Die Nacht ist also vorbei, Cleo ist wach, oder zumindest auf dem Weg dahin.
Verschlafen blickt sie mich mit ihren wunderschönen rehbraunen Augen an, ihr Arm ruht noch immer auf meinem Bauch und mir steigen fast die Tränen in die Augen. Ich konzentriere mich, dass das ja nicht passiert, ich will nicht, dass sie sich schlecht fühlt, immerhin hat sie mir etwas geschenkt, wovon ich nie zu träumen gewagt hätte. Ich lächle, sie darf ruhig wissen, wie glücklich sie mich gemacht hat.
Und als würde meine Welt nicht schon genug Kopf stehen, fasst sie mir in den Nacken, zieht mich zu sich und küsst mich. Als sich ihre Lippen von meinen lösen, sehe ich sie fragend und sichtlich verwirrt an: "Ich dachte, ich habe nur diese eine Chance, diese eine Nacht?" Sie lächelt, "Dann geht sie jetzt halt noch weiter.", ihre Stimme ist sanft aber selbstsicher. Ihr Blick sagt mir, dass ich nicht so dumm sein soll das jetzt zu hinterfragen und mein Kopf sagt mir, dass ich sie küssen will und genau das tue ich auch.
Unser Morgen beginnt also, wie er geendet hat, mit meinen Händen überall an ihrem Körper, meinen Lippen die sich kaum entscheiden können, welche Stelle sie zuerst küssen sollen und meinem Kopf der mir sagt, dass alles an ihr einfach nur perfekt ist.
Ich fühle mich das erste Mal in meinem Leben angekommen. Bei ihr ist alles so leicht, zumindest jetzt grad kommt es mir so vor. Ich habe das Gefühl, genau zu wissen, was sie gerade will.
Mein Kopf ruht auf ihrem Bauch und ich genieße jeden Moment, aber ich muss einfach mit ihr reden. "Was ist das hier jetzt genau?" Cleo zuckt mit den Schultern und ich sehe ihr an, dass sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht hat. Sie dachte wohl bis eben, dass ich tatsächlich nur diese eine Chance bekommen würde. Ich setze mich neben sie, lege meine Arm um sie und küsse ihre Stirn. "Eigentlich ist das ja auch völlig egal, solange du bei mir bist!"
Ich wünsche mir nichts mehr, als den ganzen Tag hier im Bett liegen zu bleiben, sie zu halten und zu küssen. So oft habe ich davon geträumt, aber die Realität ist so viel besser, schöner als ich es mir je hätte vorstellen können.
Cleos Magen knurrt, auch wenn es mir sehr schwer fällt, stehe ich auf und strecke mich. Ich lehne mich mit dem Oberkörper über die Hängematte und lächle Cleo an. "Ich mache dir Frühstück, kommst du dann runter?"
Sie nickt und steht auf, ich kann meinen Blick nicht mehr von ihr lassen und sie weiß es ganz genau. Ich glaube, dass ihr das gefällt. Sie grinst ganz frech und dreht mir den Rücken zu. "Ich hab Hunger." Schnell küsse ich ihren Nacken und gehe die zwei Stockwerke nach unten in die Küche um uns Rührei zu machen. Mehr bekomme ich nicht auf die Reihe, ich bin müde und ehrlich gesagt, will ich zurück ins Bett, aber ganz sicher nicht um zu schlafen.Unsere Küche hat eine große Glasfront, vor der aus man in das Treppenhaus sehen kann. Cleos Blick ist unsicher, ich sehe ihn sofort an, dass die Situation für sie gerade nicht einfach ist. Ich fühle mich schuldig, ich will nicht, dass es Cleo wegen mir schlecht geht.
Sie öffnet langsam die Tür und sieht sich um, doch außer uns ist niemand da. "Sind wir alleine?" fragt sie leise, ich nicke. Cleo stellt sich neben mich an den Herd und kuschelt sich an mich. Ich lege meinen Arm um ihre Hüfte und lächle zufrieden. Vor uns brutzeln die Eier in der Pfanne und es fühlt sich alles so gut an.
Aus dem Treppenhaus hören wir ein lautes Geräusch und Cleo weicht sofort von mir, als hätte man und bei etwas verbotenem erwischt, sie sieht sich erschrocken um, doch es war nur unsere Katze, die von ihrem Schlafplatz runter gesprungen war.
Cleo sieht mein trauriges Gesicht und senkt ihren Blick. Ich kann förmlich spüren, wie ihre Gedanken durch ihren schönen Kopf Rasen und sie sich darüber bewusst wird, was sie letzte Nacht getan hat. "Es muss niemand etwas wissen." sage ich ganz ruhig zu ihr und halte ihre Hand. "Egal, was das hier ist, solange es für dich okay ist, nehme ich es, wie es ist." ich ziehe sie an mich, schaue mich ganz bewusst um und versichere mich, dass wir, abgesehen von der Katze, keine Zuschauer haben und küsse sie zärtlich.
Ich tische uns die Eier auf und wir essen, ohne dabei viel zu reden.
Wir gehen nach dem Essen wieder hoch in mein Zimmer, ich will mich umziehen. "Willst du was unternehmen? Basketball? Spaziergang? Schwimmen?" ich schaue sie fragen an, doch sie dreht nur den Schlüssel meiner Zimmertüre um und grinst frech.
Tag um Tag vergeht die Zeit. Jeden Morgen habe ich Angst, dass Cleo aufwacht und ihr klar wird, dass das auf keinen Fall das ist, was sie will. Ich sollte jeden Moment genießen und bis ins kleinste Detail auskosten. Wäre da nicht dieses verfluchte Kopf Ping Pong.
Ich kann es zwischendurch auch mal abstellen, wenn ich Cleos Bauch küsse und ihr ansehe, wie sehr sie jede Berührung genießt. Wenn sie ihre Finger durch meine Haare am Hinterkopf gleiten lässt um mich dann an sich zu ziehen. Ja, in solchen Situationen vergesse ich sogar mal meine Sorgen und lasse mich gehen. Dann kann ich an nichts weiter denken als daran, dass ich jede noch so kleine Stelle an ihr liebe, sie berühren und küssen will und am liebsten nie damit aufhören will.
Seit gut zwei Wochen waren wir keine Nacht mehr voneinander getrennt, jeden Abend schläft Cleo in meinen Armen ein und ich liege noch stundenlang im Bett und frage mich, wie das alles weitergeht?
DU LIEST GERADE
Was, wenn es Liebe ist?
RomanceDie erste Liebe klingt toll, was aber, wenn sie nicht so verläuft, wie im Film und in all den Vorstellungen die man so davon hat? Was, wenn alles anders ist als bei den anderen? Wenn es eben nicht die Disney Love Story ist, die man sich wünscht? Dan...