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Denver

"Was willst du?", spricht Barnes drohend durch das Telefon. Ich sehe noch einmal kurz zu der Kleinen, bevor ich meine Augen schließe und zum anderen Ende der Verbindung blicke.

Rogers steht neben Barnes. Beide machen keinen wirklich gesunden Eindruck, aber ich schätze das ist normal, wenn man gerade mit der Entführerin der eigenen Tochter spricht. 

"Ich will euch mitteilen, dass es der Kleinen gut geht. Und ich beabsichtige auch, dass es so bleibt. Jedoch nur wenn Barnes meine Anweisungen befolgt", fordere ich. 

Die zwei Männer sehen sich besorgt an und Rogers nickt Barnes schlussendlich zu.

"Was für Anweisungen?", will der Braunhaarige wissen. Ich lächle leicht. Es ist schön seine Stimme wiederzuhören, auch wenn dieses Mal noch grössere Furcht mitschwingt, als bei Hydra. 
"Nicht wenn Rogers dabei ist", lehne ich jedoch ab. Eigentlich ist es unwichtig, ob Rogers weiß, was passieren wird oder nicht, doch ich will, dass sie wissen, dass ich weiß, was sie tun.

Augenblicklich sehen sich beide um. Offenbar vermuten sie Kameras oder dass ich in der Nähe bin und sie auch mich sehen. 

"Ihr habt weder Kameras im Haus, noch bin ich in Sichtweite. Ihr könnt also aufhören zu suchen", fordere ich sie auf. 

Barnes und Rogers erstarren. Woher sollte ich auch wissen was sie tun, wenn ich keinen Sichtkontakt zu ihnen habe? Dann jedoch nickt Rogers Barnes zu und verlässt den Raum. 

"Steve ist weg, also was willst du?", meldet sich Barnes direkt. 
"Ich werde dir morgen Anweisungen schicken, welche du genau befolgst. Außer du willst deine Tochter nie mehr sehen", erkläre ich ihm alles, was er wissen muss. Am anderen Ende der Leitung ist es still. 

Barnes setzt sich verzweifelt auf das Sofa und vergräbt seine Hände in seinen Haaren. Aus seinen Augen tropfen Tränen. 

"D-Darf Steve wieder zuhören?", fragt er eingeschüchtert. Ich höre sein schweres, unregelmäßiges Atmen. 
"Wir sind hier fertig", gebe ich ihm durch und will das Telefonat gerade beenden.
"Warte! Darf ich noch einmal meine Tochter hören?", fleht er und ich stimme zu. 
"Milana, deine Väter wollen nochmals kurz mit dir sprechen!", rufe ich das Kind zu mir, welche schnell auf mich zukommt. 
"Wenn ihr auch nur ein falsches Wort sagt, werdet ihr sie kein einziges Mal mehr sehen", drohe ich Barnes noch und übergebe dem Mädchen das Telefon. Ich schließe die Augen um die Männer zu beobachten.

Rogers hat sich neben Barnes gesetzt und wirkt ebenso verzweifelt. Als sie die Stimme des Mädchens hören blitzen ihre Augen auf und sie sprechen hoffnungsvoll mit der Kleinen. Mir schmerzt es im Herzen, die Familie so zu sehen, doch es ist nötig um den Auftrag auszuführen. 

Nach etwa einer Minute informiere ich das Kind, dass sie noch etwa zwanzig Sekunden haben, was sie direkt weiterleitet. Im Kopf zähle ich die Sekunden herunter. Das Mädchen sieht zu mir und verabschiedet sich schnell von ihren Eltern. Ich lege auf und stecke das Handy weg. 
"Was machen wir jetzt? Wann beginnt das Abenteuer?", löchert mich das Kind sofort. Ich gehe in die Hocke um etwa auf Augenhöhe zu sein und lächle sie an. 
"Heute ist es zu spät um noch etwas zu unternehmen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns in unser geheimes Lager zurückziehen und unser weiteres Vorgehen besprechen", munkle ich verschwörerisch und das Kind nickt begeistert. Elias hat den Leihwagen vorgefahren und ich hebe das Kind hinein. Sie schnallt sich an und ich steige vorne auf den Beifahrersitz. Nelio sitzt neben dem Kind.
"Bereit unser Geheimversteck zu sehen?", frage ich sie und ihre Augen leuchten vor Begeisterung. Ich nicke Elias zu, welcher losfährt. 

Im Lager habe ich ihr aufgetragen, alles zu erkunden und auf Gefahren zu untersuchen um so Zeit zu haben, den Rest mit den Jungs zu besprechen. 
"Du kannst wirklich gut mit Kindern umgehen", bemerkt Nelio und ich nicke dankbar. Ich verheimliche, dass es Hydra auf die selbe Weise geschafft hatte, mich mehreren Experimenten unterziehen zu lassen. 
"Also, Fabian wird Barnes morgen eine Nachricht in meinem Namen schicken und ihn beauftragen die Waffe zu holen. Elias wird die Waffe entgegen nehmen. Nelio, du bringst das Kind zurück, während die Eltern beschäftigt sind. Ich selber lotse die Avengers weiter weg", bestimme ich. 
"Und was mache ich?", will David wissen. 
"Du wirst der Fahrer sein. Erst bringt ihr das Mädchen zurück und sobald das erledigt ist, holt ihr Elias ab", erkläre ich ihm. Dieser nickt einfach. 
"Wenn alles gut läuft, können wir die Waffe noch am selben Abend übergeben", frohlocke ich und auch die Anderen beginnen vorfreudig zu grinsen. 
"Wirst du dich an Cap für Rumlow rächen?", will Nelio wissen. 
"Rumlow hat sich selber getötet, in der Hoffnung Cap mitziehen zu können. Ich wüsste nicht, für was ich mich rächen müsste", erwidere ich kalt und Nelio nickt eilig. 
Die schnellen, leichten Schritte hinter mir, verraten das Mädchen welche sich uns schnell nähert. 
"Ich habe alles abgesucht. Hier sind wir in Sicherheit!", verkündet sie stolz. Ich setze mir ein liebevolles Lächeln auf und werfe den Jungs einen mahnenden Blick zu. Dann drehe ich mich zu ihr um und gehe vor ihr ihn die Knie. 
"Das hast du super gemacht. Ich fühle mich gleich viel sicherer. Am besten du gehst schlafen, damit du morgen fit bist", gebe ich ihr den versteckten Befehl und sie nickt sogleich müde. Ich stehe wieder auf und führe das Kind zu einem Abstellraum, in welchem Wir ein Bett untergebracht haben. Das Mädchen legt sich darauf.
Aber sie schwärmt die ganze Zeit davon, wie aufgeregt sie ist, endlich ein richtiges Abenteuer zu erleben, weshalb ich irgendwann die Nerven verliere und meine Hand über ihr Gesicht fahren lasse. Schwarzer Rauch zieht über ihr Gesicht, doch sie bemerkt es nicht einmal mehr, denn sie ist bereits eingeschlafen. Erleichtert atme ich aus und trete aus der Kammer und schließe ab. 

Black SmokeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt