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Jamila pov.

Tag 685.
Es war schon spät und ich lungerte auf irgendeiner Veranda von einem alten Gartenhaus rum. Drinne war ich noch nicht, was ich auch eigentlich gar nicht vor hatte. Doch ehe ich mich versah, fing es an mit regnen. Mit einem genervt stöhnen erhob ich mich, worauf ich mein Zeug nahm und zur Tür lief. Mein Bogen hatte ich gespannt und war jeder Zeit Schuss bereit als ich mit einem tritt die Tür zum Gartenhaus auf trat. Statt Beißer fand ich nur einen dunklen Raum, mit einer Treppe die anscheinend nach oben auf den Dachboden führte.
In der Ecke lag ein toter Beißer, den ich aber vorsichtshalber nochmal checkte. Dennoch machte ich eine unberuhigende Entdeckung.
Das Blut des Beißers war noch frisch, soweit Blut von Zombies frisch sein konnte, was mich wissen ließ, dass er erst vor paar Stunden gestorben sein musste...
Ich erkannte keinen zertrümmerten Schädel nur ein kleines Einschussloch im Auge des Beißers, welches nicht von einer Kugel stammte!
Das war ein Pfeil! Ein Pfeil, der wieder raus gezogen wurde...
Ich erkannte das genau. Denn ich selber hinterließ immer solche Spuren an Beißern wenn ich meine Pfeile wieder rauszog.
Ich kniff meine Augenbrauen zusammen als ich mich langsam wieder erhob und mein Blick durch den leeren Raum schweifte. Es herrschte totenstille, nur das trommeln der Regentropfen war zu hören. Mir fiel die Treppe wieder ein die nach oben führte. Mit gepannten Bogen schlich ich die Treppe hinauf, die zu einer hölzernen Tür führte, die leicht angelehnt war. Ein Geräusch war zu hören, als würde jemand über Parkett Boden laufen.
Ich hielt mein Ohr an die Tür und hoffte, dieses Geräusch nochmal zu hören doch stattdessen riss jemand die Tür auf und hielt mir seine Armbrust ins Gesicht. Ohne zu zögern erhob ich meinen Bogen und hielt ihn der Person evenfalls ins Gesicht.

Vor mir stande ein Mann, ungefähr Anfang 30 und ziemlich muskulös. Er hatte dunkles, dezent längeres Haar was ihn wild aussehen ließ. Er hatte eine Armbrust in der Hand, die er mir ebenfalls ins Gesicht hielt. Sein Blick verriet mir das er einer war, der nicht so schnell aufgeben würde...
Nach gefühlten Stunden, senkte ich meinen Bogen zuerst und schaute ihn mit zusammen gekniffenen Augenbrauen an. Er senkte die Armbrust ebenfalls worauf sein Blick mich ab scannte. Von oben bis unten musterte er mich genau.
,,Hey", gab ich von mir.
,,Hey", kam es zurück, wobei sich bei seiner Stimme eine Gänsehaut bei mir ausbreitete. Er hatte eine tiefe, raue Männerstimme, die um ehrlich zu sein perfekt zu ihm passte. Ich musste auch zugeben, dass er gar nicht mal so übel aussah...
Er musterte mich nochmal bevor er seine Armbrust auf dem Bett ablegte, was sich mit im Raum befand. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieb wieder an dem Mann hängen, der mich immer noch ansah. Sein Blick konnte ich nicht deuten was ihn sehr geheimnisvoll wirken ließ.
Er trug eine schwarze Lederweste, mit ein paar Engelsflügeln hinten drauf, dazu eine zerrissene Hose und normale Schuhe...
Er sah aus wie ein Biker könnte man sagen, wobei die Armbrust dann nicht dazu passte.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn die Zeit wo ich Gespräche geführt habe ist längst vorbei.
Dennoch entschied ich mich, mich ihm vorzustellen.
,,Ich bin Jamila."
Er blickte immer noch stumm rüber worauf er dann aber stumm nickte.
,,Daryl", erwiderte er knapp.
,,Sorry das ich hier einfach so reinplatze. Habe nur einen Unterschlupf gesucht...", sagte ich leise, wohl eher zu mir doch er verstand es klar und deutlich.
,,Du kannst hier bleiben wenn du willst", bot er mir an.
,,Danke",lächelte ich zart, als ich meine Sachen in der Ecke abstellte. Es war nur ein Bett im Raum und ich ging davon aus, das Daryl darin schlief. Ich wollte es ihm auch nicht weg nehmen, da er eher hier war und ich es schon gutherzig von ihm fand, mich hier zu behalten.
Ich packte meine dünne Decke aus und legte meinen Rucksack anschließend als Kopfkissen auf den Boden. Bequem war es nicht aber für eine Nacht würde es schon reichen.
Ich drehte mich mit Blick Richtung Wand, da ich Daryl nicht angucken wollte bzw. ich es unangenehm fände, wenn er mich beim schlafen beobachtete.
Ich hörte das alte Holz des Bettes knacken, was hieß er hatte sich jetzt auch zur Ruhe gelegt. Dennoch fand ich keine Ruhe.
Es war komsich zu schlafen in der Anwesenheit eines Fremden...besonders dazu noch ein Mann.
Innerlich schlug ich mich für dieses Gedanken. Bis vor kurzem dachte ich noch, dass ich die einzigste Überlebende bin und jetzt Treff ich auf jemanden anderen und schon war es auch wieder falsch.
Ich stöhnte ausversehen genervt auf, was Daryl anscheind weckte.
,,Was ist", kam es aus seiner Richtung, doch ich beschloss ihn einfach zu ignorieren.
,,Na gut..wenn du nicht reden willst."
Ich habe keine Lust jetzt einen Smalltalk mit ihm zu halten. Ich kannte ihn nicht. Und er mich auch nicht. Ich wusste nicht mal ob ich ihm vertrauen konnte...was ist wenn er mich die Nacht ausnimmt? Ich zog vorsichtshalber mein Messer aus meinem Gürtel und klemmte es zwischen meine Beine.
,,Das wirst du die Nacht nicht brauchen", hörte ich ihn sagen. Was? Kann der jetzt auch noch Dinge vorher sehen??? Ich sagte wieder nichts, was ihm aber anscheinend redebedürfnis verschaffte.
,,Wie lange bist du schon allein unterwegs??"
,,685 Tage."
Ich vernahm sein raues lachen, was mir wieder eine Gänsehaut verschaffte...
,,Du zählst echt Tage", fragte er belustigt.
,,Was dagegen", fragte ich genervt. Ich hörte ihn tief einatmen worauf er sich räusperte.
,,Hattest du ein Camp?"
,,Für zwei Tage..."
,,Hat wohl nicht lange gehalten? Mein Camp wurde am Anfang auch überrannt...das zweite auch. Und mein letztes auch, jetzt such ich meine Leute", redete er weiter.
Kann er mal bitte ruhig sein, ich versuche zu schlafen.
Als er merkte das ich nichts sagte, murmelte er noch ein Gute Nacht während er sich auf die andere Seite drehte.
Ich schloss darauf meine Augen und fiel in einen traumlosen Schlaf.

love arrow (Daryl Dixon ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt