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Jamila pov.

Tag 684.
Ich bin in aller Frühe schon weiter gezogen, da ich mich in der Dämmerung einfach sicherer fühlte. Mein Weg verlief diesmal waldeinwärts, also Richtung Osten.
Während ich langsam durch den Wald wanderte und meine Nüsse nebenbei aß, vernahm ich ein allzubekanntes Geräusch...
Beißer. Und das nicht wenige. Es musste eine ganze Herde sein von ungefähr 40 bis 60 Beißern, die gerade zu auf mich zu kamen.
Ich duckte mich hinter dem nächst liegenden Busch und hielt für ein paar Momente die Luft an. Jaja ich weiß...bringt eigentlich gar nichts, aber so konnte ich verhindern das ich niesen musste. Glaubt mir, ein Nieser hätte mir schon mal fast das Leben gekostet...dieses Stöhnen wurde immer lauter, was mich dennoch nicht aus der Ruhe brachte. In so einer Situation kann man nur ruhig bleiben! Entweder du bist es nicht und sie entdecken dich oder du vertraust auf den Schutz des Waldes und dir selber. Ich sah die ersten Füßen an mir vorbei schleifen worauf meine Hand langsam zu meinem Messer glitt und ich es aus der Ledertasche herauszog.
Meine Augen waren starr nach vorn gerichtet und ich wartete nur auf den Moment bis ein Beißer mich entdeckte. Doch die vor mir, schien mich überhaupt nicht wahr zunehmen. Stattdessen drohte hinter mir die Gefahr.
Ein Beißer packte mich an der Schulter und versuchte mich zu sich zu ziehen, damit er zu beißen konnte. Ich hatte Mühe ihn im hocken festhalten zu können doch aufstehen kam für mich gar nicht in frage. Ich wusste, wenn ich jetzt aufstehe, würden mich die anderen Beißer entdecken und ebenfalls auf mich zu gerammelt kommen. Ich versuchte so lautlos wie möglich mich von diesem Beißer zu befreien, der mich noch immer fest an der Schulter hatte...Wie gesagt, Hunger macht böse.
Er fauchte mich die ganze zeit an und kam damit immer ein Stück näher. Mit letzter Kraft nahm ich ihn und schmetterte seinen Schädel auf den Baumstumpf direkt neben mir.
Anscheinend etwas zu laut...
Ich kniff meine Augen zusammen und betete das keiner der anderen dies gehört hatte, doch beten brachte dir in dieser Welt gar nichts mehr...
Keinen Augenblick später sammelte sich die Herde direkt vor mir am Busch, wo sie laut knurrend versuchten an mich ran zukommen. Einer der Beißer versuchte es durchs Gebüsch, doch wurde paar Sekunden später von einem Ast aufgespießt. Ganz ehrlich, auch wenn es nicht lustig war, dieser Anblick gerade war zu herrlich.
Doch Zeit um ihn auszulachen hatte ich nicht. Ich nahm mein Bogen und rannte aus dem Gebüsch so schnell ich konnte. Mir war auch bewusst, dass ich die Beißer in den nächsten Minuten nicht los werden würde. Natürlich war der Weg vor mir auch nicht Beißerfrei, ich musste vielen ausweichen oder erschoss sie mit einem Pfeil.
Die Pfeile nahm ich immer wieder mit, denn glaubt mir...nichts ist schlimmer als irgendwann ohne dazustehen!

Nach ungefähr 10 minuten hatte ich sie endlich abgehängt...
Ich ließ mich keuchend ans Ufer eines Sees fallen und haute mir erstmal einen Schub Wasser ins Gesicht. Man tat das gut...
Ich füllte meine Trinkflaschen gleich mit auf denn wer weiß, wann ich das nächste mal an einem Fluss vorbei komme.
Ich säuberte zunächst meine Pfeile, da sie mit Gedärmen daran nicht so gut fliegten wie sonst. Ich verschnaufte noch eine Weile bevor ich mein Weg fortsetzte. Durch den Zwischenfall mit den Beißern war ich gezwungen Richtung Norden zu rennen, dass heißt, den ganzen Weg wieder zurück. Doch wieso unbedingt nach Osten? Ich konnte doch genau so gut nach Norden laufen, denn am ende ist es scheiss egal wo ich raus komme. Ich werde das hier am ende eh nicht überleben!
Also lief ich weiter Richtung Norden...
...zum Glück. Denn da begann das Abenteuer erst richtig...

love arrow (Daryl Dixon ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt