Kapitel 16

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„Allison?" fragte eine tiefe Stimme.

Ich drehte mich mit pochendem Herzen um. Es war so dunkel, dass ich erst nur die dunklen Haare erkannte. Doch der Junge hatte keine Locken, sondern ziemlich verwuschelte Haare und eine Brille.

„Harry?" erwiderte ich verwundert. Die Aufregung, die gerade eben noch durch meine Adern pulsiert war, verflog beim Anblick und ich entspannte mich wieder.
„Was machst du hier?" fragten wir beide im Chor, woraufhin wir lachen mussten.
„Ich bin auf dem Weg in die Verbotene Abteilung in der Bibliothek." ergriff er als erstes das Wort. Jetzt entdeckte ich auch seinen unsichtbaren Umhang in der Hand.
„Und du?" hakte er nach.
„Ach ich konnte nicht schlafen." erklärte ich.
„Albträume?" fragte er vorsichtig.
„Ja." gab ich kurz angebunden zu. Ich war zu müde um mir irgendwelche Ausreden zu überlegen. Außerdem waren wir ja befreundet.

„Wenn du darüber reden willst, dann kannst du gerne zu mir kommen. Du weißt, wenn sich jemand mit sowas auskennt, dann bin ich das." erklärte er mitfühlend.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Harry ja auch schon oft von Albträumen geplagt war. Schließlich hat er ja eine Verbindung mit keinem Geringerem als Lord Voldemort.
Ich atmete geräuschvoll ein.
„Stimmt daran hab ich garnicht gedacht." erwiderte ich.
„Hör mal Harry, ...es tut mir leid, dass ich in den letzten Wochen so sehr mit mir selbst beschäftigt war. Ich hab ganz vergessen, dass du ja auch genügend Probleme hast, um die du dich kümmern musst!" begann ich und bereute mein Verhalten.

„Ach ich versteh das." meinte Harry, als wäre es keine große Sache.
„Nein ernsthaft. Ich hab zwar ewig kein Schlaf mehr bekommen wegen diesen Albträumen, aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass ich dich und auch Hermine und Ron so vernachlässigt habe." beharrte ich.
Harry lächelte mich daraufhin bloß verständnisvoll an und ich erwiderte das Lächeln.

„Also, wieso die Verbotene Abteilung?" griff ich das Thema von vorher auf.
„Ich will mehr über Voldemorts Horkruxe herausfinden und das ist alles was mir einfällt." erklärte er und setzte jetzt wieder eine ernste Mine auf.
„Verstehe...alles klar ich komm mit und helfe dir." beschloss ich und lief voraus.

Harry und ich gelangten ohne Probleme in die Bibliothek. Mit der Karte des Rumtreibers und seinem Unsichtbaren Umhang konnten wir allen mit Leichtigkeit aus dem Weg gehen.

„Wonach willst du jetzt genau Ausschau halten?" fragte ich Harry, als wir vor dem Bücherregal standen.
„Hermine meinte die Horkruxe könnten mit den Häusern von Hogwarts in Verbindung stehen. Wir brauchen also alles was wir zu Ravenclaw und Hufflepuff finden können." erklärte Harry und nahm die Bücher genauer in Augenschein.

„Alles klar. Also jeder Gegenstand der in Bezug auf Ravenclaw und Hufflepuff erwähnt wird. Das grenzt die Suche ja unglaublich ein." sagte ich mit einem ironischen Unterton. Ich seufzte schwer und machte mich dann an die Arbeit.

Wir stöberten bestimmt eine halbe Stunde durch alle möglichen Bücher ohne jeglichen Erfolg. Wir hatten zwar eine Liste mit lauter in Frage kommenden Gegenständen gemacht, aber die war so lang, dass uns das auch nicht sehr viel weiter brachte.

„Diese Gegenstände spielen aber letztendlich auch keine bedeutende Rolle für Ravenclaw beziehungsweise Hufflepuff." merkte ich niedergeschlagen an.
„Ja ich weiß." sagte Harry erschöpft.
„Aber immerhin..." fuhr er fort, unterbrach seinen Satz aber dann abrupt.
Er wirkte plötzlich wieder hellwach und blickte den Gang hinunter.
„Hast du das gehört?" flüsterte er an mich gewandt.
„Ne." verneinte ich leise, kramte aber nervös nach der Karte.
Ich blickte darauf und riss dann panisch die Augen auf.
„Filch ist auf dem Weg hierher." zischte ich.
Harry reagierte sofort und warf seinen Umhang über uns, sodass wir für alle anderen unsichtbar waren.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt