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Jamila pov.

Tag 686.
Zum Glück hatte es über die Nacht aufgehört zu regnen, sonst hätte ich mit Daryl noch eine Weile in dem Schuppen bleiben müssen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie dieser Typ geschnarcht hat..
Ich war kurz davor ihm ein Pfeil durch die Kehle zu schießen, denn wenn ich eins hasste dann wenn mich jemand beim schlafen störte. Und das hatte er!
Ich bin also heute Früh allein weiter gezogen. Er hatte noch geschlafen wobei ich mein Zeug nahm und mich leise raus schlich.
....ich weiß ihr denkt jetzt es war dumm von mir aber halloooo. Die letzten zwei Jahre hatte ich auch niemanden und hatte es bis hier her geschafft.
Ich folgte einem ausgetrockneten Flussbett bis ich schließlich auf der Hauptstraße ankam.
Weit und breit nichts. Rein gar nichts.
Ich musste also zu Fuß weiter...
Wo ich hin wollte? Keine Ahnung! Ich folgte meinem Bauchgefühl, so wie es mein Vater mir immer gesagt hatte.
Doch mein Bauchgefühl bestand eher nur aus Hunger und deswegen vertraute ich selbst ihm nicht. Ich will gar nicht wissen wie viel ich abgenommen hatte die letzten Jahre...
Wenn meine Oma mich jetzt so sehen würde, sie würde in Ohnmacht fallen und mich hinterher mit Kuchen vollstopfen.
Ich musste lächeln an den Gedanken das meine Oma sich immer Sorgen gemacht hat das ich zu wenig esse. Aber so war sie halt...ich vermisste sie.
Sie ist vor 5 Jahren gestorben. Ich war froh das sie dieses Seuche hier nicht miterleben musste!
,,Hey!"
Ich blieb abprubt stehen und drehte mich mit erhobenen Bogen um.
,,Hey Hey ganz langsam", sagte Daryl als ich meinen Bogen auf ihn richtete.
,,Verfolgst du mich", fragte ich ihn energisch.
,,Was hat dich denn gebissen das du so mies drauf bist", wollte er wissen, während er sich eine Zigarette anmachte. Ganz ehrlich, wie hatte er mich gefunden?
,,Wie hast du mich überhaupt gefunden?!"
Er zog an seiner Kippe und pustete den Rauch in einem langen Atemzug aus.
,,Du hast ein paar Spuren hinter lassen..."
..Na sehr schön. Er konnte auch noch Spuren lesen.
,,Aha. Und deswegen dachtest du dir, du folgst mir?"
Ich wusste nicht was in mich gefahren war doch irgendwie regte er mich auf. Ich glaubte es lag daran das ich so lange kein Menschenkontakt mehr hatte und deswegen so rubbisch reagierte.
,,Alter...das du überlebt hast wundert mich nicht. Hast du die Beißer auch alle so angeschrien damit sie verschwinden?!"
Ich rollte mit den Augen, wobei ich langsam weiter lief. Ganz ehrlich, wenn er mit mir nicht klar kam dann sollte er einfach gehen. Ich bekomm das hier schon allein auf die Reihe dazu brauchte ich kein Mann!
,,Weiber", hörte ich ihn murmeln, doch ich ignorierte ihn gekonnt und ging weiter.

Es war Mittags und die Sonne schien heute mehr als sonst. Ich war, bzw wir waren noch immer auf der Hauptstraße unterwegs und hofften auf eine baldige Raststätte.
Den ganzen Weg hatte keiner ein Ton gesagt und ich war sogar froh darüber!
Ich wischte mir jetzt zum hundertsten mal den Schweiß von der Stirn und trank den letzten Schluck aus meiner Wasserflasche.
Eins war klar, wenn wir jetzt nicht sofort Wasser fanden wäre der Tag für uns gelaufen.
,,Ey. Da vorn ist sowas wie eine Tankstelle", meldete sich plötzlich Daryl zu Wort, der an mir vorbei lief und versuchte in der Ferne was zu erkennen.
Ich kniff meine Augen zusammen und kämpfte gegen die Sonnenstrahlen an, um ein klares Bild von der vor uns liegenden Raststätte zu bekommen.
,,Endlich", seufzte ich und folgte ihm.
Die Raststätte war nicht besonders groß, doch was blieb uns anderes übrig?
Ich versuchte ein Blick durch die Scheiben zu werfen, was aber schwierig wurde da sie komplett verdreckt waren. Ich wischte mit meinem Ärmel den Staub zur Seite worauf ich beinahe den Schock meines Lebens bekam.
Ein paar Beißer erschienen plötzlich direkt vor mir, die an der Scheibe rumkratzten und mich lautstark anfauchten.
Ich zuckte etwas zurück worauf ich den belustigten Blick von Daryl auf mir spürte.
,,Die müssen wir wohl töten", hörte ich ihn sagen, als er zur Tür lief und seine Armbrust vom Rücken nahm.
Ich nahm mein Messer und stellte mich neben ihn. Seine Hand ruhte auf der Türklinke während er mich nochmal anschaute mit einem Blick, den ich wiedermal nicht deuten konnte. Entweder sah ich komisch aus oder es war der fragende Blick ob ich bereit war.
Ich nickte einmal worauf er die Klinke mit einmal runter drückte und in den Raum stürmte. Die Beißer hatten schon sehnsüchtig auf uns gewartet, die sofort auf uns zu taumelten.
Es waren nur drei. Den ersten erschoss Daryl, während ich mir den zweiten schnappte. Ich stach ihm mit voller Kraft in den Schädel, bis er dann leblos neben mir zusammen sackte. Der dritte Beißer steuerte direkt auf mich zu, den ich aber zu spät mitbekam. Er packte mich am Arm und zog mich zu sich, doch ehe ich mir versah fiel er neben mir zusammen.
Daryl hatte ihn abgeschossen, wobei ich ihm sehr dankbar war, doch das wollte ich ihm nicht so zeigen.
,,Danke", sagte ich knapp und ohne emotionen. Er nickte stumm, worauf er seine Pfeile aus den Beißern zog und seine Armbrust neu spannte.
Hatte ich schon erwähnt das dieser Kerl enorm geile Oberarme hatte?
Arm porn!!
Ich starrte sie glaube eine gefühlte Ewigkeit an, wobei Daryl dies mitbekam.
,,Ist was", fragte er leicht grinsend.
Ich drehte mich ohne weiteres um und fing an die Raststätte zu durchsuchen.

In der Küche stank es abartig. Eine Mischung aus verfaultem Essen und Toten. Ich verzog mein Gesicht und hielt mir die Nase zu, während Daryl durch die Schränke wühlte.
,,Nichts..."
,,Es müsste hier noch ne Vorratskammer geben", sagte Daryl, der auf die Hintertür zeigte die unmittelbar hinter uns lag.
Ich Schritt langsam auf sie zu und schlug sie mit einem Schwung auf.
Auch hier kam einem ein widerlicher Geruch entgegen...
,,Ist ja zum kotzen", maulte Dary, der sich in der kleinen Kammer umsah.
Nichts außer altes Fleisch und schon längst abgelaufene Dosen.
,,Hier!"
Daryl hielt mir zwei Tüten getrocknete Apfelringe entgegen, die ich in meinen Rucksack packte. Außerdem fanden wir noch Tütensuppen, eine Flasche Wasser und eine Packung Müsliriegel.

Als wir alles hatten, verließen wir durch die Hintertür die Raststätte und setzten unseren Weg waldeinwärts fort.
Eins stand fest, Daryl werde ich die nächsten Tage nicht mehr los ...

love arrow (Daryl Dixon ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt