Kapitel 11

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Ich erwiderte seinen intensiven Augenkontakt.

Ich wollte es wirklich nicht zugeben und doch hab ich es wahrscheinlich schon hundert mal gesagt...aber ich liebe seine Augen! Dieses dunkle Braun hat so eine warme Wirkung voller Geborgenheit. Und dann auch noch in Kombination mit seinen braunen Locken, die ihm in die Stirn fallen.

Oh man ich will garnicht wissen, wie oft ich schon von seinen Augen und Haaren geschwärmt hatte.

Als ich ihn so schwärmend anstarrte, verringerte er den Abstand zwischen unseren Gesichtern. Ich drückte mich an die Glaswand des Regals, doch es änderte nichts an dem geringen Abstand. Ich musste meinen Kopf leicht heben, um ihm in die Augen zu blicken, da er so nah vor mir stand und ein Stück größer als ich war. Mein Herz begann wie wild zu schlagen und ich war völlig überfordert mit der Situation. Er ist der größte Fuckboy an unserer Schule, wahrscheinlich nicht nur dort, er ist der größte Fuckboy den ich kenne! Und trotzdem würde ich so gerne seine Lippen auf meinen spüren.

Mattheo schien meine Nervosität durchaus wahrzunehmen, denn er grinste mich breit an und zwar wieder mit diesem Badboy Lächeln.
„Wieso so nervös, Allie?" hauchte er mir in mein Ohr, sodass ich seinen Atem spüren konnte.
Seine Haare berührten mein Ohr dabei leicht, was ausreichte um meinem kompletten Körper eine Gänsehaut zu verpassen. Zusätzlich spürte ich, wie mein Magen einen Purzelbaum machte. Er hat mich einfach Allie genannt! Er hat das noch nie gemacht. Ich liebe es, dass er einen Spitznamen für mich hat!
Für einen kurzen Augenblick schloss ich meine Augen und ließ mich von seinem Duft einhüllen, der nach Zigarettenrauch vermischt mit seinem Parfüm roch. Hitze stieg von meinem Körper aus und fast wäre mir ein Stöhnen von den Lippen entkommen. Aber nur fast!

Denn es dauerte kurz, bis seine Worte bei mir angekommen waren und ich sie verarbeitet und verstanden hatte.
Ob ich nervös bin? Natürlich war ich das...
Aber, dass es so weit gekommen ist, dass es ihm aufgefallen war, geht garnicht. Diese Aussage ließ mich sofort hochkochen. Mag sein, dass ich das falsch interpretierte, aber ich war mir in dem Moment ziemlich sicher, dass ich Recht hatte!
Für ihn bin ich nur eins von vielen Mädchen, dass er erobern will. Er ist es so gewohnt, dass alle Mädchen was von ihm wollen, dass er das von mir auch erwartet.
Und fast, aber auch nur fast, hätte ich ihm genau das gegeben! Aber ich mein Stolz war größer als mein Verlangen. Was bildet er sich eigentlich ein? Und ich achte auch noch nur auf den Spitznamen, so dumm!

„Allie..." begann ich und betonte meinen eigenen Namen besonders zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich erwähnte mich selbst in der dritten Person, um seine Aussage zu verhöhnen. „...ist nervös, weil die Sonne bereits aufgeht und wir uns schon längst auf den Rückweg hätten machen sollen."
Jetzt versuchte ich seine rechte Hand beziehungsweise seinen rechten Arm, der immer noch neben mir an die Wand gedrückt war wegzuschieben. „Und wenn du schon zwei Arme brauchst, um dich abzustützen weil du so müde bist, solltest du vielleicht mal dein Quidditch-Training ernster nehmen, um wieder Muskeln aufzubauen." fügte ich verärgert hinzu.

Mattheo wirkte über meinen plötzlichen Sinneswandel ziemlich überrascht. Wahrscheinlich hatte er eher damit gerechnet, dass ich ihn anflehen würde, dass er mich küssen soll. Tja das kann er sich aber sonst wo hinschieben. Ich bin sicherlich keine von seinen Verehrerinnen!

Meine Wut verflog jedoch wieder sofort, als Mattheo meine Hand festhielt, in meinem Versuch sie wegzuschieben um mich von ihm zu befreien. Er hielt sie aber nicht auf eine aggressive Art fest, sondern ging plötzlich ganz sanft mit mir um. Völlig verwirrt starrte ich ihn an.

„Deine Hand ist total kalt." stellte er fest.
Hab ich da etwa gerade Sorge in seiner Stimme rausgehört??
Er griff jetzt auch nach meiner anderen Hand, um die Temperatur zu testen.
Irgendwie schien mir erst jetzt aufgefallen zu sein, dass er Recht hatte. Seine Hände wirkten wie eine Wärmflasche.
Wenn ich so darüber nachdenke, war das eigentlich kein Wunder, immerhin bin ich schon seit Stunden im T-Shirt unterwegs.
„Wieso sagst du nichts?" fragte Mattheo jetzt eher vorwurfsvoll als besorgt.
Er trug natürlich bestens auf alles vorbereitet einen warmen grauen Pulli.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt