Zeit Der Veränderung

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Ich beginne damit, ihren Hals zu küssen, dann ihre Schultern. Jeden Moment davon koste ich genüsslich aus. Es ist nie langweilig oder gar Routine. Jedes einzelne Mal ist etwas besonderes für mich.

Heute soll es allerdings noch etwas besonderer werden.

Cleo liegt auf dem Rücken und ich überdecken ihren Körper mit Küssen. Ich bin nervös, küsse sie immer wieder auf den Mund. Nur um dann wieder, beginnend bei ihren Brüsten, dann über ihren Bauch weiter nach unten zu wandern.

>Mats, jetzt stell dich nicht so an! Trau dich einfach. Was soll denn schon passieren? Im schlimmesten Fall findet sie dich total pervers und redet nie wieder mit dir! <
Danke Kopf, dass habe ich gebraucht!

Ich fasse all meinen Mut zusammen.
Meine Lippen küssen ihr Schambein entlang ihre zarte Haut. Immer wieder halte ich kurz inne, um Cleos Reaktionen zu deuten. Gar nicht so einfach, wenn man sich ohnehin viel zu viele Gedanken macht und ih jeden Atemzug weiß der Himmel was alles hinein interpretiert.

Zum Glück überwiegt dieses Mal meine Lust und ich habe endlich den Mut, ganz sanft ihre Schamlippen zu küssen. Ich blicke zu ihr hoch, sie hat ein Lächeln im Gesicht und sieht mich an. Ich schließe kurz meine Augen und mir wird klar, dass Cleo mir auf jeden Fall sagen würde, wenn etwas für sie nicht in Ordnung ist.

Ich lächle, denn darauf habe ich lange gewartet. Langsam lasse ich meine Zunge über ihre empfindlichen Stellen gleiten und als Beweis ihrer Zustimmung hebt sie immer wieder ihr Becken an. Meine Zunge erkundet erpicht jeden Zentimeter und als ich leicht in sie eindringe spüre ich, wie der Geschmack und das Gefühl in mir Dinge auslöst, die ich noch nie zuvor erlebt habe. Es löst eine Lust und zeitgleich eine Zufriedenheit in mir aus, die ich nicht zu beschreiben wage.

Diese Lust scheint auch Cleo zu verspüren und ich versuche herauszufinden, was ihr am besten gefällt und wie ich sie am besten glücklich mache.

Als wir beide, reichlich außer Atem, aneinander gekuschelt im Bett liegen kann ich, wie so oft, mein Glück gar nicht fassen. Mein Kopf ist aber, wie könnte es auch anders sein, der Meinung, ich sollte besser nicht beruhigt einschlafen.
>Denkst du wirklich, dass sie das auf Dauer bei dir hält? Du weißt doch, dass sie auf Jungs steht! Die Poster in ihrem Zimmer? Leo DiCaprio! Dann dieser Typ von Echt? Kai? Nicht wie bei dir. Spice Girls, Nicole Eggert, Pamela Anderson. Wenn du ein Junge wärst, würdest du sie vielleicht glücklich machen. Sie müsste sich nicht verstecken!<

Seit Tagen denke ich immer wieder darüber nach, mit Cleo zu reden. Sie zu fragen, ob das irgendwas ändern  würde. Ich habe große Angst vor ihrer Antwort. Denn bei all meiner Liebe für sie, ich will kein Junge sein. Ich will aber auch nie wieder ohne sie sein. Nie wieder!

"Cleo?" insgeheim hoffe ich ja, dass sie schon schläft und ich mir dann einreden kann, dass ich mit ihr gesprochen hätte, wäre sie nur wach gewesen.
"Ja?" ihre Stimme ist zart wie immer. Sie liegt auf meinem rechten Arm und hält diesen fest.
"Darf ich dich was fragen?"
"Immer!"
"Könntest du mich lieben, wenn ich ein Junge wäre?" ich schlucke schwer und kann bei der Frage kaum meine Tränen zurück halten. Ich spüre, wie sie langsam in meine Augen steigen und dann über meine Wangen laufen.
Cleo dreht sich zu mir und wischt mir eine Träne aus dem Gesicht, bevor sie mich küsst.
"Wenn ich ein Junge wäre, was würde das ändern?"
Cleos Blick wirkt verzweifelt, ich kenne die Antwort, doch sie bringt es nicht übers Herz, es mir ins Gesicht zu sagen. Sie will mich nicht so sehr verletzen. Sie küsst meine Tränen weg und nimmt mich in den Arm.

Am nächsten Abend liegen wir beide nebeneinander auf dem Rücken in Cleos Bett. "Was, wenn ich hier und jetzt ein Junge für dich sein kann? Nur hier, wenn wir alleine sind?"
Cleo blickt mich fragend an. Ohne lange darüber nachzudenken grinse Ich sie an. "Hi, mein Name ist Dennis." Lächelnd halte ich ihr meine Hand hin und hoffe, sie damit jetzt nicht zu sehr zu schockieren.

"Vanessa." entgeget sie mir mit dem zuckersüßesten Lächeln. Wir tauchen also beide in eine Rolle ein, nicht nur ich. Völlig verloren in unseren Geschichten, die wir uns zusammen phantasieren, verbringen wir viele Abende und Nächte. Nahezu jedes einzelne Mal endet es mit tollem Sex.

Wir können uns in dieser Welt alles sagen, bereits unsere Zukunft zusammen erleben. Manchmal dauern die Erlebnisse mehrere Tage. Aber wir beginnen immer wieder bei Null. Immer wieder lernen wir uns kennen, verändern Teile der Geschichte, behalten lieb gewonnenes bei. Die Namen bleiben.

Cleo bespricht mit sexy Stimme meine Mobilbox. Als Vanessa, die meine Anrufe entgegen nimmt, da ich gerade beschäftigt bin. Und wie beschäftigt ich bin, wenn die Mailbox ran geht. Vor allem, wenn Cleo mit dieser Stimme spricht. Verflucht, diese stimmt. Wie kann man mit sechzehn schon so verrucht und erotisch klingen? Egal, Hauptsache sie tut es. Und Hauptsache, sie tut es nur für mich.

Man könnte meinen, es ist frustrierend, immer wieder in diese Rolle zu schlüpfen, aber tatsächlich ist es das nicht. Zumindest jetzt nicht und das ist es doch, was zählt. Das schöne daran ist, dass es kein Muss ist. Ich darf Cleo auch weiterhin küssen und berühren, wie zuvor, ganz ohne unsere Phantasiewelt.

Wenn ich sie damit aber glücklich machen kann, werde ich das auch weiterhin tun, denn ich liebe dieses Mädchen. Ich liebe sie mehr, als mein Leben.

Was, wenn es Liebe ist?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt