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Jamila pov.

Tag 691.
Wir packten gerade unsere Sachen zusammen, da wir weiter wollten.
Ich zog den Reißverschluss meines Rucksackes zu und schnallte ihn mir anschließend auf den Rücken. Mein Bogen behielt ich in der Hand und die Pfeile steckte ich mir in meinen Gürtel.
,,Kanns los gehen ", fragte Sascha in die Runde.
Wir gaben alle unsere Startsignal und wir wanderteten weiter.
Vorne liefen Sascha und Bob, die anscheinend einen Plan hatten, wo wir hin wollten. Ich lief mit einem etwas größeren Abstand zu den beiden, während Meggie stumm neben mir her lief. Daryl lief als letzter, da er noch Ausschau halten wollte mach etwas zu essen oder Wasser.
Auch wenn ich Daryl den Rücken zudrehte, ich wusste das er mich beobachtete! Seine Blicke bohrten sich quasi in meinen Rücken und kamen vorne rum wieder raus.
Ich drehte mich ab und zu mal um um nach ihm zu sehen, wobei sich unsere Blicke immer wieder trafen.
Seite gestern Abend haben wir kein Wort mehr miteinander geredet.
Selbst nach dem Kuss, der ungefähr 10 minuten ging, sagte keiner von uns ein Wort.
,,Ich glaub er mag dich", lächelte Meggie mich von der Seite an.
Ich schenkte ihr ebenfalls eins, wobei meins eher unsicher und verwirrt wirkte.
,,Du ihn auch", zwinkerte sie.
Ich errötete etwas, was sie zum lachen brachte.
,,Es ist komisch. Ich habe Daryl noch nie so erlebt...ich kenne ihn schon eine Weile und normalerweise traut er sich nicht so schnell an Neue ran."
Während sie redete, riss ich ein Blatt von einem Strauch und fing an es immer in kleinerer Teile zu zerreißen.
Langeweile ahoi...
Sollte ich ihr sagen das wir uns schon zwei mal geküsst hatten...plus den Gute Nacht Kuss den er mir gegeben hatte?
Ich schaute sie jetzt an und wollte gerade Luft holen, doch entschied mich dann doch dagegen.
Wisst ihr was ich jetzt vertragen könnte?
Eine Dusche.
Mir egal ob mit kaltem oder warmen Wasser, hauptsache mal den Dreck runter bekommen!
,,Jamila?"
Meggie winkte vor meinem Gesicht hin und her, worauf ich zusammen zuckte und sie fragend ansah.
Sie lächelte und wiederholte ihre frage.
,,Wie lange warst du da draußen? Ich meine, alleine?"
,,Willst du es genau wissen?"
,,Sag nicht du hast Tage gezählt", lachte sie, doch ich nickte grinsend, was sie noch mehr zum lachen brachte.
,,685 Tage war ich allein Unterwegs. Dann hab ich Daryl getroffen", sagte ich.
,,Na ein Glück, sonst hätten wir uns nie kennengelernt!"
,,Leute??"
Sascha drehte sich zu uns um und zeigte den steilen Hang hinunter.
Das waren ungefähr 100 m die es hier hangabwärts ging und so mancher Beißer hatte seinen Weg hier auch schon runter gefunden.
,,Hör ihr das", fragte Sascha.
Niemand sagte ein Wort. Ich lauschte und versuchte zu erknnen, was sie meinte.
,,Wasser", freute sich plötzlich Meggie, die vor Freude in die Hände klatschte.
Jetzt wo sie es sagte, hörte ich es auch. Es war nicht das rauschen eines kleinen Baches, Nein! Es war das rauschen eines kleines Wasserfalls, direkt in unserer Nähe.
Waschen, war mein erster Gedanke und ich grinste die anderen an worauf ich langsam dem Geräusch folgte.
Sascha erwiderte mein grinsen und lief mir hinterher. Kurzer Zeit später rannten wir.
Wir rannten den Waldweg entlang bis wir zu den steinigen Felsen kamen, wodurch das Wasser floss.
Gott liebte uns, dachte ich mir.
Ich schmiss mein Rucksack auf den Boden und kletterte das steinige Ufer nach unten.
Es war ganz schön rutschig hier und ich hatte Mühe mich zu halten.
Ich hockte mich auf einen flachen, großen Stein, der für mich sicher aussah und beugte mich etwas nach vorn. Doch so dumm wie ich war, kippte der Stein nach vorn und ich mit ihm. Doch bevor ich das Wasser berührte, stande ich wieder auf festem Boden.
Daryl hatte mich aufgefangen und stand jetzt dicht hinter mir.
,,Du solltest aufpassen", sagte er, als wäre er mein Lehrer.
,,Geht klar Mama",lachte ich etwas und tätschelte seine Wange.
,,Vielleicht magst du mich ja halten, wenn ich mich wasche...dann Fall ich nicht rein", sagte ich so charmant wie ich konnte. Daryl zog ein amüsiertes Gesicht, während ich mir mein Hemd auszog.
,,Ok, wir machen eine Pause hier", rief Bob in die Runde.
Meggie kletterte zu uns runter und stellte sich neben mich.
,,Daryl, ich glaub du kannst jetzt gehen. Ich pass auf dein Mädchen schon auf", meinte sie grinsend, worauf Daryl leicht nervös umher schaute.
Ist er nicht süß?
Daryl verschwand oben bei den anderen und Meggie und ich standen jetzt alleine hier.
,,Ich wasch mich schnell", sagte ich zu Meggie, doch die hatte anscheinend das gleiche vor.
,,Wenn wir schon einmal hier sind, dann ich auch!"
Wir lachten beide und zogen uns bis auf die Unterwäsche aus.
Das Wasser war angenehm kühl und sauber war es auch.
Nichtsdestotrotz blieben wir lieber in der Nähe des Ufers, denn man wusste ja nie, ob ein Beißer hier irgendwo rum trieb.
Ich entfernte das alte Blut und den Schmutz von meiner Haut, was aber ziemlich weh tat, da ich sehr rubbeln musste um das Zeug abzubekommen. Shampoo. Das wär's jetzt.
,,Du hast nicht zufällig Shampoo mit ", fragte ich sie.
Ihre Antwort darauf konnte ich mir eigentlich schon denken, doch anscheinend sollte ich das denken demnächst lassen.
,,Ja. Ich müsste noch was einstecken haben", kam es von ihr und ich verwundert die Augenbrauen in die Höhe.
Sie lachte wieder, als sie anfing sich wieder an zuziehen.
,,Ich bring es dir gleich", waren die letzten Worte, bevor sie den Hang wieder hoch kletterte.
Ein paar Minuten später wurde mir auch schon eine halbvolle Shampoo Flasche entgegen geworfen, doch nicht von Meggie oder Sascha, sondern von Daryl.
Zum Glück hatte ich meine Unterwäsche angelassen, sonst hätte ich mich jetzt und hier erschossen.
,,Danke", meinte ich.
Ich rieb mir das Zeug auf die Haut und den Rest in die Haare.
Am Ende spülte ich alles ab und fühlte mich schon wohler.

,,Du riechst gut", meinte Daryl, als er an mir vorbei lief. Ich war gerade dabei ein Knoten in mein Hemd zu machen, da ich kein Bock hatte es zu zuknöpfen. Kennt ihr das, wenn ihr ein Hemd anzieht und es falsch zuknöpft?
Schrecklich!
,,Du hättest dich auch waschen können", sagte ich zu ihm, doch er schüttelte nur seinen Kopf.
,,Ach stimmt ja, der Dreck ist ein Teil von dir", erwiderte ich, wobei ich mir gegen die Stirn schlug.
Er zog ein belustigtes Gesicht, als er mich von der Seite an sah.
,,Hör auf so zu gucken", entgegnete ich ihm. Ich spürte seine Blicke. Jeden einzelnen Blick spürte ich in mir...
,,Tut mir leid kleines..."
Kleines???
Sein ernst??
Ich schenkte ihm ein dein Ernst Blick doch er zuckte nur mit den Schultern und drehte sich grinsend um.

Wir liefen weiter, doch diesmal verließen wir den Wald.
Wir kamen an riesen Maisfeldern vorbei und beschlossen, durch die Felder zu laufen.
,,Das ist Selbstmord", mekerte Sascha, als Daryl den Vorschlag machte da durch zu gehen.
,,Wir könnten es schaffen", stimmte Bob Daryl zu. Sascha schaute ihn warnend an doch das schien ihn wenig zu interessieren.
,,Jamila?"
Sascha schaute mich fragend an.
,,Ähm...wir sollten doch lieber außen rum laufen!"
Ganz ehrlich, durch ein Blick dichtes Maisfeld zu laufen ist doch irre. Wer weiß wie viele Beißer sich dort drinn verirrt hatten....
,,Wir gehen trotzdem da durch", sagte Daryl, als er sich umdrehte und langsam los lief.
Was blieb uns anderes übrig als ihm zu folgen?
,,Arschloch", murmelte Sascha vor sich hin, als wir ihm folgten.
Man musste echt aufpassen das man nicht stolperte oder so eine Pflanze ins Gesicht bekam.
Außerdem wimmelte es hier nur so von irgendwelchen Insekten, die aussahen als hätten die sich ebenfalls in Zombies verwandelt.
Ich schob die riesen Maispflanzen zurseite und versuchte den anderen so dicht wie möglich zu folgen, denn wenn man sich hier drinn einmal verlierte dann für immer.
,,Pscht", herrschte uns Daryl plötzlich an. Wie vom Blitz getroffen blieben wir alle still stehen und sahen ihn fragend an, doch die Antwort schien sich gleich bemerkbar zu machen.
,,So, wesen Idee war es durchs Maisfeld zu laufen", fragte Sascha genervt, als sie ihr Gewehr vom Rücken nahm. Ich spannte mein Bogen ebenfalls und versuchte zu erkennen, aus welcher Richtung die Beißer kamen.
Das grässliche stöhnen wurde lauter doch noch immer war nichts zu sehen. Hastig schauten wir uns um und so langsam überkam mich die Angst.

love arrow (Daryl Dixon ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt