, und lassen mich dann urplötzlich wieder los. Natürlich verschwindet Benny sofort und ohne mir Hilfe anzubieten, obwohl ich für die gesamte WG eingekauft habe und nicht nur für mich. Ich lasse ihn einfach gehen, weil ich keine Lust auf eine Diskussion habe und schleppe die zwei Tüten in die Küche. Hier bin ich aber keines Falls alleine.
„Ugh, habt ihr kein Zimmer?", frage ich laut und stecke meinen Kopf sofort in den Kühlschrank, um mich von dem Anblick, der sich mir bietet, zu verstecken und gleichzeitig die Lebensmittel einzuräumen. Ich glaube den Anblick von Vinc und seiner täglich neuen Eroberung, die ihm einen bläst, werde ich nie wieder vergessen. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob ich Vinc noch normal in die Augen schauen kann ohne direkt an das hier denken zu müssen.
„Sorry, Adi", meint Vinc nur und ich kann hören, dass er sich seine Jeans wieder anzieht und den Reißverschluss schließt, „War so spontan, da gab es keine Zeit für eine Entscheidung wo."
„Aha, na das freut mich doch", meine ich nur und räume einfach weiter die Lebensmittel in den verwahrlosten Kühlschrank. Plötzlich legen sich auch hier wieder Arme um mich, diesmal um meine Hüfte.
„Was willst du Vinc?", frag ich ihn. Er hat doch Besuch, soll er sich um den kümmern und in sein Zimmer verschwinden.
„Hab dich einfach vermisst. Warst ja den ganzen Tag in der Bücherei", mault Vinc etwas unzufrieden, „Muss dringend später mit dir quatschen."
Das letzte hat er geflüstert und ich vermute, dass es um seinen Besuch gehen wird. Also doch diesmal etwas Ernstes? Die Arme um meine Hüfte lösen sich und ich schließe auch jetzt den Kühlschrank. Ich schaue in die Küche und blicke erst Vinc an, dann den anderen Mann. Okay, der sieht echt gut aus, wenn Vinc den etwas fester hält, dann hat er einen guten Griff gemacht.
„Ich bin Adelaine", meine ich zu dem jungen Mann, der mich jetzt schüchtern anlächelt und dem das vermutlich auch peinlich gewesen ist. Vincent ist das hingegen vollkommen egal und scheint genauso ausgelassen, wie Benny vorhin.
„Gregor", meint unser Besuch nur und ich lächle ihn einfach freundlich an, während ich die leeren Tüten schnappe und sie zusammenfalte.
„Gehst du heute mit uns aus?", fragt Vinc mich plötzlich, „Ich möchte in den Club und alleine mit Benny ist es manchmal ziemlich anstrengend."
„Mal schauen."
„Adi, du kannst nicht jede freie Minute lernen! Außerdem ist es Samstag."
„Ugh, komm, kümmere dich erst mal um Gregor, dem wird schon langweilig. Wir reden später", erwidere ich einfach und lächle. Vincent nickt, schnappt sich die Hand seiner Eroberung und zieht ihn mit sich aus der Küche.
„Hat mich gefreut", wirft mir Gregor noch zu und ich nicke einfach, obwohl er es gar nicht mehr sehen konnte.
In meinem Zimmer habe ich gerade mal seit 5 Minuten meine Kopfhörer drinnen und höre Musik, um eventuelle Geräusche aus dem Nebenzimmer nicht hören zu müssen, da kommt plötzlich Benny herein. Ich drehe mich auf meinem Schreibtischstuhl zu ihm um. Er steht einfach im Türrahmen und mustert mich. Ich schaue ihn zurück an und nehme meine Kopfhörer raus. Er sieht nicht gut aus, irgendwas bedrückt ihn wieder. Bennys eigentlich attraktive Gesichtszüge sehen gequält aus und ich merke sofort, dass er mit sich ringt.
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strange[r] love
RomanceAdelaine und Minho. - a strange love between two strangers- Zwei Menschen, die sich niemals kennengelernt hätten. Zwei Menschen, die das Schicksal so nicht füreinander vorgesehen hat. Adelaine, eine hart arbeitende Studentin mit zwei Jobs, um sich...