Mattheo Riddle

Kapitel 20

Wir hielten uns nicht lange in Hogsmeade auf. Genauer gesagt kauften wir das Eis und Butterbier und verließen das Dorf dann gleich wieder.
Ich wollte nicht das Risiko eingehen meinen Freunden zu begegnen, da die absolut nichts von meinem Date mit Mattheo wussten.

Die Sache war schon heikel genug, dass Cormac einen vollen Geschmack von Mattheos Eifersucht bekommen hatte. Wenn er eins und eins zusammenzählen würde, wusste er, dass Mattheo und ich verabredet waren.

Naja aber noch steht der Plan, dass sich die ganze Sache mit diesem Date erledigt, also könnte ich jederzeit alles was Cormac behaupten sollte abstreiten.

Mattheo und ich liefen also am Verbotenen Wald entlang, Richtung See. Die Strecke war so selten benutzt worden, dass wir hin und wieder vom Weg abkamen und tiefer in den Wald liefen, was wir jedoch zum Glück immer rechtzeitig bemerkten.

„Wieso konnten wir nicht einfach in Hogsmeade bleiben?" fragte Mattheo genervt, als hätte er die Frage nicht schon 5 mal gestellt. Währenddessen versuchte er sich einen Weg durch das Gestrüpp zu bahnen, was garnicht so einfach war, da er in beiden Händen jeweils zwei Becher voll mit Butterbier trug.

„Ich hab dir doch schon gesagt, dass meine Freunde in Hogsmeade sind und ich ihnen gesagt habe, ich würde im Schloss bleiben. Wenn die mich sehen, wissen sie dass ich gelogen hab." erklärte ich langsam ungeduldig, schleckte dann aber zufrieden an meinem Eis.

So ging es die nächsten 10 Minuten voran, wobei ich mein Eis bereits fertiggegessen hatte und dann damit beschäftigt war Mattheo den Weg freizuhalten, da ich vorauslief.
Ich hatte ihm meine Hilfe beim Butterbier angeboten, doch er hatte mehrmals abgelehnt.

Ich konnte mir zwar nicht erklären, seit wann er so selbstlos war und ob es vielleicht auch nur damit zusammenhing, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, weil er zu spät kam. Aber ich genoss die Tatsache, dass er mich in der Hinsicht so verwöhnte.

Dennoch neigte Mattheo dazu, sich ziemlich oft über die Situation zu beschweren, vorallem wenn ich ihm ab und zu unbeabsichtigt einen Ast ins Gesicht klatschen ließ. Ich musste mir jedes Mal das Lachen vor lauter Schadenfreude verkneifen, doch Mattheo schien das zum Glück nicht zu bemerken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich am See an. Allerdings an einer komplett anderen Stelle, als wir eigentlich beabsichtigt hatten.

„Wo sind wir hier?" fragte ich und sprach meinen Gedanken damit laut aus.
„Ich hab keine Ahnung." antwortete Mattheo, während er sich umschaute.

Wir standen am Ufer des Sees, allerdings ging das direkt in den dichten Wald über, sodass sich nirgends eine Möglichkeit bot, sich hinzusetzen.

„Ich glaube wir sind vom Weg abgekommen." erklärte Mattheo mit einem Blick auf das Schloss, dass viel weiter weg war, als es eigentlich sollte.

Ich war gerade ziemlich zwiegespalten, ob ich völlig in Panik ausbrechen sollte oder ob ich mich freuen sollte, dass wir hier wenigstens keinem meiner Freunde begegnen würde.

Mattheo wirkte trotz der Situation, dass wir keine Ahnung hatten, wo wir waren und uns anscheinend mitten im Verbotenen Wald befanden, völlig entspannt.

„Was machen wir jetzt?" stellte ich nun die berechtigte Frage und um Mattheo auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen.

„Schau mal, da ist eine Insel." stellte Mattheo fest, der die Unruhe in mir garnicht zu bemerken schien.
„Wir könnten stattdessen einfach da hingehen. Ist sowieso spannender." fügte er hinzu und deutete auf den grünen Fleck mitten im See.