Jamila pov
Als die Sonne komplett verschwunden war, saßen wir noch immer draußen und unterhielten uns über Gott und die Welt.
Es tat gut, sich mal nach zwei Jahren mit einem Menschen zu unterhalten...
Daryl hatte mir etwas mehr von sich erzählt, ebenso wie ich von mir.
Uns ist aufgefallen das wir viel gemeinsam hatten und wir eigentlich gar nicht so verschieden waren.
,,Wir sollten langsam schlafen gehen", gähnte ich.
Daryl nickte und stand auf, worauf er langsam schon mal vor lief.
Ich erhob mich ebenfalls und folgte ihm ins Haus.
,,Hast du Platz", fragte ich ihn, als wir uns zusammen auf die Couch quetschten.
,,Zum Glück gab es kein Abendessen", meinte er belustigt und ich konnte jetzt direkt in seine Augen sehen.
Wir lagen uns direkt gegenüber. Kopf an Kopf. Nicht mehr als 7 cm trennten uns und das Verlangen diese 7 cm auf 0 cm zu verringern, wuchs in mir Sekundenschnelle. Doch ich hielt mich zurück.
Ich konnte ihn jetzt nicht schon wieder küssen und dann darüber nicht reden...
Außerdem wusste ich nicht mal wie ich bei ihm stand.
Ich gebe zu, ein wenig in ihn verliebt zu sein...oder mehr, aber ich wusste nicht wie es ihm ging.
Als Daryl dann plötzlich mir einen kurzen Kuss auf den Mund gab und ein ,,Gute Nacht" flüsterte, war ich vollkommen verwirrt.
Er schaute mir nochmal durchdringend in die Augen, bevor er sie schloss und seinen Arm wieder um mich legte.
Das allzubekannte Kribbeln huschte durch meinen Körper und es fühlte sich so an als wären 1000 von kleinen Ameisen in meinem Körper. Ich schloss die Augen und schlief mit einem leichten lächeln auf den Lippen ein und träumte, von einer Zukunft.
Einer Zukunft, ohne Beißern, dennoch mit ihm.
Tag 690.
Ich schlug die Auge auf und befand mich immer noch in den Armen von Daryl. Ich lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen, was mich zum lächeln brachte.
Einzelne Sonnenstrahlen erhellten den Raum und durch das kaputte Fenster, konnte man die Vögel zwitschern hören.
Ich löste mich langsam aus seinen Armen, um mal schnell das Klo aufzusuchen.
Naja...eigentlich könnte ich auch raus in den Busch gehen, der Effekt nicht spülen zu können wäre der gleiche.
Ich lief langsam auf die Tür mit der Bezeichnung: WC
zu und öffnete sie auch gleich, ohne darüber nachzudenken ob da ein Beißer drinn sein könnte.
Völlig verschlafen trat ich in das Badezimmer und schaute mich im Spiegel an. Gott Preise den, der diesen Spiegel hier hingegangen hatte...
Zwei Beißer drehten sich gerade zu mir um und wankten laut Stöhnend auf mich zu.
Durch den Spiegel konnte ich noch rechtzeitig reagieren doch wozu reagieren? Ich stand völlig unbewaffnet vor ihnen und fühlte mich das erste mal richtig hilflos.
Ich stand wie angewurzelt da und schaute die Beißer wie in Trance an.
Der eine taumelte mit ausgestrecktem Arm auf mich und war kurz davor mich am Kragen zu packen.
Wie vom Blitz getroffen reagierte ich und schubste ihn mit einem Stoß auf den anderen, der nach kurzer Zeit zu Boden fiel.
Der andere konnte sich gerade noch so oben halten und stürmte gleich wieder auf mich zu. Sein ganzes Körpergewicht legte sich auf mich und ich fiel ebenfalls zu Boden.
Der Beißer fauchte mit offenen Mund und versuchte mich zu beißen.
Habt ihr so einem Beißer mal in den Mund geguckt?!
Ekelhaft.
Aus seinem Mund tropfte plötzlich Blut und es traf direkt mein Gesicht.
Angeekelt kämpfte ich weiter und versuchte ihn von mir runter zu schieben.
Meine Kraft nahm immer mehr ab und ich war kurz davor aufzugeben.
Doch dann erinnerte ich nich an die Worte die meine Oma mal sagte: Bevor du darüber nachdenkst aufzugeben, solltest du darüber nachdenken warum du soweit gekommen bist!
Dieser Satz schallte immer wieder durch meinen Kopf, als würde ihn jemand durch meinen Kopf schreien.
Ich realisierte jetzt, warum ich so weit gekommen war. Warum ich gekämpft hatte, nur um jetzt aufzugeben weil so ein Viech auf mir drauf lag???
Ok, dazu kam noch das der andere sich mittlerweile wieder erhoben hat und jetzt direkt auf mich zu kam.
Fuck.
Aber zum Glück waren Beißer nicht so helle im Kopf und der andere Beißer fiel über die Füße des anderen.
Ganz ehrlich, dass wäre ein Grund für mich jetzt los zu lachen doch die Situation war echt unpassend.
Allerdings war es jetzt das doppelte Gewicht was auf mir drauf lag und langsam ließ meine Armkraft nach. Ich hatte nicht mal mehr Kraft nach Daryl zu rufen oder irgendeinen anderen Ton von mir zu geben, doch anscheinend war das gar nicht nötig.
Die Tür schoss mit einem Ruck auf und Daryl stürmte auf mich zu.
Er riss den ersten Beißer von mir runter und schmetterte ihn gegen den Badschrank, wo sein Schädel in einzelne Stücke zerfiel. Den zweiten packte er am Kragen und zog ihn von mit weg, worauf er anschließend ihm das Messer in den Kopf rammte.
Schwer atmend stand ich langsam auf, wobei ich mich an dem dreckigen Waschbecken hochgezogen hatte um nicht umzukippen.
Ich spürte meine Arme im Moment kaum.
,,Geht es dir gut", fragte er mich. Ohne zu zu zögern fiel ich ihm in die Arme. Er schien am Anfang ziemlich verwirrt zu sein, doch am Ende erwiederte er diese und schlang seine Arme schützend um mich.
Sein Kinn lag auf meinem Kopf und ich drückte mich an seine Brust.
,,Danke", murmelte ich.
Ich löste mich von ihm und lächelte ihn zart an, was er zu meinem Erstaunen auch erwiderte.
Ohhh mein Gooott.
Er lächelte. Mein lächeln wandelte sich in ein lachen um, worauf er wieder sein typisches Gesicht aufsetzte.
,,Was ist?"
,,Du hast gerade gelächelt..."
Daryl schaute mich Emotionlos an und schien zu überlegen was er jetzt sagen sollte. Ich schüttelte lachend den Kopf und lief zurück ins Wohnzimmer.,,Wo jetzt lang", fragte ich planlos, da vor uns zwei Wege lagen, die beide für mich ins Nichts führten.
,,Links", meinte Daryl, der jetzt an mir vorbei lief und den linken Weg einschlug.
,,Ok. Wenn du das sagst...", nuschelte ich vor mich hin und folgte ihm mit schnellen Schritten.
Doch das mit den schnellen Schritten änderte sich, als das Hunger Gefühl in mir unerträglich wurde.
Seit ihr schon mal mit leerem Magen gelaufen bzw. gerannt?
Ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen worauf ich stehen blieb und dem knurren meines Magens zuhörte.
Daryl blieb ein paar Meter vor mir stehen und drehte sich anschließend zu mir um.
,,Hey, was ist los?"
Er schritt ein paar Schritte auf mich zu und blieb dann direkt vor mir stehen.
,,Ich hab einfach nur Hunger..."
Daryl nahm seine Armbrust vom Rücken und lief weiter.
,,Warstest du hier", fragte er mich.
,.Wo willst du hin?"
,,Was zu essen besorgen", sagte er, worauf er sich von mir entfernte.
Ich lehnte mich an den Baum und wartete bis Daryl wieder kam.
Echt süß von ihm jetzt los zu ziehen um was zuessen zu besorgen...
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love arrow (Daryl Dixon ff)
Fanfiction~ Survive now. Cry later.~ Warst du schon mal 2 Jahre lang nur auf dich gestellt, mit dem Tod an jeder Ecke und einem Hunger der dich Tag und Nacht quält? Jamila(25) befindet sich momentan in dieser Situation. Wer hätte gedacht, dass eine Zombie Ap...