Kapitel 22

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Doch bevor ich umkippte oder von einer weiteren Gestalt angegriffen werden konnte, fasste etwas nach meinem Handgelenk und zog mich in die Lüfte...

Ich weiß nicht genau wieso, aber als ich hochgezogen wurde, rechnete ich fest damit, dass sich jeden Moment ein furchtbarer Schmerz durch meinen Körper ziehen würde. Ich dachte dass mich eines der Wesen rausgezogen hatte, um seine scharfen Zähne in meine Haut zu drücken. Oder dass der Tentakel an meinem Fuß mich gerade hochschleuderte, nur um mich dann komplett unter Wasser zu ziehen.

Doch keines der beiden Horrorszenarien setzte ein. Stattdessen war es Mattheos Hand gewesen, die sich um mein Handgelenk geschlossen hatte und mich aus dem Chaos befreit hatte. Er zog mich mühsam hoch, sodass wir die Gestalten hinter uns ließen und der Tentakel/Schlinge/Hand/ich hatte keine Ahnung was es war, ebenfalls nachgelassen hatte.

Ich kletterte mit seiner Hilfe benommen auf den Besen. Kaum saß ich hinter ihm, klammerte ich mich immer noch von Angst und Panik erfüllt verzweifelt an ihn.

„Allison, ich bekomm keine Luft." sagte Mattheo jetzt mit erdrückender Stimme, sodass ich meinen Griff ein wenig lockerte. Jedoch nur ein wenig. Allerdings sagte er nichts mehr, weshalb ich davon ausging, dass er jetzt genügend Sauerstoff einatmen konnte.

Zögernd drehte ich mich nochmal um, um einen letzten Blick auf die Insel zu werfen. Doch ich konnte nichts erkennen außer die Umrisse in der Dunkelheit. Wir waren bereits zu weit weg, als dass ich irgendwelche Details erkennen konnte. Wir flogen ziemlich schnell dafür, dass der Besen, als Mattheo ihn aufgerufen hatte eine Ewigkeit gebraucht hatte.
Ich dachte schon ich würde auf dieser Insel sterben...
Es hatte sich alles so vertraut angefühlt und die Erinnerungen an den Tod meines Vaters geweckt.

Und das auch noch Momente, nachdem ich Mattheo von dieser Erinnerung erzählt hatte...

Generell hatten mich diese Gestalten an die Dementoren erinnert.
Sie haben beide diese dürren Knochen, nur dass die Dementoren von dunklen Umhängen bedeckt sind und diese Kreaturen nur mit nackter Haut überzogen waren.

Dennoch waren beide dunkle und furchteinflößende Wesen, wo man das Unheil und die Angst, die sie ausstrahlten förmlich spüren konnte.

...vielleicht waren diese Kreaturen auch durch meine düsteren Erinnerungen angelockt worden, so wie die Dementoren besonders von Menschen denen schlimmes wiederfahren ist, angezogen werden.

Ich hatte garnicht bemerkt, wie gedankenverloren ich war, bis Mattheo mich durch unsere Landung wieder zurück in die Gegenwart verfrachtete.
Er war in die Zuschauerloge vom Quidditch Feld geflogen. Ich wusste nicht genau, wieso er ausgerechnet hier landete, aber ich stellte es nicht in Frage, sondern stieg wortlos vom Besen.

Kaum hatte ich mich hingesetzt, lehnte er den Besen an den Sitz und nahm mich sofort genauer unter die Lupe.
„Geht es dir gut?" fragte er besorgt, während er sich runterbeugte und mein Gesicht in die Hände nahm, um sicherzugehen, dass ich mich nirgends am Kopf verletzt hatte.

Ich war so überrascht über sein überfürsorgliches Verhalten, dass ich nicht reagierte und ihn lediglich perplex ansah.
„Mir gehts gut." stammelte ich. Ich musste zugeben, dass seine Nähe mich ein wenig aus dem Konzept brachte und ich keinen klaren Gedanken fassen konnte.

Doch er schien garkeine Notiz davon zu nehmen. Stattdessen strich er mir meine Haare aus dem Gesicht, um auch ja jeden Winkel meines Gesichts unter die Lupe zu nehmen und mögliche Verletzungen ausfindig zu machen.
Ein paar Augenblicke später schien er dann endlich eingesehen zu haben, dass es mir gut ging. Er setzte sich neben mich und atmete erleichtert aus.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt