Mattheo Riddle

Kapitel 14

Ich lag auf dem Boden und sah benommen auf meinen blutenden Arm. Inzwischen hatte jeder von meiner Verletzung mitbekommen und es bildete sich eine Menschentraube um mich herum. Professor Lupin machte sich einen Weg durch die vielen Schüler frei, um zu mir zu gelangen. Doch bevor der Lehrer einen genauen Blick auf mich werfen konnte, drängte sich Mattheo dazwischen. „Das ist meine Schuld Professor! Es war keine Absicht, am besten ich bringe Allison direkt in den Krankenflügel."

Hermine hatte sich jetzt zu mir runtergebeugt und begutachtete besorgt meinen Arm. „Alles in Ordnung?" fragte sie und übertonte Professor Lupins Antwort. Harry und Ron hatten sich hinter ihr platziert und sahen mich ebenfalls besorgt an. Ich erhob mich jetzt wieder auf die Füße und beruhigte Hermine, dass ich den Schmerz nichtmal spürte. Bevor ich mehr sagen konnte schob mich Mattheo schon Richtung Tür.
Ich sah ihn verwirrt an und wehrte mich, doch er ließ nicht locker und redete ununterbrochen vom Krankenflügel. Da die Tür nur ein paar Schritte von uns entfernt war, konnte ich garnicht groß reagieren, als wir schon hindurchgeschlüpft waren.

„Was soll das?" sagte ich jetzt genervt und blieb stehen. Er ignorierte meine Frage, griff nach meinem gesunden Arm und zog mich weiter. „Mattheo es tut nicht mal weh. Das ist nur ein Mini-Kratzer." erklärte ich. Doch er zog mich einfach weiter, ohne eine Reaktion zu zeigen. „Mattheo ich brauche keinen Krankenflügel, hör mal auf so ein Drama zu schieben und lass uns zurückgehen." sagte ich jetzt mit lauterer Stimme, als Mattheo plötzlich stehenblieb und meinen Arm losließ.

„Ich weiß, das war Absicht." erwiderte er jetzt. Er sah mir dabei nichtmal in die Augen, sondern schaute stattdessen links und rechts den Gang runter, wie um sicherzugehen, dass wir alleine waren.
„WAS?" rief ich verärgert und verwirrt zugleich.
Jetzt sah er mich kurz an, blickte dan auf meinen Arm, hielt seinen Zauberstab darauf und sagte eine Zauberformel auf.
Kaum hatte er fertiggesprochen schloss sich die Wunde und das Blut verschwand, als hätte er die Zeit zurückgedreht. Mein Arm sah wieder aus wie neu, ohne jegliche Verletzung.

Ich starrte völlig verwirrt auf die Stelle und drehte meinen Arm, um mich zu vergewissern, was gerade passiert war.
Mattheo steckte seinen Zauberstab wieder weg und murmelte mehr zu sich selbst, als an mich gewandt: „Zum Glück hat Lupin die Verletzung nicht von nahem gesehen, der hätte sonst direkt gemerkt, dass sie nicht echt ist."
Dann sah er mir wieder ins Gesicht und sagte jetzt mit lauterer Stimme: „Ich hatte keine andere Wahl, du wolltest ja nicht mit mir reden."
In seinem Mund klang es so sachlich, als würde er vom Wetter reden.
„Bist du eigentlich total behindert?!" sprudelte es jetzt aus mir heraus. „Was soll das? Meine Freunde haben sich schon Sorgen gemacht! Und wie unnötig war bitte diese Aktion. So viel Drama und Aufmerksamkeit, nur damit ich kurz mit dir rede?! Und jetzt verpassen wir auch noch den Unterricht! Falls es dich interessiert ist das auch noch mein Lieblingsfach. Ganz toll gemacht Mattheo. Ich bin beeindruckt."
Ich klatschte theatralisch in die Hände, drehte mich um und lief dann verärgert wieder zurück zum Klassenzimmer.

Sofort hetzte mir Mattheo hinterher und stellte sich mir in den Weg.
„Ok es tut mir Leid. Es war nicht meine Absicht so eine große Sache daraus zu machen. Ich wollte doch nur kurz mit dir reden." erwiderte er und seine Stimme klang aufrichtig.
Ich riss mich also zusammen und versuchte meine Wut ein wenig zu dämpfen.
„Dann rede." sagte ich kurz angebunden und verschränkte die Arme vor der Brust.

Er sah mich kurz an und überlegte wie er anfangen soll, doch dann kam er direkt zum Thema. „Wieso bist du nach unserem Kuss weggerannt? Was ist passiert? Und was meintest du mit du kannst das nicht?"
Ich überlegte mir einen Augenblick meine Antwort.
„Ich meinte genau das was ich gesagt habe. Es war ein Fehler dich zu küssen. Deshalb bin ich gegangen." erklärte ich und vermied seinen Augenkontakt.
Mein Herz schmerzte bei der Aussage. Ich bereute es absolut nicht ihn zu küssen. Es war der beste Kuss, den ich je hatte. Am Liebsten würde ich ihn hier und jetzt direkt wieder küssen. Aber es ging nicht.
Ich wusste, dass wenn ich nicht jetzt einen Keil zwischen uns schieben würde, würde es nicht mehr lange dauern bis er mir ein bisschen zu sehr ans Herz wachsen würde, nur um es mir dann zu brechen.