»Hai Fame?«, fragte Herr Brown, als es Mittag wurde. Natürlich stimmte ich zu, da ich schon einen großen Hunger hatte. »Allora andiamo a mangiare qualcosa.« Wir spazierten dann gleich los und setzten uns in ein kleines Gasthaus. »Da du heute erst Italienisch lernen angefangen hast, unterhalten wir uns auf Deutsch, aber bestellen tun wir auf Italienisch.«, erwähnte der Lehrer. »Ist okay.« »Also, wie läuft es bisher in der Klasse?«, hackte er nach. »Ganz gut. Sie akzeptieren mich. Mehr kann man nicht erwarten.«, erklärte ich. »Und mit Nicole?«, forschte er nach. »Ja, das wird.« »Das denk ich auch.« Der Kellner unterbrach uns kurz, weshalb wir uns schnell für ein Essen entscheiden mussten. Da wir die gleiche Pizza wollten, entschieden wir uns kurzerhand eine zu teilen, da sowieso keiner von uns eine Ganze weggebracht hätte. »Also Vanessa, Mal eine sehr persönliche Frage, du musst nicht darauf antworten, aber mich würde es halt brennend interessieren. Was willst du nach der Schule machen, jetzt steht dir jede Tür offen. Und was hättest du gemacht, wenn du nicht an diese Schule gekommen wärst. »Hmmm...jetzt steht mir wirklich jede Tür offen. Ich glaube, dass ich mit Herr Moor reden würde, denn wenn ich eine Chance hätte an dieser Schule zu unterrichten, würde ich auf jeden Fall Lehramt studieren. Ansonsten müsste ich mir erst einen Plan B zurecht legen, schließlich bin ich erst seit einer Woche in dieser Schule. Und zur anderen Frage, es ist schwer. Ich hab die letzten Jahre immer einen 1er Vorteil gehabt, damit ich vielleicht einen Job außerhalb meines Viertel finde. Das wäre schwer, denn fast jeder denkt so, wie meine Mitschüler. Da hätte ich nicht wirklich eine Wahl gehabt, aber sobald ich dann genug Geld gehabt hätte, wäre ich umgezogen und dann hätte ich mir einen Job gesucht, welcher mir gefällt.« erklärte ich. »Du hast wirklich was vor, bleib da auf jeden Fall dran. Du hättest es dir wirklich verdient. Deine Familie muss wirklich stolz auf dich sein.«, erwähnte er. »Danke! Um ehrlich zu sein. Nein! Mein Vater ist schon lange weg und für meine Mama waren eigentlich immer nur die Jungs wichtig. Meine Brüder sind genervt, da sie jetzt den Haushalt machen müssen. Meine Mama ist sogar froh das ich jetzt weg bin.«, gestand ich. »Das tut mir wirklich Leid, dass wusste ich nicht.«, erwähnte Herr Brown mit einen bemitleidenten Blick. »Wie kamen Sie eigentlich darauf, dass Sie Lehrer werden wollen?«, fragte ich ihm, um von mir abzulenken. »Hmm...Sagen wir es Mal so. Ich war nie besonders beliebt bei meinen Mitschülern und das machte mir immer schwer zu schaffen. Meine Lehrer waren damals immer für mich da, sie zeigten mir quasi den richtigen Weg, weshalb ich beschloss auch für Menschen dazu sein, denen es gleich geht, wie mir damals.«, erklärte der Lehrer mit einem etwas traurigen Blick. »Ich verstehe nicht, wie man Sie nicht mögen könnte.« »Vanessa, es gibt auch keinen Grund, wieso man dich nicht mögen sollte, dennoch haben deine Mitschüler etwas gegen dich. Irgendwer muss immer der schlechte sein, denn ansonsten gibt es keine Guten.« Nachdem letzten Satz von Herrn Brown, kam auch schon die Pizza, weshalb wir uns auf oberflächliches Reden beschränkten. Nachdem wir aufgegessen hatten, gingen wir zwei zurück zum Hotel und fuhren mit dem Italienisch Unterricht fort. Als es Abend wurde, verabschiedete sich Herr Brown bei mir und wir gingen beide rauf zu unseren Zimmern.
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Reason or love
Teen FictionVanessa ist ein 16 Jähriges Mädchen, welche in einen der schlechtesten Viertel in der Stadt wohnt. Sie hat 9 ältere Brüder und ist das einzige Mädchen daheim. Zu Mindest außer Ihrer alleinerziehenden Mutter, welche Ihre Söhne vergöttert. Das Mädchen...