Calum schlief seelenruhig neben Sebastian und benutzte den Arm des älteren als Kuscheltier. Die beiden hatten noch eine ganze Weile geredet, heute aber ohne Alkohol. Sebastian und Calum verstanden sich auf einer ganz anderen Ebene miteinander, als Sebastian es mit Abigail oder Sam tat. Sie waren auf einer Wellenlänge. Es kam ihm irgendwie wie Schicksal vor, dass die beiden sich kennengelernt hatten. Klar, anfangs, als Calum hierher gezogen war, wäre er am Liebsten ins Meer gesprungen, doch nun...
Seufzend befreite sich Sebastian aus Calums Griff und setzte sich langsam auf. Er brauchte frische Luft, er hatte Kopfschmerzen. Kein Wunder, er hatte heute gefühlt nichts getrunken, bis auf das, was er sich mit Sienna an der Imbissbude gegenüber des Resorts geholt hatte. Er und das Mädchen hatten eine ganze Menge Spaß, danach in der Anlage Verstecken zu spielen.
Tief atmete der 20-jährige die kühle Nachtluft ein. Er konnte eigentlich kaum glauben, dass er und Calum- aber was war das jetzt mit den beiden? Sie hatten Sex. Ja. Und war es toll? Verdammt, ja! Aber Sebastian konnte sich noch immer nicht an die Nacht erinnern, in der er Calum kennengelernt hatte. Er musste ihn möglichst bald danach fragen!
"Alles okay?" Sebastian drehte sich ruckartig um. Er hatte gar nicht gehört, dass Calum hinter ihm aus dem Haus getreten war. Die Arme des jüngeren schlangen sich um den Bauch des anderen, Calums Atem prallte gegen Sebastians Hals, als seine Lippen einige Küsse darauf platzierten. Sebastian gab ein zufriedenes Geräusch von sich, daran könnte er sich gewöhnen.
"Denke schon. Hab nur etwas Kopfschmerzen", antwortete Sebby leise, schloss die Augen, um Calums Berührungen noch etwas zu genießen.
"Möchtest du eine Tablette oder was zu trinken? Oder beides?", fragte Calum daraufhin leise, legte seinen Kopf auf Sebastians Schulter.
"Gerne beides", erwiderte Sebastian, lehnte sich leicht gegen den jüngeren. Warum tat das so verboten gut?
"Okay, aber dann komm jetzt rein, es ist kalt."
"Okay."
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"Sebastian, Calum kommt in einer Stunde, beeilst du dich?"
Es brauchte einige Sekunden, bis Sebby wach wurde und verstand, was Robin gerade gesagt hatte. Halbe Stunde? Essen? Calum?
Achja, er hatte sich ja kurz hingelegt... Naja, 'kurz'. Nachdem er von Calum gegen 12 Uhr wiederkam, hatte er zwei Stunden gearbeitet und sich dann für ein Powernap ins Bett geworfen. Doch das ist scheinbar in ein Mittagsschläfchen ausgeartet...
Sebastian verließ langsam das Bett, bereute dies jedoch sofort. Scheiße, war der Boden kalt! Basti murrte unzufrieden. Die Erinnerungen von vergangener Nacht tauchten auf und so langsam fragte sich der 20-jährige, was das zwischen Calum und ihm war.
Nachdem er seine Socken gefunden und angezogen hatte, ging Basti zu seinem Schrank und suchte sich einen blauen Hoodie heraus. 'okay bye' stand in weißer Schrift darauf und lächelnd zog er sich noch eine schwarze Jeans aus dem Schrank. Schnellen Schrittes lief er zum Badezimmer und sprang unter die Dusche. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte. Duschen war so schön...
"Sebby, Schatz, beeil dich bitte!", hörte Sebastian seine Mutter von draußen rufen. Langsam öffnete er die Augen, wischte sich mit der Hand über die Augen. Er antwortete nicht, er hatte eine Auszeit verdient. Gut, er hatte fast den ganzen Tag geschlafen, aber geduscht hatte er seit gefühlten Jahren nicht mehr. "Ich meins ernst!"
'Und ich meins horst', dachte Basti sich. Jedoch rief er ein 'Ist ja gut!' zurück, bis er sich wieder seiner Hygiene zuwandte. Eine halbe Stunde später hatte Sebastian sich fertiggemacht und saß nun in seinem Zimmer. In seiner einen Hand hielt er ein Glas Wasser mit Brausetabletten, in der anderen seine neueste Graphic Novel. Trotz der spannenden Storyline konnte er sich nicht auf das Buch konzentrieren. Seine Gedanken kreisten um Calum, was waren sie denn jetzt? Sebastian war einfach verwirrt, vom einen auf den anderen Moment einfach verunsichert. War es beidseitige Liebe?
Seufzend legte Sebastian das Buch aus der Hand und leerte sein Glas. Just in diesem Moment hörte er die Haustüklingel ringen, im oberen Stockwerk rannte jemand zur Tür. Stimmen und bekanntes Lachen drang zu Basti in den Keller hervor.
Calums Lachen war so schön.
Sebby stellte das Glas weg, sah sich noch einmal im Spiegel an und ging dann die Treppe nach oben. Robin, die vermutlich die Tür aufgemacht hatte, war bereits in der Küche verschwunden, während Calum seine Jacke aufhing und die Schuhe zurechtstellte. Als der türkishaarige Basti erblickte, lächelte er.
"Hey", murmelte Calum und richtete sich langsam auf. Für einen Moment starrten die beiden sich nur an, doch dann trat Calum auf Sebastian zu. Er gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, lächelte den kleineren dann an.
"Hey", antwortete Sebby lächelnd. Irgendetwas lief gerade in ihm Amok, aber nicht mit tödlichen Kugeln, sondern mit einer Pistole aus der Herzen abgeschossen wurden. Und jeder, der getroffen wurde, verliebte sich in die nächstbeste Person.
Calum lächelte etwas breiter, wuschelte dem älteren durch die Haare und ging dann durch den Ganz zur Küche. Wortlos folgte Sebastian ihm.
"Ah, Calum, willkommen", begrüßte Demetrius den 19-jährigen, als dieser in die Küche trat. Calum grüßte zurück und setzte sich nach Aufforderung auf einen der Stühle. Natürlich ausgerechnet neben Sebastians Platz. Zufall oder Schicksal, sucht es euch aus. Kurz sahen sie sich an, dann sahen sie wieder zu Demetrius und Robin, die gerade sämtliches Essen auf den Tisch stellten.
"Ich hol noch schnell Maru", lächelte Robin und lief sogleich aus der Küche. Demetrius sah seiner Frau noch kurz hinterher, lächelte ebenfalls und setzte sich dann gegenüber von Sebastian hin. Als Robin und ihre Tochter schließlich kamen und sich hinsetzten, begann das 'Festmahl'. Robin und Demetrius wussten, wie man ordentliche Burger macht, und hatten allerlei Zutaten für allerhand Sorten von Burgern besorgt. Das Gespräch war locker, außerordentlich locker. Nach Robins Aufforderung erzählte Calum von seiner Arbeit und Demetrius und Maru erzählten von ihren Experimenten. Robin erzählte von ihrer Arbeit mit Giuseppe Moreaux und wie es dazu kam, doch Sebastian hörte nur halbherzig zu. Er war immer noch etwas müde, aber vor allem hungrig. Und obwohl er Krabbenburger eigentlich nicht so sehr mochte, so schmeckten sie in Calums Gegenwart viel besser als sonst.
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Calum hatte soeben das Haus verlassen, nachdem er sich für das tolle Essen bedankt und sich verabschiedet hatte. Als die Haustür schließlich zufiel, wusste Sebastian, dass er eigentlich gerne mitgegangen wäre. Aber das wäre vielleicht etwas zu viel, auch wegen letzter Nacht. Man muss es ja nicht übertreiben, oder?
Ach verdammt!
"Calum!"
Sebastian war aus dem Haus gelaufen und hatte sich suchend umgeschaut. Schnell erblickte er Calum, wie er gerade die Treppen neben dem Haus hochlaufen wollte, um zu seinem Hof zu gelangen. Dieser drehte sich verwirrt um, zog eine Augenbraue hoch, als er Sebastian erblickte.
"Was ist denn los?" Seine Stimme klang freundlich, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Bei diesem Klang bildete sich eine Gänsehaut bei Sebastian.
"Ich, naja...", murmelte Sebastian, als er auf Calum zukam und schließlich zum Stehen kam. Cal zog eine Augenbraue hoch, setzte sich auf die Treppen. Basti tat es ihm gleich.
"Was ist los? Ich kann keine Gedanken lesen", fragte der 19-jährige belustigt.
"Ich weiß einfach nicht, was wir sind, verstehst du?", gestand Sebby, wandte seinen Blick ab und zog die Beine an. "Es tut mir leid, Calum, das klingt bestimmt total bescheuert."
"Ach was", grinste Cal verständnisvoll und drehte sich zum älteren. "Passiert den besten, Sebby, deswegen musst du aber nicht verunsichert sein." Sebastian wandte seinen Blick ab, er konnte dem anderen irgendwie nicht ins Gesicht sehen. War es für Calum so offensichtlich, was sie waren? Doch als ihm mit einem Mal eine glühende Zigarette vor die Nase gehalten wurde, sah er auf.
"Siehst so aus, als würdest du eine brauchen. Lass uns reden, Kleiner."
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Sebastian | SDV FF
Fanfiction"Und warum hast du mich jetzt geküsst?" Sebastian zog die Augenbrauen hoch und sah zu Calum. Dieser fuhr sich nervös lachend durch die Haare und sah auf den Fluss. "Ich habe die schlechte Angewohnheit, Leute zu küssen, wenn sie traurig sind." ...