Was, wenn es Liebe ist?

Zeit Zu Zweit

Mona und ich sitzen in ihrem Zimmer und reden über alles mögliche. "Und, wie läufts mit Cleo?"
Ich lächle, nein, ich grinse. "Alles super, du weißt ja, ich liebe sie. Was will man mehr?"

"Also ich kann das ja schon akzeptieren, aber verstehen kann ich das schon nicht. Dazu stehe ich einfach viel zu sehr auf Jungs. Fehlt dir da nichts?"
>Hat auch keiner um dein Verständnis gebeten. Das Herz will, was es will. Woody Allen hat da schon nicht so Unrecht.<
Das ist nicht das erste Mal, dass Mona das oder etwas ähnliches sagt. Ich frage mich, ob sie jemals wirklich damit klar kommen wird. Cleo ist toll, kann man sich nicht einfach für seine Freunde freuen?

Ich zucke mit den Schultern. "Ich bin 15, habe eine kluge und wahnsinnig hübsche Freundin. Und echt guten Sex. Warum sollte ich daran was ändern wollen?"
Monas Blick ist echt Gold wert und ich hätte total gern ein Foto davon.

"Naja, zu echtem Sex fehlt euch ja doch was! " man merkt ihr die Eifersucht an, mir geht das schon wieder derart auf die Nerven, so zu tun, als wären solche Aussagen in Ordnung. Hätte sie jemanden mit dem sie das teilen kann, was Cleo und ich haben, würde sie das nicht sagen. Oder doch, eigentlich befürchte ich gerade, dass sie das dann erst recht würde. Sich erhaben fühlen. Das tut sie ja auch schon ganz ohne, dass sie jemanden hat, mit dem sie Sex haben könnte. Wir schlimm das wohl wäre, wenn sie jemanden hätte, will ich mir grad nicht ausmalen.

Wortlos packe ich meine Sache und klettere beim Fenster raus. Monas Mum hört Oper, ich will nicht da durch laufen und sie stören. Ich schmeiße meinen Rucksack vom Dach des Schuppens und springe runter. Sicher nicht sonderlich elegant, aber geübt.

Zwei Schritte und ich stehe auf unserem Grundstück. Über die große Holzterrasse betrete ich durch die große Glastüre das Haus, um dort auf die Uhr zu schauen. In einer halben Stunde sollte Cleo aus dem Stall zurück sein. Meine Mum ist mit den Jungs zum Campen gefahren. Sturmfrei. Wenn es nach Mona gehen würde, gäbe es heute eine Party bei mir. Danach ist mir jetzt aber so ganz und gar nicht zumute.

Ich gehe duschen und lasse anschließend ein Bad ein, immerhin müsste Cleo jeden Moment heim kommen. Gerade als ich das Wasser abstelle, fällt die Tür ins Schloss. "Ich hab grad an dich gedacht!" rufe ich in den Gang hinaus. "Das will ich aber auch hoffen." entgegnet sie mir mit einem Grinsen. "Hast du mich vermisst?"
"Immer!" antworte ich ihr und gebe ihr einen Kuss. "Die Wanne wartet schon auf dich. Du stinkst nach Pferd!" entgegne ich ihr, wohl wissend, dass sie diese Aussage nicht glücklich stimmen wird. "Pfffff, die stinken nicht, die duften." protestiert sie, während ich sie anfange auszuziehen um meinen Standpunkt zu verdeutlichen.

Ich warte im Zimmer auf dich. Ich gebe ihr noch einen Kuss und gehe dann ein Stockwerk nach oben in mein Zimmer. Dieses habe ich heute Morgen so gut es ging aufgeräumt. Jetzt noch der Feinschliff. Saugen und Wischen. Ich habe und Filme geholt und Chips und Popcorn warten in der Küche. Red Bull ist eingekühlt und der Wodka steht brav an seinem Platz im Regal.

Als ich den Fön höre, beeile ich mich um das Bett noch frisch zu beziehen. "Brauchst du was zum anziehen?" rufe ich nach unten, nachdem der Fön aus ist. "Ja bitte!" ich erschrecke mich halb zu Tode, denn Cleo steht bereits direkt hinter mir. Nackt! Ich lasse meinen Blick über ihren Körper gleiten. "Wenn ich es mir recht überlege, habe ich leider nichts, was du anziehen kannst. Du musst leider so bleiben."
"Du bist doof!" sie schubst mich spielerisch und dreht sich richtig Gang, in welchem mein Kleiderschrank steht. "Da sind eh auch Klamotten von dir drin, oberstes Fach." Ich genieße noch den Anblick der nackten Cleo, die sich völlig frei in unserem Haus bewegt.

"Hunger?" frage ich.
"Lasagne?" kommt fragend und mit einem sehr großen Hauch Hoffnung zurück.
"Natürlich!" Ich weiß ja, wie ich meine Cleo glücklich mache.
>Deine Cleo? Alles gut bei dir? Das wäre aber dann neu!<

Wir essen im Zimmer, ist ja schließlich niemand da, den das stören würde. "Der Mann in der eisernen Maske gibt's leider noch nicht auf Video, der kommt irgendwann im Oktober. Ich hab Speed, Stirb langsam 2 oder Men in Black. Worauf hast du Lust?"
Cleo schließt ihre Augen und tippt auf einen Film. Stirb Langsam 2.

"Na gut, John McLane, unterhalte uns." sage ich, währen ich die Kassette in den Videorecorder schiebe und den Film starte.

Nach dem Essen wird, wie könnte es auch anders sein, gekuschelt.
Cleo liegt in meinen Armen und wir sehen den Film zu Ende.

"Spulst du zurück? Ich hole uns mal Chips und Popcorn." ich küsse sie und stehe auf. Als ich wieder ins Zimmer komme, liegt Cleo unter der Decke, fest eingekuschelt. "Hast du kalt? Magst du eine lange Hose?" Cleo schüttelt den Kopf.

Als ich mich wieder zu ihr lege spüre ich nackte Haut. In meinem Bauch entsteht wieder diese wunderschöne Wärme, die sich sofort ausbreitet und mich einfach nur glücklich macht.

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mal etwas neues auszuprobieren und heute ist der perfekte Tag dafür. Ich hinterfrage nicht, warum Cleo nackt in meinem Bett liegt, ich genieße es.