Bevor "Alles" Begann

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Ja, ich weiß schon, hol nicht so weit aus, das interessiert niemanden. Aber so ein kleines bisschen muss ich leider doch.

Meine Mama und mein Papa hatten sich sehr lieb...
Ok sorry, das war jetzt ein schlechter Scherz, ich weiß.

Die ersten vier Jahre meiner Schulzeit besuchte ich eine Montessori Schule, diese Zeit prägte mich sehr, ich hatte einen Lehrer, der versuchte uns auf Augenhöhe zu begegnen, uns zu unterstützen und zu fördern. Er holte jeden Schüler dort ab, wo er gerade war. Bei mir war es meistens die Mathematik, die mich begeistern konnte. Zum Glück schaffte er es auch, mir bewusst zu machen, dass ich auch die anderen Dinge nicht gänzlich beiseite lassen darf.

Als Schüler einer solchen Schule lernt man auch, Dinge zu hinterfragen, ihnen auf den Grund zu gehen und verstehen zu wollen.

Da ich nach dem Wechsel von dieser Schule in eine reguläre Hauptschule sehr viele Probleme mit den Lehrern hatte, habe ich mit meinen noch 12 Jahren, nach gut 2 1/2 Jahren Hölle auf Erden, für den Rest der 7. Klasse einen Privatlehrer bekommen. Ich wurde zu Hause unterrichtet. Es war MEIN Lehrer aus der alten Schule.

Das machte mich aber auch nicht wirklich glücklich, daher bat ich meine Eltern, wieder in eine reguläre Schule zu dürfen.

Das halbe Jahr zu Hause hatte ich alle Freiheiten und konnte tun und lassen, was ich wollte. Jeden Tag ausschlafen, ins Bett wann ich wollte. Hauptsache ich hatte am Ende der Woche meine Aufgaben erledigt. Aber irgendwie war mir das einfach nicht genug. Ich konnte zwar meine Freunde treffen, aber ich verpasste immer so viel, war nie wirklich mit dabei und ich hatte einfach das Gefühl, nicht genug zu lernen. Dumm war ich ja nicht wirklich, mit den richtigen Lehrern war ich sogar eine sehr gute Schülerin, ich passte aber einfach so gar nicht in deren Weltbild. Ich fragte zu viel, wollte verstehen statt auswendig zu lernen. Ich habe einfach nie so richtig da rein gepasst. Aber das alleine zu Hause sein, war auch nicht so toll.

Gesagt, getan! Meine Eltern fragten zwei Orte weiter an, ob ich diese Schule besuchen könne. Mein Vater hatte in dem Gebäude die Elektrik gemacht und kannte daher den Direktor.

Nach mehreren Gesprächen mit meinen Eltern, dem Direktor der neuen Schule und meinem zukünftigen Klassenvorstand durfte ich, unter Einhaltung diverser, nennen wir es mal Auflagen, in die neue Schule wechseln.

Es war ein tolles Gefühl, ein Neustart. Alles auf null und Lehrer, die mir nicht nur Schlechtes wünschten. Keine zerrissenen Hefte mehr, keine Ohrfeigen, weil ich meine beste Freundin beschützen wollte, kein Nachsitzen für Dinge, die ich nicht getan hatte. Und noch viel besser, kein Direktor mehr der mich "den Ursprung allen Übels" nannte.

Ich war voller Elan und super motiviert, freute mich wahnsinnig auf den ersten Schultag. Natürlich war ich auch nervös, aufgeregt und machte mir etwas Sorgen, ob ich denn neue Freunde finden würde.

Dann war er da, der 8. September 1997. Der erste Schultag, der erste Tag meines neuen Lebens, eines besseren Lebens.

Als ich den Schulhof betrat wurde ich von allen Seiten angestarrt, keiner grüßte mich oder lächelte. Alle waren mit sich selbst oder ihren Freunden beschäftigt.

Da kam der Direktor auf mich zu, ich war tatsächlich etwas erleichtert, er würde mir ja hoffentlich sagen, wohin meine Klasse sein wird.

Doch seine ersten Worte waren kein freundliches hallo, sondern "Ich weiß jetzt alles über dich! Eine falsche Bewegung, ein falsches Wort und du wirst die Konsequenzen zu spüren bekommen. Ich beobachte dich, die Lehrer beobachten dich, merk dir das!". Mein Herz pochte bis zum Hals, ich konnte kaum noch atmen. Was war passiert?

Ich musste diese Fragen gar nicht laut stellen, ich wusste es ohnehin. Aber auch ungefragt beantwortete er sie mir: "Der Direktor deiner alten Schule hat mir alles über dich erzählt, wir wissen, dass du nur Probleme machst. Wage es nicht, dich in meiner Schule so aufzuführen!"

Ich war so am Ende, statt mich zu erklären, nickte ich still und blickte zu Boden. Hatte ich meinen Eltern doch versprochen, den Lehrern nicht immer zu widersprechen, auch wenn sie im Unrecht waren. Auch hatte ich ihnen versprochen, nicht mehr aufzufallen. Das Jahr hinter mich zu bringen, ohne, dass sie ständig bei den Lehrern vorsprechen mussten. Ich schwieg.

Als es klingelte, stellten sich alle Schüler in Reihen auf, die wohl nach Klassen sortiert waren. Ich wusste nicht, wo ich dazu gehörte. Da stand ich also, wie bestellt und nicht abgeholt. Alleine.

Mit einer Angst in mir, wie ich sie aus meiner alten Schule kannte, versuchte ich, eine Lösung zu finden. Diese Angst hatte ich jeden Tag, wenn ich in die Schule musste. Auf dem Weg dorthin wurde mir oft übel, ich habe mich erbrochen und bekam oft kaum Luft. Und für einen kurzen Moment dachte ich tatsächlich, dass das ein Ende hatte.

Sollte ich einfach wieder gehen? Nach Hause konnte ich nicht, meine Eltern wären so enttäuscht von mir gewesen. Ich hatte doch versprochen, dass ich in diese Schule will. Mein Vater hatte mich sogar einen Brief schreiben lassen, den ich unterschreiben musste, in dem ich erklärte, dass ich genau auf diese Schule wollte und das Jahr dort zu Ende bringen würde.

Das war es also, mein neues altes Leben... So viel zum Thema Neustart.

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Das ist mein erster Versuch, was aber nicht bedeutet, dass ihr mich in Sachen Kritik schonen sollt, im Gegenteil!

Rechtschreibung oder Grammatik voll verbockt? Dann her mit nem Kommentar, denn ich will das sofort korrigieren 😁

Auch sonst freu ich mich über Input.

Die Story hat bereits ein fixes Ende, ich nehme dazu also eure Kommentare ernst, werde sie aber nicht in die Geschichte einfließen lassen.

Was, wenn es Liebe ist?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt