Kapitel 1

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Heute war ein Tag wie jeder andere. Die üblichen Probleme, mal mehr Druck mal weniger. Die üblichen Emotionen, mal Stress mal bin ich traurig und manchmal einfach nur glücklich mein Leben leben zu dürfen. Also wahrscheinlich so wie jeder normale Teenager, der vielleicht nicht gerade unter Depressionen leidet.
Mein Leben ist also ziemlich unaufregend.
Ich machte mich gerade fertig für die erste Schulstunde in Hogwarts. Naja vorher stand zum Glück noch das Frühstück an und erst dann ging es auf in den Unterricht.
Meine erste Stunde, wie an jedem Donnerstagmorgen war Zaubertränke. Natürlich beim Slytherin Hauslehrer Severus Snape, wem auch sonst. Der hat natürlich immer noch keine Zusage für seinen lang ersehnten Posten als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen.

Keine Ahnung wieso Dumbledore ihm nicht einfach die Stelle gönnt, vielleicht würde das Snapes Laune mal heben. Aber ich schätze man kann nicht alles haben...Pech für ihn. Ich kann den ja sowieso nicht leiden. Und immer diese fettigen strähnigen Haare. Ich will mich ja nicht einmischen, jedem das seine. Aber das ist echt unhygienisch. Schon komisch, wem uns Dumbledore da aussetzt. Ich dachte Lehrer sollten Vorbildrollen abgeben und das konnte man bei ihm ja nicht gerade behaupten...

Jedenfalls, was an dieser Doppelstunde fast genauso schlimm ist wie Snape, ist die Tatsache, dass wir mit den Slytherins Unterricht haben.
Ich denke man hat schon rausgehört, dass ich in Gryffindor bin. Das soll hier keine persönliche Attacke auf alle in Slytherin sein, aber es ist jetzt nicht gerade so, als würdet ihr die Freundschaft zu den anderen Häusern suchen. Und das bekommen wir ziemlich stark zu spüren.

Ist ja alles eigentlich auch egal, ich hab jetzt keinen konkreten Streit mit bestimmten Slytherins, aber manche von denen sind mir einfach zu arrogant. Bestes Beispiel ist Draco Malfoy. Ich kann sein Gelaber von seinem Vater nicht mehr hören und so reich ist der jetzt auch nicht oder?!
Mattheo Riddle ist da auch nicht viel besser. Macht einen auf Badboy, weil er Riddle heißt. Obwohl der doch auch nur entfernt mit Voldemort verwandt ist. Zumindest ist das meine Vermutung. Manche denken er wäre der Sohn von Voldemort. Das ist so unrealistisch, wie kann man bitte so naiv sein. Als ob Dumbledore Voldemorts Sohn auf unsere Schule lassen würde.
Trotz dieser Arroganz stehen alle Mädchen auf die beiden. Und genau deshalb tu ich es nicht. Einfach aus Prinzip. Die Genugtuung geb ich ihnen nicht. Das ist aber ziemlich wahrscheinlich nur eine stille Rebellion, da es denen bestimmt am Arsch vorbeigeht, ob ich auf sie stehe oder nicht. 
Naja egal, immerhin hält das meinen Stolz aufrecht.

Ok.ok. Zurück zum Thema. Zaubertränke. Ich sitze neben Hermine, wir müssen irgendeinen Trank zusammenbrauen. Ich habe keinen Plan wo wir gerade sind, aber mit Hermine kann man ja nur alles richtig machen. Ohne sie wäre ich echt aufgeschmissen. Genau wie Harry und Ron, die sind auch voll die Loser in Zaubertränke. Wahrscheinlich verstehen wir uns deshalb so gut.

Ron kenne ich schon seit meiner Kindheit. Unsere Eltern waren befreundet. Harry kenn ich natürlich auch schon, seitdem ich denken kann, aber persönlich kennengelernt hab ich ihn erst über Hermine. Ich dachte immer er wär voll krass, wegen diesen Battles gegen Voldemort. Schon im ersten Jahr, hat er es geschafft ihm zu entkommen und zu verhindern, dass Voldy den Stein der Weisen in die Finger bekommt. Letztendlich ist Harry aber eigentlich total lost und weiß nie was er tut. Ist aber auch nachzuvollziehen, er ist ja gerademal 17. So wie wir alle.
Ich rede zuviel. Naja ich bin halt ein offenes Buch, obwohl eigentlich nicht oder ich weiß es nicht. Soll einfach jeder selber entscheiden was er von mir hält.

Hermine unterbrach mich in meinen Gedanken, indem sie mich anstupste. „Hey hilf mir mal mit den weiteren Zutaten für den Trank!" sagte sie gestresst. „Du weißt doch dass ich keine Ahnung von alledem hab!" protestierte ich. „Ja trotzdem, mach einfach das was ich sage. Unser Trank muss am Besten werden, Snape meinte der beste bekommt Pluspunkte bezüglich der Note. Und so wie es aussieht bekommen wir Konkurrenz." murmelte sie und fixierte zwei Slytherin Jungs uns schräg gegenüber. Ich folgte ihrem Blick und vernahm das arrogante Grinsen von Malfoy, sowie den desinteressierten Blick von Mattheo. Ich sah förmlich, wie Malfoy bereits überlegte, wie er jedem reindrücken würde, dass er Klassenbester in Zaubertränke sein würde. Mattheo hingehen wirkte so, als würde ihm die Note am Allerwertesten vorbeigehen, was ich mir bei ihm gut vorstellen konnte.
Es kam nicht selten vor, dass er im Unterricht fehlte um sonstwas zu machen. Trotzdem gehört er meines Wissens zu einem der besten Schüler der Jahrgangsstufe, wenn nicht sogar der gesamten Schule, was für mich absolut kein Sinn machte. Als ob der gut aussieht und auch noch klug ist. Da stimmt doch was nicht.

Letztendlich ist Hermine aber immer noch die Schlauste von allen. Also tat ich genau das was sie von mir verlangte und sah dabei zu, wie unser Trank dasselbe schimmernde Blau annahm, wie der von Malfoy und Riddle. Genau die Farbe, die der Trank haben sollte, wenn man alles richtig macht. Harry und Ron hatten natürlich total verkackt, denn deren Trank hatte eine rötliche Farbe angenommen und blubberte gefährlich vor sich hin. Naja ich hätte es an deren Stelle auch nicht besser hinbekommen.
Snape wanderte durch die Reihen und bewertete nacheinander unsere Meisterwerke. Hermine und ich bekamen als Antwort bloß ein okay, obwohl er wusste, dass das Ergebnis völlig perfekt war. Wie zu erwarten krönte er Riddle und Malfoy als Sieger, woraufhin Hermine einen Wutanfall unterdrücken musste. Dies gelang ihr allerdings auch nur bis zu dem Punkt an dem wir zu viert das Verließ von Snape verlassen hatten.
„Das kann nicht Snapes Ernst sein!! Ich hab gesehen, dass Malfoys Trank zu dickflüssig war. Wir hätten gewinnen müssen!!" „Reg dich nicht auf, du weißt doch dass Snape die Idioten bevorzugt. Es hat keinen Sinn" sagte Ron besänftigend zu ihr. „Ja Hermine, außerdem wissen wir alle dass deiner der beste war, es ist immer so." sagten Harry und ich im Chor. Hermine ließ sich von uns besänftigen und akzeptierte ihr Schicksal.
Wir machten uns auf dem Weg zu Kräuterkunde, zusammen mit den Hifflepuffs. Sprout war sehr viel angenehmer als Snape und auch die Schüler waren viel freundlicher. Der Unterricht fiel mir viel leichter, genau wie die Doppelstunde Zauberkunst im Anschluss. Im Großen und Ganzen bin ich eine relativ gute Schülerin, nur wie gesagt, Zaubertränke ist einfach nichts für mich.
Ich verbrachte den restlichen Abend mit Harry, Hermine und Ron, wobei wir uns gegenseitig mit den Hausaufgaben halfen und so weiter uns so fort. Gegen 23 Uhr machte ich mich auf den Weg ins Bett.
Nach dem ganzen Lernen, war ich ziemlich müde vom Tag und schlief direkt ein.

Es war ein angenehmer Sommertag. Mein Vater und ich liefen nebeneinander durch einen Wald. Die Sonne schien durch die Äste der Bäume und wärmte uns die Haut. In der Ferne konnte man einen Fluss erkennen mit klarem blauen Wasser. Die perfekte Voraussetzung für eine Abkühlung. Die Sonne war so stark, dass mir Schweiß den Rücken herunterlief. Wir liefen also zum Ufer des Flusses. Mein Vater ermahnte mich vorsichtig zu sein, als ich mich dem fließendem Wasser näherte. Doch plötzlich wehte ein kalter Wind, der mich inne halten ließ. Kälte setzte ein und zog sich über den kompletten Wald. Ich fing schlagartig an zu frieren und schaute besorgt zu meinem Vater. Ich wollte was sagen und ihm meine Angst mitteilen, doch er wirkte wie erstarrt. Sein Blick war in die Ferne gerichtet. Seine Angst versetze mich in Panik und ich folgte seinem Blick ohne ein Wort herauszubekommen. Ich sah mehrere schwarze Gestalten aus dem Dickicht des Waldes auftauchen. Ich merkte wie mir vor Panik und Kälte langsam schwindlig wurde. Die Gestalten wirkten wie schwarze Geister oder wie Dämonen...einfach angsteinflößend. Mir wurde schwarz vor Augen, bis ich komplett die Orientierung verlor und umkippte...

Ich schreckte aus meinem Albtraum hoch und atmete stoßweise.
Ich brauchte ein paar Sekunden um meine Umgebung wieder zu erkennen.
Ich bin in Sicherheit. Alles ist gut. Ich bin in Hogwarts, hier sind keine Dementoren.
Die Stimme in meinem Kopf beruhigte mich wieder.

Ich hasse diesen Albtraum...
Ständig taucht er wieder auf.
Ich schaute auf die Uhr. 3:53
Später als normalerweise. Ich bin schon oft nachts aufgewacht, aber eigentlich schrecke ich früher aus meinen Albträumen auf. Ich riss die Decke beiseite und stieg leise aus meinem Bett. Ich zog mir meinen grauen Hoodie über und meine Schuhe an. Dann schlich ich mich leise aus dem Zimmer, ohne die anderen dabei zu wecken.
Ich verließ nachts oft mein Bett und geisterte im Schloss umher, weil ich wusste wie lange ich nach einem Albtraum brauchen würde, um wieder einzuschlafen. Kaum hatte ich den Gemeinschaftsraum der Gryffindors verlassen lief ich direkt Richtung Astronomie Turm. Mein Lieblingsort um mich abzulenken. Filch kam hier so gut wie nie hoch, weil ihm die vielen Stufen zu anstrengend waren, so wie vielen anderen Schülern auch. Hier konnte ich also ungestört mein Buch lesen, dass ich bereits in meiner rechten Hand hielt.
In der linken Hand hielt ich ein Kissen, um es mir auf der Fensterbank bequem zu machen. Meinen Zauberstab hatte ich natürlich auch dabei. Ich brauchte ja eine Lichtquelle um die Buchstaben auf den Seiten zu erkennen. Ich setzte mich also mit einem Blick nach draußen ans Fenster und begann zu lesen.

Kaum hatte ich den ersten Satz gelesen, fuhr ich aufgrund von Räuspern zusammen. Vor lauter Schreck hatte ich mein Buch fallen gelassen und umklammerte panisch meinen Zauberstab, den ich als Waffe vor mich hielt.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt