Once upon a time

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Zwei Monate waren vergangen, seit Sebastian, Abigail und Sam mit Calum bei Dan Black waren und mit ihm Versionen einiger Songs aufgenommen hatten. Die Lieder schlugen auf StarTube ein wie Bomben, wurden teilweise hunderttausendfach geklickt und das war scheinbar erst der Anfang. Zwar war Dan in den letzten Tagen gegenüber der Band etwas seltsam, aber die Freunde schoben das auf den Stress, den er mit Highway 89 hatte. Anders sah es aber aus, als auf einmal Robin vor Calums Appartementtür stand und Sebastian ohne ein weiteres Wort mit sich zog. Natürlich wusste sie, dass ihr kleiner Sebby jetzt groß raus kommen würde, aber ihrer Meinung nach wusste sie viel zu spät, dass er bei DEM Jack Daniel Black unter Vertrag stand.

Es gab da nämlich etwas, das er wissen sollte.

„Sebastian, ich weiß, dass das ein Schock für dich sein muss. Aber bitte versteh, dass ich nur das Beste für dich wollte. Dan war-"

„Ich war ein riesen Arschloch. Die ganzen Drogen, unsere Eheprobleme und auf einmal warst du da. Das war zu viel, verstehst du?" Dan hatte die Hand seines Sohns in seine genommen und ihn wehmütig angesehen. Sebs andere Hand ruhte in der von Robin.

„Wolltest du mir irgendwann mal erzählen, wer mein Vater ist?", fragte Sebastian leise, sodass die beiden ihn kaum verstanden. Im Cafè herrschte immerhin reges Treiben.

„Natürlich wollte ich das, aber ich hatte Angst. Ich wusste nicht, dass Dan es mittlerweile so weit gebracht hat. Ich meine, wer hätte mir sagen können, dass er hinter diesem perfekten Managerauftreten nicht noch immer der selbe war?" Dan blickte Robin kurz beleidigt an, sah dann aber wieder zu seinem Sohn. Robin seufzte leise. „Alles was ich wollte war, mit dir, Demetrius und Maru glücklich zu werden. Ich war so stolz auf dich als ich hörte, dass ihr einen Vertrag bekommt. Und du hast ein Recht darauf, zu wissen, wer dein Vater ist. Das weiß ich jetzt."

Einige Sekunden lang ist es still. Dan und Robin sehen ihren Sohn an, dann aber drückt er ihre beiden Hände etwas.

„Wusstest du, wer ich bin, als ich in deinem Besprechungszimmer saß? Hast du uns deswegen unter Vertrag genommen?", fragte er, sah seinen Vater an. Vater, komisches Wort.

„Nein. Ich wusste nicht, wer du bist. Ich dachte, es könnte hunderte von Sebastian Blacks geben. Das ist nicht unwahrscheinlich. Ich habe euch aufgenommen, weil ihr Talent habt und weil ich euch mag. Ich mag eure Musik", antwortet Dan, lächelt seinen Sohn an. „Du hast keine Ahnung, wie stolz ich auf dich bin, Sebastian."

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„Warum ist dein Leben so prima, und du immer so wunder-wunderschön? Lina, ich will dein Sushi gar nicht!"

Das Publikum applaudierte und pfiff, einige schrieen laut auf, als ‚Von wegen Lisbeth' sich verbeugte. Es war das erste Konzert der drei gewesen und es fand im Spotlight statt. Carly hatte Dan förmlich angefleht, seine Schützlinge bei ihr spielen zu lassen. Immerhin lernte Sebastian hier Calum kennen und ohne den hätte Dan nicht nur keine neue Band, sondern auch seinen Sohn nicht wieder gefunden. Außerdem konnte Dan der jungen Frau nichts entgegnen, als diese dreist in sein Büro gestürmt war und Ryan ihr kläglich hinterherkam.
Jetzt aber saßen Abigail, Sam und Sebastian in einer der Privatlounges des Clubs und genossen ein paar kühle Drinks, während Dan unaufhörlich davon redete, wie toll das Konzert verlief. Calum stand hinter der Couch und hinter Sebastian, kraulte ihm durch die verschwitzten Haare. Sebby musste sich definitiv noch an das Rampenlicht gewöhnen und dieses ganze „Bekanntsein" im Generellen, aber er wusste, so schnell würde sein Freund das ganze nicht wieder aufgeben.

Dan wurde in seinem Redeschwall unterbrochen, als die Tür geöffnet wurde. Carly und ihr Bruder Michael kamen in die Lounge, schlossen lächelnd die Tür hinter sich. Charlotte warf sich sofort zu Abigail auf das dunkle Ledersofa, umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Das war SO nice, Süße! Das habt ihr toll gemacht!" Abby lief knallrot an, kicherte, als Carly ihr nich einen Kuss auf die Wange drückte. „Danke, dass du sie hier hast spielen lassen, Danny. Den Leuten hat's richtig gut gefallen."

„Du tust ja so, als hätte ich eine Wahl gehabt", grinste Dan, stemmte die Hände in die Hüfte. Michael lachte leise, reichte dem älteren die Hand.

„Wirklich, Dan, danke dir." Michael lächelte, klopfte dem Mann noch auf die Schulter. „So, Zeit für die Aftershow-Party!" Von den drei Musikern kam nur ein müdes und erschöpftes Grummeln.

Die würden heute nicht mehr alt werden.

Sebastian | SDV FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt