Kapitel 8

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„Klar." antwortete ich mit trockener Stimme, dankbar über den Themenwechsel.
„Wieso redest du eigentlich mit mir?"
„Was meinst du?" fragte ich verwirrt über diese komische Frage.
„Naja entweder suchen die Leute meinen Kontakt weil sie Sex mit mir wollen oder halt wegen meinem Nachnamen. Bei dir scheint beides nicht in Frage zu kommen. Wieso also redest du mit mir?" fragte er erneut. Doch es klang kein bisschen feindselig, sondern lediglich neugierig. Ich brauchte eine Weile um nach einer richtigen Antwort zu suchen, doch das einzige was mir dazu einfiel war: „Keine Ahnung". Mattheo sah mich immer noch erwartungsvoll an, also fuhr ich fort. „Es gibt eigentlich keinen bestimmten Grund. Du bist halt da und wieso sollte ich nicht mit dir reden?"
„Aber du bist mit Harry Potter befreundet. Ich bin mir sicher du bist eine der Menschen, die ziemlich viel zu meinem Nachnamen weiß." erklärte er.
„Und jetzt? Ja ich weiß dass Voldemorts echter Name Tom Riddle ist, aber nur weil ihr denselben Nachnamen habt seid ihr nicht sofort verwandt. Außerdem hätte dich Dumbledore nicht zu Hogwarts zugelassen, wenn du eine echte Bedrohung für uns darstellen würdest."
Mattheo musterte mich gedankenverloren. „Vor 50 Jahren hatte man auch Voldemort zu einem Hogwartsschüler gemacht, woraufhin das Monster von Slytherin freigelassen wurde und eine unschuldige Schülerin getötet hatte." argumentierte Mattheo. „Ja ok." sagte ich gedehnt. „Ich hab trotzdem keine Angst vor dir. Ich glaube nicht dass du ein Voldemort 2.0 bist." sagte ich gleichgültig. „Seid ihr denn überhaupt verwandt?" fragte ich stattdessen. Mattheo zögerte. „Wieso sollte ich dir vertrauen?" fragte er jetzt. Ich runzelte die Stirn, überrumpelt von seiner Feindseligkeit und dem Misstrauen. „Woher weiß ich, dass du nicht nur mit mir redest, um Informationen zu sammeln und sie später Potter zu berichten."
Ich sah ihn verwirrt an. „Was denn bitte für Informationen? Dass du dir keine Namen merken kannst? Oder vielleicht dass du regelmäßig Sex hast? Ja ich glaub das wird Harry brennend interessieren. Am besten du beschreibst mir noch deine Lieblingsstellungen, nur für den Fall, dass Harry da ein paar Tipps braucht." entgegnete ich genervt und verdrehte die Augen. Es herrschte kurz Stille. Anscheinend hatte Riddle nicht mit so einer frechen Antwort gerechnet. Doch dann löste er die Anspannung und sagte „Würde mich nicht wundern wenn Harry da ein paar Tipps braucht."
Ich sah ihn ungläubig an und er erwiderte meinen Blick. Dann stießen wir gleichzeitig ein lautes Lachen von uns und kriegten uns nicht mehr ein. Sofort setzte mein schlechtes Gewissen ein und ich versuchte mir das Lachen zu verkneifen. Doch ohne Erfolg. „Sag das nicht, Harry ist mein bester Freund." fügte ich hinzu, doch ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Als wir uns wieder beruhigt haben ergriff ich wieder das Wort. „Ich hab ihm übrigens nichts von dem hier erzählt. Und Ron und Hermine auch nicht."
„Hab ich auch nicht vor. Sonst müsste ich ihnen auch erklären, wieso ich hier die ein oder andere Nacht hochkommen würde." fügte ich hinzu.
Mattheo sah mich wieder an. „Wieso kommst du hierher?" fragte er vorsichtig. Ich erwiderte seinen Blick. „Um mich abzulenken." war alles was ich sagte. Mattheo verstand, dass ich nicht weiter darüber reden wollte und schaute wieder durch das Turmfenster nach draußen.
„Was ist mit dir?" fragte ich jetzt. „Wieso kommst du hierher?" Er nahm sich einen Moment Zeit bis er antwortete. Ich dachte schon er würde mich ignorieren, doch dann gab er mir doch noch eine Antwort. „Zum Durchatmen." Ich nickte. Als
stumme Bestätigung, dass ich ihn verstanden hatte.
Ich drehte mich zur Seite, sodass ich ebenfalls aus dem Fenster blicken konnte. Wir verweilten beide für einige Minuten in unserer Position und starrten gedankenverloren über die Landschaft um Hogwarts.

„So, Schluss mit den Depressionen. Es wird Zeit für ein bisschen Ablenkung." kündigte er mit lauter Stimme an und klatschte symbolisch in die Hände, sodass ich zusammenzuckte.
„Ich finde wir sollten mal den Verbotenen Wald erkundigen." sagte er, als würde er von einem netten Spaziergang sprechen. Ich sah ihn ungläubig an. „Ach komm schon Black. Ein bisschen Aufregung. Bisschen Adrenalin." sagte er aufgeregt.
Tatsächlich wollte ich schon immer mal nachts in den Verbotenen Wald. Einfach nur wegen des Adrenalinkicks. Aber sicher hab ich mir das nicht mit Mattheo Riddle vorgestellt. Der würde mich doch links liegen lassen, wenn es drauf ankommt, nur um seine eigene Haut zu retten. Außerdem kann das ziemlich gefährlich sein. Wir könnten dabei echt draufgehen. Ich überlegte welche Konsequenzen das mitziehen könnte und fragte mich ob es die Erfahrung und das Erlebnis wert war. „Vertraust du mir nicht?" fragte Riddle herausfordernd. „Natürlich vertrau ich dir nicht! So arrogant wie du drauf bist." sagte ich empört. Riddle blickte beleidigt drein, obwohl ihn meine Aussage nicht überraschte und er es einfach witzig fand mich zu provozieren. Als er meinen nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht vernahm wirkte er verstört. „Moment du hast das jetzt echt in Betracht gezogen?" fragte er ungläubig. „Häh was?" fragte ich verständnislos. „Du dachtest doch nicht wirklich ich laufe ohne Grund in diesen Wald." Jetzt war ich nur noch verwirrter. „Was sollte dann der Vorschlag?" erwiderte ich genervt. „Was bist du denn für ein Psycho. Hast du gesehen was da für Viecher rumlaufen? Hab echt keinen Bock so einer Riesenspinne von Hagrid über den Weg zu laufen." Jetzt lachte ich belustigt auf. „Wieso nicht?" witzelte ich. „So gestört." hauchte er. „Mag sein, aber wär schon ein Adrenalinkick." „Allerdings" bestätigte Mattheo.
„Dann lass uns wenigstens zum Quidditch Feld gehen." schlug ich vor. „Wieso?" fragte er. „Wieso nicht?" sagte ich grinsend.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt