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Jamila pov.

Es dämmerte schon als wir an einem kleinen Dorf ankamen.
Mir taten mittlerweile die Beine weh, da wie seit Stunden unterwegs waren.
Wir hatten uns zum übernachten in einem Schuppen eingerichtet, da wir keine Lust hatten uns durch zu kämpfen.
Ich saß mit dem Rücken zur Wand und starrte auf meine Füße.
,,Hunger",fragte er mich, während er mir die Tüte mit den Apfelringen hinhielt.
,,Es sind deine, du hast sie gefunden!"
,,Du hast recht...Aber wenn wir überleben wollen müssen wir teilen!"
Wir. Gab es überhaupt ein wir? Ich kann mich nicht entsinn das wir ausgemacht hatten zusammen weiterzuziehen. Außerdem suchte er seine Leute...
,,Wir", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er zuckte mit den Schulter während er hinter kaute und mich hinterher durchdringend anschaute.
,,Willst du echt alleine weiter ziehen?"
Ich seufzte, worauf ich mir einen Apfelring aus der Tüte nahm. Er hatte recht. Will ich das wirklich?
,,...du suchst doch deine Leute", erwiderte ich.
,,Ja, aber zu zweit haben wir bessere Chancen."
Und wieder hatte er recht...
,,Du kannst mir beim suchen helfen. Du würdest perfekt bei uns rein passen", sagte er überzeugt und so schlecht klang diese Idee nicht.
Eine Gruppe.
Eine Gruppe wo man sicher ist und man sich gegenseitig hilft...sowas hatte ich mir die letzten Monate immer vorgestellt wenn ich nicht schlafen konnte.
,,Ok", nickte ich nur und stopfte mich weiter mit diesem trockenen Obst voll.

Es war Nacht und der Mond schien durch die einzelnen Ritzen zwischen dem Holz, was den ganzen Schuppen mit Licht füllte. Daryl schlief, also dachte ich zumindest, bis er plötzlich sich hin setzte und mich einfach nur anschaute.
Ich hatte kein Auge zugemacht. Lag vielleicht daran das Vollmond war...
,,Was", fragte ich ihn.
Er erwiderte nichts, dennoch merkte ich das ihm irgendwas bedrückte. Er wande den Blick von mir ab und fing an mit seinen Fingern im Dreck rumzumalen.
Eigentlich sollte es mich nicht interessieren was er für Probleme hatte doch irgendwie fühlte ich mich verpflichtet ihm zu helfen.
,,Schlechten Traum gehabt", hagte ich nach, worauf seine Augen wieder in meine Richtung schauten.
,,Kann man so sagen", brummte er leise, als er sich den Staub von den Händen abklopfte.
,,Was ist mit dir??"
,,Kann nicht schlafen", antwortete ich, während ich meinen Bogen in die Hand nahm und ihn betrachtete. Er war ein Familenerbstück von meinem Uropa. Mein Vater wollte ihn wegschmeißen, da er nichts mehr haben wollte von seinem Opa. Mein Vater war schon immer ein Arschloch. Ein mieses, verlogenes Arschloch.
,,Wie lange schießt du schon", hörte ich ihn fragen.
,,Keine Ahnung. Seit meiner Kindheit..."
Ich schaute Daryl nicht an, trotzdem spürte ich seinen Blick auf mir.
,,Wer hat dir das beigebracht?"
Wird das jetzt ein verhör?
,,Ich mir selber. Mein Vater wollte ihn eigentlich wegschmeißen....", redete ich weiter.
,,Was ist mit ihm passiert?"
Jetzt schaute ich ihn an worauf ich Meinen Bogen zurseite legte und anfing meinen Schlafplatz einzurichten. Ich wollte nicht darüber reden. Hatte ich nie. Ich bin froh das er tot war, er hatte es nicht anders verdient. Er war kein guter Vater musste ich dazu sagen..
,,Das was er verdient hatte", waren meine letzten Worte als ich mich auf die Seite legte und versuchte zu schlafen.

Tag 687.
Ich war gerade dabei meine Sachen wieder in den Rucksack zu stopfen als Daryl plötzlich hektisch in den Schuppen gerannt kam.
,,Was ist los", fragte ich verwirrt doch er unterbrach mich mit einem 'pssst'
Er hockte sich hin und hielt seinen Finger vor die Lippen, als Zeichen das ich kein Ton sagen sollte...paar Sekunden später hörte ich auch schon warum.
Ein paar Beißer wanderten an unserem Schuppen vorbei und es dauerte auch nicht lange da kratzten die ersten gegen das alte Holz des Schuppens.
,,Fuck", hörte ich Daryl fluchen, als er seinen Rucksack auf den Rücken warf und seine Armbrust in die Hand nahm.
,,Wohin", fragte ich verwirrt, doch er war genau so planlos wie ich. Der Schuppen hatte nur eine Tür und die war blockiert. Ich wusste nicht wie viele es waren, aber Aufjedenfall hatten wir keine Chance gegen die.
,,Vielleicht können wir ein Loch in in die Wand schlagen. Das Holz ist alt und morsch das müsste funktionieren", schlug ich vor. Ohne zu zögern setzte Daryl meinen Vorschlag in die Tat um und fing an mit seinem Fuß dagegen zu treten. Das kratzen und stöhnen an der Tür wurde immer lauter, während Daryl noch immer gegen das Holz trat.
Letztendlich gab es nach und wir konnten schnell verschwinden.
Wir rannten zurück Richtung Hauptstraße denn weiter rein ins Dorf wäre glatter Selbstmord gewesen.
,,Geht's dir gut", frage Daryl mich, als wir keuchend und völlig außer Atem die Hauptstraße erreichten. Ich schaute ihn erst verwirrt an, da ich nicht wusste ob diese Frage jetzt ernst meinte. Machte er sich etwa Sorgen??
,,Alles Ok", erwiderte ich mit einem Nicken worauf ich langsam an ihm vorbei lief. Ich merkte wie er mir hinterher schaute und kurzer Zeit später vernahm ich auch seine Schritte hinter mir.
Wir liefen die Hauptstraße zurück, doch bogen dann in den Wald ab.

Mittlerweile hatte sich die Sonne zurück gezogen und der Himmel verdunkelte sich schlagartig.
,,Wir sollten uns was suchen für die Nacht...etwas was sicherer ist als der Schuppen", sagte er, als er in den Himmel guckte. Es sah nicht nur nach regen aus... Ein kühler Wind zog auf und die ersten Tropfen klatschten auf das trockene Laub.
Keine Minute später liefen wir durch den strömenden Regen und waren komplett durchgeweicht.
Dazu kam noch der eisige Wind, gegen den man sehr schlecht laufen konnte.
,,Siehst du was", rief ich Daryl zu. Trotz das er hinter mir lief, hatte er Mühe mich zu verstehen da der Regen einfach ohrenbetäubend laut war.
,,Ich glaub da vorn steht ein Transporter", rief er zurück, während er mit seinem Finger in die Ferne zeigte. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte was zu erkennen und tatsächlich... ein weißer Transporter stand auf dem Waldweg und sah ziemlich einladend aus.
,,Ob da Beißer drinne sind?"
,,Finden wir es raus", erwiederte er, bevor er eine Tür des Transporters öffnete.
Er war leer.
Daryl stieg in den Transporter und nahm mir hinterher mein Zeug ab. Wow...versuchte er ein auf Gentleman zu machen?
Ich lächelte ihn dankend an worauf ich ihm hinterher stieg bzw. ich versuchte es. Durch den Regen war das Metall sehr glatt und ich hatte Mühe mich zu halten, worauf mein Fuß immer wieder abrutschte. Ich versuchte mich an den Seiten hochzuziehen, was mir auch einigermaßen gelang doch bevor ich ein Fuß in den Transporter setzen konnte, wurde ich am Fuß gepackt und zurück gezogen. Vor Schreck schrie ich auf und knallte anschließend mit meinem Kinn auf das nasse Metall.
Das letzte was ich mitbekam war ein Beißer direkt über meinem Kopf...

love arrow (Daryl Dixon ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt