Kapitel 27

16 0 0
                                    

„Weißt du was, fick dich doch Mattheo." zischte ich feindlich, während ich an ihm vorbeilief und dabei grob seine rechte Seite rammte.
Kaum hatte ich ihn berührt, sackte er theatralisch zu Boden, sodass ich nur noch mehr Wut in mir verspürte. Am Liebsten hätte ich direkt angefangen zu heulen, doch ich verkniff mir die Tränen. Ich würde sicherlich nicht vor ihm anfangen zu heulen. Ich wollte gerade davon stapfen, als mir zu allem Überfluss zwei 5-Klässlerinnen entgegenkamen, Arm in Arm. Als sie Mattheo entdeckten fingen ihre Augen peinlich an zu leuchten und sie versuchten beide seine Aufmerksamkeit zu erregen. Manche Mädchen können so erbärmlich sein. Wie die jetzt ernsthaft versuchen ihm schöne Augen zu machen. Doch dann wurden meine Gedanken durch ein panisches Kreischen unterbrochen.

Ich wirbelte herum und sah wie beide der Mädchen panisch und besorgt zu Mattheo sahen. Mattheo stand nun nicht mehr aufrecht da, sondern krümmte sich, anscheinend vor Schmerz. Jede Art von Wut, die sich gerade in mir aufgebaut hatte, war wie verflogen. Stattdessen machte sich Sorge und Panik in mir breit, als ich Mattheos Anblick wahrnahm. Ich hetzte zu ihm und untersuchte ihm gestresst auf Verletzungen. Er hielt sich mit schmerzerfüllten Gesicht seine linke Seite auf Magenhöhe. Als ich einen Blick auf die Stelle warf entdeckte ich die rote Farbe, die auf seinem weißen Shirt und bereits auf seiner Hand zu sehen war. „WAS HAST DU IHM ANGETAN??" kreischten die beiden Mädchen und machten mich für seine Verletzung verantwortlich. Was ist passiert?!? War ich das etwa?? Ist er deshalb so dramatisch zu Boden gegangen, als ich an ihm vorbeilief?? Das war wohl garnicht dramatisch, sondern echt...Wie kann das sein?? Panik stieg in mir auf und ich wusste nicht was ich machen soll. Auch die Mädchen wirkten völlig hilflos und heulten bloß vor sich hin. Mattheo stöhnte schwer vor Schmerzen, während ich ihm bloß zuschaute. Meine Güte, reiß dich zusammen Allison!
Ich atmete kurz durch und versuchte mich zu beruhigen. Der Krankenflügel! Wie weit ist es zum Krankenflügel??
„Kannst du laufen?" fragte ich und versuchte ihm wieder auf die Beine zu helfen. „Ja es geht schon." antwortete er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich konnte ihm die Schmerzen deutlich aus der Stimme raushören. Er ließ sich von mir hoch helfen, während ich erwiderte: „Du musst dringend in den Krankenflügel!"
Als er das hörte machte er Anstalten mich von ihm zu stoßen, so als wäre er gerade in der Lage alleine zu laufen. „Die Pomfrey wird nur dumme Fragen stellen." widersprach er mir. Ich konnte nicht fassen, dass er in dem Zustand ernsthaft versuchte mit mir zu diskutieren. „Ist das gerade dein Ernst?! Wenn wir nicht was unternehmen, verblutest du hier noch!" meinte ich entsetzt und hörte die Panik in meiner Stimme mitschwingen. Ich warf einen Blick auf seine Wunde, die durch das inzwischen blutgetränkte Hemd sichtbar wurde.
Auch die beiden Mädchen starrten mit schreckgeweiteten Augen auf die Stelle. Sind die eigentlich komplett inkompetent?! Ich zwang Mattheo in Richtung Krankenflügel zu laufen, der mit jedem Schritt weniger Widerstand leistete. „Hey ihr beiden, steht nicht nur so rum!! Du im blauen, lauf zu Madam Pomfrey und sag ihr wo wir sind. Sie soll uns am besten entgegen kommen, wenn sie kann. Und du -ich deutete auf das andere Mädchen- hilf mir mal Mattheo zu stützen!"
Statt irgendwas gegen meine Befehle einzuwenden, setzten die beiden sich sofort in Bewegung. Die erste rannte los, als würde ihr eigenes Leben davon abhängen, während die zweite unbeholfen zu Mattheo lief und ihn auf der anderen Seite stützte. Eigentlich kannte ich Mattheo nur zu gut und wusste, dass ihm das wahrscheinlich garnicht passte, dass wir ihm halfen, aber selbst er hatte den Ernst der Lage anerkannt.
Mit jedem Schritt schlug mein Herz schneller, ich hatte schon Angst ich würde selber gleich umkippen. Der Weg zum Krankenflügel war noch lang und ich wusste nicht, ob Mattheo nicht vorher in Ohnmacht fallen würde...

Es ging alles so schnell, kaum hatten wir den Krankenflügel erreicht, klappte Mattheo auf dem Bett zusammen. Ich war in völliger Sorge und Panik, doch Madam Pomfrey ließ mir gar keine Chance irgendetwas zu sagen, als sie uns rausbugsierte. Die beiden Mädchen schienen auch völlig überfordert mit der Situation, doch da war dann schon eine Kollegin von Madam Pomfrey aus dem Nichts zur Stelle und erklärte, wir sollen heute auf keinen Fall mehr Mattheo besuchen und stören. „Er braucht dringend Ruhe. Er hat viel Blut verloren." Ich wollte gerade etwas erwidern und protestieren, dass ich wissen musste, wie es Mattheo geht. „Ich weiß sie sind besorgt, aber momentan sind sie ihm auch keine Hilfe, wenn sie Madam Pomfrey bei der Genesung stören."
Ich stand also bloß hilflos da und wusste nicht was ich machen sollte. Die Frau hatte die beiden Mädchen bereits darauf angewiesen wieder in den Unterricht zurückzukehren.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt