Teil 21

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Als mein Glas leer war, meinte Herr Brown, dass ich mich hinlegen soll, was ich auch gleich tat. Ohne etwas zu sagen, nahm er meine Beine und hob sie nach oben, da er wahrscheinlich wollte, dass das Blut zurück in meinen Kopf kommt. Nach zwei Minuten fragte er mich, wie es mir jetzt geht. »Super!«, gab ich ihn als Antwort. » Jetzt siehst du auch schon besser aus. Also kann ich jetzt mit dir vernünftig reden! Vanessa, du bist normalerweise nicht so trotzig zu mir, weshalb ich weiß, dass ich mit den Worten, welcher mir heute rausgerutscht sind, die Situation zwischen uns etwas angespannt habe. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Das ist alles andere als Professionell gewesen. Es tut mir wirklich Leid.«, entschuldigte er sich. »Alles Gut! Für mich ist es nicht schlimm, aber Sie werden jetzt wahrscheinlich Abstand von mir wollen. Da ich Ihnen so zu sagen zu Nahe gehe, denn unser Verhältnis ist wie sie schon sagten, nicht immer ganz professionell und das ist das was ich schlimm finde, denn Sie sind die einzige Person in der Schule, welche ich mag.«, erklärte ich ihm. »Keine Angst, ich werde keinen Abstand zu dir halten, aber ich werde die freundschaftliche Schiene etwas runterfahren. Da ich nicht möchte, dass sowas noch einmal passiert.«, erwähnte er. »Und was bedeutet das genau?«, hackte ich nach. »Das ich dich nicht mehr necken werde, dass ich dir keine privaten Fragen mehr Stelle, dass du deine Mittagspause allein verbringst und halt alles andere, was normalerweise Freunde miteinander machen.«, erklärte er. »Mit anderen Worten, Sie halten mich emotional auf Abstand. Sehen Sie mich so sehr als eine Freundin, dass das wirklich nötig sein wird?«, hackte ich etwas traurig nach. »Vanessa, es geht nicht darum. Siehst du nicht, dass wir ein zu Freundschaftliches Verhältnis haben? Du bist meine Schülerin, wir können nicht befreundet sein. Das sind die Gesetze. In eineinhalb Jahren bist du fertig, danach würde ich mich freuen, mich mit dir zu befreunden, aber momentan geht es einfach nicht.«, versuchte er mir klar zu machen. »Ich verstehe, dann sollten wir jetzt frühstücken gehen und danach mit dem Unterricht beginnen.« »Bitte sei nicht so enttäuscht. Ich habe die Gesetze nicht gemacht.« »Alles Gut!«, meinte ich nur noch, bevor ich an ihm vorbei ging, um Frühstücken zu gehen. Einerseits ist es ja gut, dass wir nicht mehr so ein enges Verhältnis haben, da ich dann sicher auch aufhöre für ihn zu schwärmen, aber andererseits ist er quasi mein einziger Freund gewesen, weshalb es so schwer ist, das zu akzeptieren. Den restlichen Tag haben Herr Brown und ich uns wirklich nur um den Unterricht gekümmert. In der Mittagspause ging ich in ein Geschäft und kaufte mir ein Bikini für morgen, da ich ja keinen besitze. Als das erledigt war, fuhren wir mit dem Italienisch Unterricht fort. Am Abend ging ich etwas niedergeschlagen in mein Zimmer. Mir machte die neue Situation und das Auspowern vom Morgen etwas zu schaffen, weshalb ich sofort ins Bett fiel. Irgendwann hämmerte es an meiner Tür, was mich aus meinem Schlaf riss. Etwas verschlafen, ging ich zur Tür, um sie zu öffnen. »Oh....hast du schon geschlafen?«, fragte Herr Brown überrascht. »Ja, wieso hämmern Sie so gegen meine Tür?«, hackte ich genervt nach. »Weil ich dich beim Abendessen nicht gesehen habe und du auch nicht aufgemacht hast.« »Also dachten Sie, dass ich abgehauen bin, oder was? « »Vanessa, sei nicht so aufmüpfig, dass bist nicht du.« »Doch im Moment schon.« »Dir geht es überhaupt nicht gut.«, erwähnte er leicht besorgt. »Mir geht es prima!«, fuhr ich ihn leicht an. »Geht es nicht! Du und ich sind uns so ähnlich. Vanessa, ich verstehe, dass du es nicht toll findest. Es ist meine Schuld, dass wir überhaupt darüber diskutieren müssen. Ich habe einen Fehler begangen, wofür wir beide jetzt leiden müssen.«, erwähnte er traurig. »Aber solang es um eine Freundschaft geht, können wir ja befreundet sein. Wir treffen uns Werder privat, noch fließt das in die Benotung ein. Also was spricht denn noch dagegen?«, fragte ich ihn. »Gegenfrage! Warum ist dir das so wichtig?«, wollte er nun von mir wissen. »Sie sind die einzige Person, mit der ich reden kann. In meinem ganzen Leben, hatte ich noch nie einen Freund oder eine Freundin, da ich immer anders war. Sie sind der einzige Mensch, welcher mich versteht.«, erklärte ich mit gesenkten Kopf.

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