Kapitel 17

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Hermine sah überrascht zwischen mir und Mattheo hin und her, während wir sie ebenfalls anstarrten.
Ich war so überrumpelt mit der Situation, dass ich überhaupt nicht reagierte, genauso wenig wie Hermine.
Mattheo war der Erste, der sich wieder fing. Er wandte sich von Hermine ab und sagte zu mir möglichst leise: „Ich warte morgen Nacht im Astronomieturm auf dich."
Ich sah ihn verdutzt an und brauchte erstmal einen Moment bis seine Aussage bei mir ankam. Doch Mattheo wartete garnicht auf eine Antwort, sondern lief jetzt auf Hermine zu, um durch die Tür aus dem Klassenzimmer zu verschwinden.

Ich sah ihm stumm hinterher, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Auch Hermine beäugte jeden Schritt den er tat, nur mit einem deutlich mehr spöttischen Gesichtsausdruck als ich.

„Was hat denn der hier gemacht?" fragte Hermine jetzt vorwurfsvoll und verwirrt zugleich.
Sie schaffte es mir sofort wieder Schuldgefühle zu bereiten, sodass ich das Gefühl hatte mich rechtfertigen zu müssen.
„Nichts bestimmtes. Ich war wohl eingeschlafen und bin dann aufgeschreckt und er hat das eben zufällig gehört." erklärte ich in der Hoffnung sie würde nicht weiter drauf rumreiten.
Hermine hob ungläubig die Augenbrauen an.
„So war es Hermine!" betonte ich jetzt leicht aufgebracht.
„Ja ich mein doch nur...weil du ihn das letzte Mal schon wieder so angestarrt hast." erwiderte sie jetzt.
„Das ist doch schon eine Woche her." meinte ich überzeugt.
„Ja und vorgestern beim Essen. Und letztens als wir ihm im Gang begegnet sind." argumentierte sie.

Ich sah sie peinlich berührt, aber auch verwirrt an. Das war mir nicht mal aufgefallen...

„Ok kann sein, aber trotzdem war die Begegnung heute nicht beabsichtigt. Ich hab keinen Kontakt mehr zu ihm." versicherte ich Hermine.

Die sah mich immer noch leicht ungläubig an, sagte aber nichts mehr.

„Also was für ein Buch hast du gefunden?" fragte ich jetzt, um das Thema zu wechseln.
Hermine ging direkt darauf ein und fing an loszubrabbeln.
Ich lauschte ihren Worten, ohne richtig zuzuhören.

Meine Gedanken drifteten nämlich schon wieder ab. Mattheo wollte sich mit mir im Astronomieturm treffen?!
Bestimmt will er mir irgendwas sagen...
Er hat es ja eben erst probiert, aber dann hat Hermine ihn unterbrochen...
Ich würde echt gerne wissen, was er mir sagen wollte...aber ich wollte mich doch von ihm fernhalten!
Andererseits hab ich mich nichtmal bei ihm bedankt, dafür dass er mich vor einer ernsthaften Panikattacke bewahrt hatte...

Hermine brachte mich wieder zurück in die Realität.
„Weißt du ich finde du könntest es mal mit McLaggen versuchen." sagte sie jetzt.

Was?! Hab ich mich gerade verhört??

„Was? Wieso denn bitte McLaggen?" fragte ich völlig verwirrt.
„Hab ich doch gesagt! Er hat schon wieder nach dir gefragt! Er hat offensichtlich Interesse. Außerdem vergisst du dann Mattheo." erwiderte Hermine.
„Du meinst ich soll McLaggen ausnutzen, um Mattheo zu vergessen?" unterstellte ich Hermine jetzt leicht genervt von dieser Idee.
„Nein ich sage, dass dir Ablenkung nicht schaden würde." meinte Hermine ohne sich von mir verunsichern zu lassen.
„Dasselbe." fügte ich hinzu.

Hermine sprach bis auf weiteres das Thema Cormac McLaggen nicht mehr an, wofür ich wirklich dankbar war. Stattdessen half sie mir jetzt meinen Aufsatz für Geschichte der Zauberei fertigzuschreiben, da ich einfach ein hoffnungsloser Fall war.
Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Abendessen in die große Halle.

Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt