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So langsam kam ich wieder zum Bewusstsein und erkundigte mit verschwommer Sicht meine Umgebung. Erst eine Weile später bemerkte ich das Stück Stoff in meinem Mund und meine zusammen geknoteten Hände hinter meinem Rücken. Ich kniete vor einer alten Wanne neben anderen Menschen.
Ein Blick zur Seite zeigte das auch Rick, Glenn und Daryl hier saßen. Den Rest kannte ich nicht doch eins fiel mir auf, ich war die einzige Frau hier.
Was zur Hölle lief hier ab??
Jetzt bemerkten auch Rick und die anderen mich und warfen mir verwirrte Blicke zu. Nur Daryl's Blick konnte ich wieder nicht deuten.
Während ich versuchte mich zu befreien, öffnete sich die Tür und Gereth betrat mit einem Klemmbrett den Raum. Er grinste hämisch als er uns hier knien sah und widmete sich dann an die anderen zwei Typen im Raum, die ich jetzt erst bemerkte.
Sie schienen zu diskutieren aber ich verstand nicht worum es ging.
Mein Blick schweifte durch die alte Halle und blieb wieder an meinen Leuten hängen.
Was wohl mit uns jetzt geschieht?
Auf jedenfall nichts gutes.
Gereth kam jetzt auf uns zu und musterte jeden von uns mal kurz, nur bei mir blieb er stehen und schien zu überlegen.
,,Warum sitzt sie hier?!"
Er schaute die anderen beiden an, die aber keine Antwort zu wissen schienen. Er rollte einmal genervt mit den Augen und kniete sich dann vor mich.
,,Schade. Sie ist echt eine Schönheit", meinte er, während er etwas auf sein Klemmbrett schrieb.
,,Ok ihr könnt anfangen", waren seine letzten Worte, bevor er die Halle verließ.
Womit denn anfangen??
Mein Herzschlag verschnellerte sich und die Angst wuchs in mir. Eigentlich hatte ich keine Angst vorm sterben, doch wer weiß, was sie mit uns machen...
Einer der Typen holte einen Baseballschläger aus der Ecke, während der andere ein Messer in der Hand hielt und dieses schliff.
Jetzt mal im Ernst. Sehen wir tatsächlich aus wie irgendwelche Tiere die man einfach so abschlachten kann?! Mal davon abgesehen das wir uns mitten im Weltuntergang befinden und es vielleicht nur noch 10% der gesamten Menschheit exestieren, ist es vieleicht nicht so clever den Rest jetzt auch noch zu töten.
Die beiden Typen redeten kurz miteinander, bevor sie um uns rum liefen und sich hinter einen der gefangenen Männer platzierten. Ohne mit der Wimper zu zucken schlug der eine mit dem Baseballschläger zu und der andere schnitt dem Gefangenen die Kehle auf.
Ein Schwall von Blut übergoss sich in die alte Wanne und färbte sofort alles rot. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte nicht jetzt und hier noch zu kotzen, doch da war ich nicht die einzige. Daryl und Rick ging es genau so.
Die anderen drei Gefangen wurden unruhig als sie das sahen und fingen an zu schreien. Nach und nach verstummten auch diese mit einem Schnitt in der Kehle und als nächster war Glenn an der Reihe.
Glenn kniff seine Augen zusammen und wartete auf den Schlag, doch soweit kam es nicht.
Plötzlich ertönte ein lauter Knall, so dass das ganze Gebäude erschütterte. Ich verlor das Gleichgewicht und kippte unsanft auf den Boden. Dadurch das meine Hände noch zusammen geknoteten waren, hatte ich nicht mal die Chance mich abzufangen, stattdessen war mein Kopf der erste der den Boden berührte. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und versuchte mich wieder aufzurichten, als mir plötzlich aufgeholfen wurde. Rick hatte sich befreit und Daryl ebenfalls. Sie machten mich und Glenn los, worauf wir zusammen zum Ausgang rannten.
,,Was war das eben", fragte Glenn schwer atmend, doch niemand von uns wusste eine Antwort darauf.
,,Klang wie eine Explosion hier auf dem Gelände", spekulierte ich, während ich Rick dabei holf die Tür aufzuknacken.
Von draußen hörte man jetzt auch Schießgeräusche und das schreien von Überlebenden.
,,Was zur Hölle passiert da draußen", fragte Daryl und so langsam kam auch ein komischer Geruch durch die Tür.
,,Was stinkt denn hier so???"
Wir hielten uns alle den Ärmel vor die Nase, während wir durch die offene Tür nach draußen rannten.
Draußen wurde das schießen lauter und auch der Geruch von verbrannten Fleisch stieg mir in die Nase. Man hörte das grässliche Stöhnen der Beißer und das verzweifelte schreien von Menschen.
Einzelne Beißer zogen an uns vorbei, vor denen wir uns aber noch verstecken konnten.
,,Da!"
Rick deutete mit einer Handbewegung nach rechts, wo man 5 Männer mit Gewehren erkennen konnte. Sie kamen direkt auf uns zu und Rick schien schon einen Plan zu haben was wir mit ihnen machen.
Wir duckten uns hinter einem alten Auto und warteten bis sie an uns vorbei waren, so das wir sie von hinten angreifen konnten. Ohne zu zögern stürmte Rick aus unserem Versteck und erstach den letzten der Gruppe, worauf er ihn die Waffe abnahm und hemmungslos auf die anderen schoss. Ich verweilte einen Moment in meiner Position und beobachtete das Geschehen vor mir.
Ich wusste nicht was es war, doch ich habe noch nie gesehen, dass ein einzelner Mann so viele andere Menschen einfach so töten konnte.
Auch wenn diese Menschen nicht besser waren.
,,Los geht's", rief Rick uns entegen, worauf er uns die Waffen der anderen Toden gab.
Verdutzt betrachtete ich das Gewehr in meiner Hand. Ich hatte noch nie so eine Waffe in der Hand, geschweige denn mit sowas geschossen.
Dann wird es langsam mal zeit Jamila! Immerhin willst du das alles hier überleben...
,,Ist leichter als es aussieht", sagte Daryl, als er an mir vorbei stürmte und anfing die Beißerherden platt zu machen.
Na sehr schön. Danke für den Tipp...
Ich entriegelte den Abzug und nahm sie in Schussstellung so wie Rick und die anderen.
Nach einer Weile hatte ich den Dreh raus und hatte es auch ziemlich gut im Griff.
Wir kämpften uns bishin zu den Containern durch, wo wir unsere Leute befreien taten. Doch leider wurden die Beißer nicht weniger. In Massen stürmten sie auf uns zu und es wurde immer schwieriger sich zu verdeitigen.
,,Daryl!"
Michonne kam um die Ecke und warf Daryl seine Armbrust zu, die er geschickt auf fangen tat. Auch meinen Bogen hielt sie in der Hand, den ich sofort an mich nahm und die nächsten Beißer mit einem Pfeil erschoss.
Rosita und Eugene barnten sich einen Weg zum Zaun durch und gaben uns ein Signal das wir zu ihnen rüber kommen sollten.
Der komplette Platz füllte sich immer mehr mit Beißern, so das man letztendlich nichts mehr vom Betonboden sah.
Nachdem wir alle rüber geklettert waren, ließen wir uns schweratmend in den Dreck fallen und brauchten einige Minuten um uns zu erholen.
,,Das war die dümmste Idee seit langen", keuchte Glenn, der anschließenden den Inhalt seiner Flasche leerte. Wasser... das wärs jetzt.
,,Hier!"
Daryl hielt mir eine volle Flasche vor die Nase.
,,Nein Danke", sagte ich nur und wande mich von ihm ab. Ich wollte eben zu Maggie rüber, als er mich sanft am Arm packte und mich fest ansah.
,,Trink was!"
Seine Stimme klang rau und streng, dennoch hörte man Besorgnis daraus.
Ich griff nach der Flasche ohne ihn anzusehen und murmelte hinterher nur ein kleines Danke, was er mit einem nicken bestätigen tat.
,,Geht's allen gut", fragte Rick in die Runde. Alle nickten worauf wir unseren Weg quälend fortsetzten.
Wo jetzt hin? Wir hatten nichts mehr, weder was zu essen, noch was für die Nacht...Dazu kam noch das ich mir den Kopf über Sasha und Bob zerbrach. Ob es ihnen gut ging???
,,Du bist die ganze Zeit so nachdenklich...was gibts?"
Rick tauchte neben mir auf und sah mich neugierig an. Trotz seinem Bart und dem blutverschmierten Gesicht machte er einen sympathischen Eindruck.
,,Sasha und Bob. Ich hoffe nur das sie noch leben", meinte ich.
,,Ihr habt sie im Maisfeld verloren habe ich gehört?"
Ich nickte stumm und starrte Löcher in die Luft.
,,Sie leben noch. Da bin ich mir sicher! Und wir werden sie finden!"
Rick lächelte leicht, was mir ebenfalls ein kleines Lächeln entlockte. Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas hatte er an sich, was mir Hoffnung gab.
,,In ungefähr einer halben Stunde müssten wir an einen alten Bahnhof kommen...wäre ne Idee für die Nacht."
Daryl hielt eine zerknittert Karte in der Hand, die er Rick entgegen hielt.
Mein Blick glitt von der Karte auf Daryl, der soeben richtig unwiderstehlich aussah. Ich ertappte mich selber wie ich schon wieder in eine Art Starre verfiel, nur weil ich meinen Blick nicht von ihm nehmen konnte.
Reise dich zusammen Jamila!
Er sah ziemlich fertig aus. Seine Haare fielen ihm einzeln ins Gesicht und einzelne kleine Kratzer zierten seine Haut. Sein Blick war emotionslos und deutete auf keinerlei Gefühle hin. Außerdem sah man jeden einzelnen Muskel bei ihm, was dieses Gesamtbild schon wieder perfekt machte.
Während ich ihn so anstarrte, fiel sein Blick plötzlich auf mich.
Erwischt!!
Scheisse, dachte ich mir und suchte mir schnell einen anderen Punkt den ich anstarren könnte. Zum Glück sagte er nichts und ging nicht weiter darauf ein, sondern verschwand einfach bei den anderen.

*
Es war mittlerweile sehr kühl geworden und ich teilte mir mit Rosita eine Decke, die wir hier gefunden hatten. Wir waren an dem alten Bahnhof angekommen und haben uns für die Nacht in einer halbwegs sauberen Halle eingerichtet. Ein Feuer hielt Rick zu riskant, denn wir wussten nicht wer noch in den Wäldern rum streunerte.
Zuessen fanden wir nichts, nur Daryl erwischte noch ein paar Eichhörnchen die wir uns später alle teilen taten.
So langsam kehrte Ruhe ein und die ersten schliefen schon.
Ich hatte mal wieder Probleme beim einschlafen und beschloss noch eine Runde an die frische Luft zu gehen. Ich erhob mich langsam und schlich nach draußen wo ich mich auf den Treppenabsatz setzte und die frische Luft genoss. Es herrschte eine angenehme Stille. Ein perfekter Moment um einmal durchzuatmen...
,,Was sitzt du denn hier?"
Daryl's Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich erkannte ihn wie er eben aus einem Gebüsch gekrochen kam. Sollte ich ihn ignorieren?
Warum solltest du? Du liebst ihn doch!
Tat ich das? Liebte ich diesen Mann wirklich?
Ja.
Tat ich.
Oder vielleicht bildete ich mir das alles nur ein? Ich meine, wie oft kam es vor das verzweifelte Menschen sich Gefühle einfach nur eingebildet haben...?
,,Na gut, dann antworte mir halt nicht", meinte er rau, worauf er sich neben mich setzte und sich eine Kippe an machte. Es herrschte eine unangenehme stille zwischen uns, die ich nur zugern brechen würde, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Selbst nachdem Daryl seine dritte Zigarette weg hatte, hatte niemand von uns etwas gesagt. Wir saßen einfach nur da, starrten in die Dunkelheit und schwiegen uns an.
So langsam wurde mir das zu blöd und ich erhob mich um wieder rein zu gehen, doch da meldete er sich zu Wort.
,,Hey...wo willst du hin?"
,,Wonach siehts denn aus", meinte ich nur, während ich die letzten zwei Treppen nach oben stieg.
Ich hörte wie Daryl tief aus atmete als er meinen pampigen Ton vernahm und sich dann ebenfalls erhob.
Er folgte mir zurück in die Halle und legte sich neben Rick und Michonne, wo er mich dann von der Seite anschaute.
Sag was! Er wartet doch nur auf deine Reaktion...! Rief mein Unterbewusstsein, doch ich entschloss mich dagegen und legte mich auf die Seite, so das ich ihn nicht anschauen konnte.
Seine Blicke spürte ich noch eine Weile, bevor ich einschlief.

Tag 694.
Ich war die erste die wach war und habe mich somit ums Frühstück gekümmert. Ich war im Wald und habe nach Beeren, Nüsse und anderem essbaren Zeugs gesucht und bin sogar fündig geworden.
Maggie und Glenn haben sich sehr gefreut, ebenfalls wie die anderen in der Gruppe. Selbst Daryl bedankte sich hinterher bei mir, was in mir ein kleines Glücksgefühl auslösen tat.
,,Leute..."
Abraham und Rick erhoben sich und stellten sich so das wir sie alles sehen konnten. Anscheinend wollten sie uns etwas mitteilen.
,,Es gibt da was, was ich gerne mit euch besprechen würde. Abraham erzählte mir, dass er vor hatte nach Washington D.C. zu gehen..."
Rick machte eine Pause und sah einmal in die Runde.
,,Nach D.C.?? Das sind über 500 Meilen", mischte ich mich mit ein und ich hielt es wirklich zu riskant jetzt 500 Meilen zurück zu legen, nur im in einen Staat zu kommen in dem die gleichen Umstände herrschen wie hier. Sterben können wir auch hier in Georgia!
,,Ja, das ist das, was ich mit euch besprechen wollte. Ich finde die Entscheidung liegt nicht allein bei mir."
Wir alle sahen uns an doch sagten kein Ton.
,,Warum willst du nach D.C. Abraham", fragte Michonne.
Abraham warf Rosita und Eugene Blick zu, den man nicht deuten konnte.
,,Ehemalige Gründe. Aber das tut nichts mehr zu Sache. Ich seh diese Möglichkeit als Neuanfang", sagte er rasch.
,,Am Ende ist es egal wo wir sterben, von daher...warum nicht", meinte Daryl desinteressiert. Eigentlich hatte er recht. Warum nicht?
,,Ok. Ich wollte eh schon immer mal nach D.C.", erwiderte ich mit einem Schulterzucken, worauf die anderen nickten.
,,Also ist es abgemacht? Wir fahren nach D.C.!"

love arrow (Daryl Dixon ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt