Kapitel 12

965 27 3
                                    

Was hat der in letzter Zeit mit diesen dubiosen Treffen? Naja ok, der will ja nur sein Besen zurück. Ich kann es ihm nicht verübeln.

Der Schultag verlief sehr schleppend. Die ersten vier Stunden war ich so übermüdet, dass ich quasi hyperaktiv war. Dann ließ die Phase nach und ich hatte wortwörtlich Probleme mich aufrechtzuhalten. Die Doppelstunde bei Flitwick hatte ich irgendwie noch auf die Reihe bekommen, doch als wir aus dem Klassenzimmer liefen, musste ich mich bemühen nicht in Schlangenlinien zu laufen.
Hermine war sofort motiviert aufgesprungen um ja eine der ersten im Klassenzimmer für das Fach Arithmantik zu sein.

Harry, Ron und ich schlenderten stattdessen Richtung Doppelstunde Wahrsagen.
„Ey Jungs, ich pack das nicht." erwiderte ich und blieb benommen stehen.
„Hab mich schon gefragt, wann du wohl umkippst. Harry meinte erst in Wahrsagen, ich meinte aber noch davor." erklärte Ron.
„Ihr habt darum gewettet, wann ich einschlafen würde?" fragte ich ungläubig.
Ron brabbelte daraufhin wieder los, doch diesmal konnte mein Gehirn seine Worte nicht aufnehmen.

„Ich geh ins Bett. Wenn ihr eventuell doch auffällt, dass ich fehle, sagt ihr ich bin krank oder so." erwiderte ich und unterbrach Ron in seinem Monolog. Dann drehte ich mich um und lief Richtung Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Ich hörte Harrys und Rons Stimme noch hinter mir, als ich ihnen den Rücken zudrehte, doch ich verstand nicht was sie sagten und es war mir auch egal.

Als ich aufwachte, war es bereits dunkel.
1:17 Uhr. Früher als sonst.
Ich hab gerade bestimmt 9 Stunden durchgeschlafen.
Wow mein Schlafrhythmus ist echt verschoben. Ich mutiere mich schon zu einem Mattheo 2.0.
Wenn man schon vom Teufel redet...vielleicht sollte ich das mit nachts die Hausaufgaben erledigen mal ausprobieren. Ich häng sowieso schon zurück, weil ich abends immer so früh ins Bett gehe, weil ich müde bin von meinen nächtlichen Ausflügen.

Ich griff also diesmal nach Aufsatz und Feder statt meinem Buch, sowie Mattheos Besen. Sonst nahm ich meine üblichen nächtlichen Begleitgegenstände mit. Den oversized Hoodie, den ich bereits zum Schlafen anhatte ließ ich an, aber meine Schlafanzug Hose wechselte ich zu einer schwarzen Leggins.

Als ich durch die kühlen Gänge von Hogwarts streifte, entschied ich mich gegen den Weg zum Astronomieturm. Mattheo war bestimmt noch nicht da und ein altes Klassenzimmer mit Tisch und Stuhl bot sich eher zum Arbeiten an, als die Fensterbank im Turm.
Ich suchte nach Filch Fußstapfen auf der Karte und entschied mich für ein kleines Klassenzimmer in der Nähe vom Slytherin Gemeinschaftsraum, von dem Filch am weitesten entfernt war.

Ich machte mich auf den Weg, als Mattheos Besen wieder wie wild zu zappeln begann.
Hääääh was geht jetzt ab?
Vor lauter Schreck hätte ich den Besen fast fallen lassen.
Also hatte ich mir die Bewegungen des Besens doch nicht eingebildet!?
Voll seltsam.
Ich befestigte den Griff um den Besenstiel und lief weiter.

Als ich vor der Tür zum Klassenzimmer ankam, lehnte ich Mattheos Besen an die Wand, um die Tür öffnen zu können, nur um dann fast umgeworfen zu werden. Kaum hatte ich die Tür einen Spalt breit offen, zischte der Besen an mir vorbei und flog von alleine in das Klassenzimmer.
Irgendwas stimmt mit diesem Besen nicht.
Genervt drückte ich die Tür auf.
„Mattheo?" erwiderte ich überrascht bei dem Anblick.
Der braunhaarige Junge saß an einem der Tische, auf dem sich Papier und Bücher stapelten, hielt den Besen in der Hand und sah mich jetzt ebenso überrascht an.

„Was machst du hier?" fragte ich verwirrt und schloss die Tür.
„Und was ist mit dem Besen falsch?" fügte ich ebenso verwirrt hinzu.
„Ich mach Hausaufgaben. Ich hab doch gesagt ich bin nachts produktiver. Und mit dem Besen ist alles in Ordnung." erklärte er und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
„Was machst du hier?" stellte er mir die Gegenfrage, während er seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte.
Er trug ein schwarzes langärmeliges T-Shirt, sowie eine dunkelgraue Jogginghose. Ich hatte ihn bisher immer nur in Jeans gesehen. Aber an diesen Anblick könnte ich mich echt gewöhnen.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt