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Denver

"Wer ist der Verräter?", zische ich drohend. Es tut mir leid, dass diese Männer wegen mir unschuldig leiden müssen. Doch sie gehören zu Hydra, weshalb es mir doch nicht so Leid tut. 
"Bitte... Ich weiß es nicht! Bitte hör auf!", fleht der Mann vor mir, welcher definitiv kein Wendehals ist. Er wälzt sich am Boden vor Schmerzen und schreit verzweifelt auf. Das Schlimmste an diesem Fluch ist, man kann nicht sterben. 
Wie der "Cruzio"-Fluch bei Harry Potter. Ja, ich habe das Buch gelesen, immerhin hat mir Rumlow doch ein mehr oder weniger normales Leben schenken wollen. 
Der Mann fleht immer verzweifelter, bis ich schließlich aufhöre und er erschöpft am Boden liegen bleibt. 
"Gut, du bist sauber", brumme ich nur und trete aus der Zelle. Er darf sich noch etwa einen halben Tag erholen, danach soll er wieder an die Arbeit gehen. So geht das den ganzen Tag weiter und alle Verdächtigen werden von mir befragt. 
'Überraschenderweise' habe ich keinen Erfolg gehabt. Hugo ist deshalb zufrieden, denn jetzt weiß er, dass kein Verräter unter uns lauert. Wenn er doch nur wüsste... 


Zwei Tage vergehen und ich verbringe die meiste Zeit davon in meinem Zimmer. Von meinem Fenster aus, kann ich genau beobachten, wenn ein Auto, oder gar ein Laster hier anhält. Wo genau sie die Garage hier haben, kann ich nicht sagen, nur dass sie sie nicht im Park herumstehen lassen und so Aufmerksamkeit auf uns ziehen. 

Ein Klopfen an meiner Tür lässt mich aufhorchen. 
"Denver darf ich reinkommen?", meldet sich Hugo von der anderen Seite der Türe. 
"Ja, klar", gebe ich ihm die Erlaubnis und Hugo tritt ein. Bis jetzt muss ich noch nicht vorsichtig sein, da ich noch keinen Kontakt zu Egor hatte. Wir haben ausgemacht, dass ich mich erst nach einer Woche melde, falls mir doch noch Misstrauen begegnen sollte. Bis jetzt war das aber nicht der Fall. 
"Wie ich dir gesagt habe, haben wir uns auf die Avenger konzentriert", beginnt er. Ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken und ich muss gegen den Drang ankämpfen, meine Augen ängstlich aufzureißen. Stattdessen hebe ich fragend meinen Kopf. 
"Wir haben Captain America und seinen besten Freund gefunden. Sie sind auf dem Weg hierher. Ich weiß noch, wie sehr du dich gefreut hast, als du ihn kennengelernt hast. Und der Soldier ist auch dabei, du kennst ihn doch noch oder?", erklärt er mir und ich habe gerade das Gefühl, jegliche Farbe würde aus meinem Gesicht weichen. 
"Was ist los?", will Hugo schon wissen. 
"Ich hätte nicht gedacht, sie nochmals zu sehen", antworte ich schlicht. Ich zwinge mich zu einem grinsen um ihm zu zeigen, dass ich mich darauf freue Cap und den Soldier zu sehen. Oder eben Steve und Bucky, mein Vater, was ich eigentlich nicht wissen dürfte. 

Zehn Minuten später hält ein Panzer vor uns, in Begleitung von mehreren Vans. Keine Ahnung, wie sie das unauffällig halten wollten. Die Tür des Panzers wird vor mir und Hugo geöffnet. Ich stehe etwas hinter Hugo um zu zeigen, dass noch immer er hier das Sagen hat. 
Als die Tür sich öffnet höre ich darin ein leises Schreien und ein neuer Schock durchfährt mich. 
Milana!
Das Kind drückt sich an Bucky, welcher mit dicken Metallschellen gefesselt ist. Seine Beine wurden an den Panzer gekettet. Er ist leichenblass und versucht dennoch seine Tochter zu beruhigen. 
Als Milana mich sieht erstarrt sie. Bucky flüstert ihr etwas zu und sie nickt leicht, scheint sich aber kaum bewegen zu können. Ich steige in den Panzer und hebe Milana hoch. Sie klammert sich an mich fest und vergräbt ihr Gesicht an meiner Schulter. 
Mit ihr auf dem Arm steige ich wieder aus dem Panzer. Hugo sieht mich verwirrt an. 
"Das Kind steht unter meinem Schutz. Sollte ihr etwas zustoßen, bekommt ihr es mit mir zu tun und glaub mir, ich werde mich nicht zurückhalten", zische ich ihn drohend an. Er nickt angespannt und wirkt offensichtlich nicht begeistert davon. 

Bucky und Steve werden zu den Zellen geführt, wobei sie gemeinsam in eine gesteckt werden. Ich bringe Milana in mein Zimmer und setze mich mit ihr auf das Bett. Neugierig sieht sie sich um.
"Ich will, dass du immer in diesem Zimmer bist, außer ich bin bei dir. Diese Leute hier sind böse und ich will dich beschützen. Niemand darf hier rein, wenn ich es nicht erlaube und deshalb wirst du hier sicher sein. Also bleib bitte hier okay, Milana?", bete ich das Kind. Diese nickt und starrt mich ängstlich an. Ich lächle ihr aufmunternd zu.
"Wenn du genau das tust, was ich sage, wird dir nicht passieren", versichere ich ihr. Sie nickt schnell. 
"Ich muss jetzt los, also bleib hier. Ich werde versuchen Spielzeug für dich zu besorgen", zwinkere ich ihr zu und verschwinde aus der Tür. Hinter mir schließe ich diese ab.

Black SmokeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt