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Bucky Barnes

Durch den Fluchtversuch habe ich nochmals eine Gnadenfrist erhalten, in welcher ich noch ich bleiben darf. Und zwar nur, damit sie mich länger quälen können und ich es auch wirklich mitbekomme. 
Mit dieser Information haben sie mich, nur in Boxershorts bekleidet, wieder in die Zelle gesteckt und mich warten lassen. Seit gut eineinhalb Stunden oder so. Eine Uhr habe ich nicht, weshalb ich die Zeit einfach raten muss. Also kann es sein, dass auch erst zwanzig Minuten vergangen sind, doch dieses qualvolle Warten, macht es mir beinahe unmöglich die Zeit richtig zu bestimmen. 
In meinen Gedanken bete ich einfach, dass es Steve mit den Mädchen geschafft hat, zu fliehen. Ich hoffe, dass sie es bis zum Hauptquartier geschafft haben und nicht hier irgendwo zu Tode gefoltert werden. 
Obwohl, wenn, dann würde Hydra mich garantiert zusehen lassen. Solchen Sadismus kann ich inzwischen von ihnen ohne weiteres erwarten. 

Irgendwann tritt dann Hugo vor die Zelle. In seiner Begleitung hat er zwei Soldaten, welche sich links und rechts von der Zelle postieren. Ich sehe schweigend zu ihm hoch. Mein Blick zeigt Angst und Demut. Ich weiß, dass ich ihm ausgeliefert bin. Hugo grinst leicht und betritt nun die Zelle. Ich sehe gehorsam nach unten. Was hat es noch für einen Sinn mich zu wehren?
"Ich weiß, dass du das nur spielst", zischt er sauer. Ich zucke zusammen. Ja, ich mache es nicht, weil ich den Zwang habe, zu gehorchen, sondern weil ich ihn so um Nachsicht bitten möchte. 
Urplötzlich werde ich am Hinterkopf gepackt und nach hinten gezogen. Ohne anderen Ausweg, muss ich in die vor Wut blitzenden Augen sehen, welche über mir schweben. Meine Lippe zittert vor Angst, ansonsten bewege ich mich nicht mehr. 
"Was sollen wir nur mit dir machen? Hm?", grinst er schaden freudig. Ich verstärke meinen bittenden Blick nochmal, doch ich weiß, dass das nichts bringen wird. Im nächsten Moment verspannt sich mein Nacken schmerzhaft und ich verziehe mein Gesicht. Erst als er sich wieder lockert verstehe ich, dass Hugo mir gerade einen leichten Stromschlag verpasst hat. 
"Lass das Gebettel", brummt er, nachdem ich mich kurz erholt habe. Da ich keine Lust auf einen weiteren Stromschlag habe, sehe ich, diesmal ohne zu großes Leid zu zeigen, wieder zu ihm und warte ab. 
"Legt ihm ein Halsband um und bringt ihn zu mir ins Büro", befielt er den zwei Wachleuten dann. Einer der Zwei verlässt kurz den Trakt, während der Andere mich auch an den Haaren packt, nachdem Hugo losgelassen hat. Hugo verschwindet und ich warte mit dem Mann, welcher mich unangenehm an den Haaren festhält, auf den Anderen. 
Als dieser wieder kommt, hat er ein Hundehalsband dabei. Kaum ist er bei mir angelangt, zieht er es mir auch sogleich an. Innen durch hat es spitze Dornen welche sich schmerzhaft in meinen Hals drücken. 
Die Soldaten packen mich je an einer Seite, des Halsbandes, wodurch der Druck noch verstärkt wird, und führen mich grob aus der Zelle. Meine Hände sind frei und ich könnte mich wehren, doch ich weiß, dass es sinnlos wäre und mich nur weiter in Schwierigkeiten bringen würde. Deshalb lasse ich es einfach geschehen und folge den Anweisungen.
Ich bin einfach nur noch froh, dass das weder Steve noch Denver mit ansehen muss. Diese Demütigung ist so schon schlimm genug. 

In dem beschriebenen Büro dann, drücken die Soldaten mich in eine Ecke und in die Knie. An der Wand ist eine, etwa ein Meter lange, Metallkette angebracht, welche sie jetzt an dem Halsband einhaken. 
"Sitz", spottet der eine und der andere lacht. Ich senke schluckend den Kopf und versuche nicht darauf zu reagieren. Ich höre weitere Schritte und dann den Befehl, dass die Soldaten verschwinden sollen. An der Stimme erkenne ich Hugo, welcher sich nun auch vor mir in die Hocke geht. Ich blicke einfach auf seine Füße um nicht in sein Gesicht sehen zu müssen. 
"Das passiert, wenn man unartig ist", grinst er vergnügt, während er zwei Finger um meinen Kinn legt und mich dann zwingt hoch zusehen. Ich blicke gedemütigt in seine spottenden Augen und sage nichts. 
"Ich würde sagen, du wirst einfach ein paar Tage mein Büro-Hund sein und mich vielleicht auch mal verwöhnen, wenn ich es will", zwinkert er mir verheißungsvoll zu. Ich schaudere bei der Vorstellung, was er genau meint. Früher hielt sich das noch im Rahmen, aber seit herausgekommen ist, dass ich schwul bin, sieht Hydra mich neuerdings offenbar als Sexspielzeug.
Bei Steve habe ich es noch nicht so schlimm gefunden, immerhin habe ich es Zuhause auch schon getan. Doch Hydra-Soldaten einen zu blasen, oder noch schlimmer, geht für mich definitiv zu weit! 
Wütend reiße ich meinen Kopf aus seinem Griff und weiche so weit zurück, wie es die Wand hinter mir noch zulässt. Hugos Blick verfinstert sich und er zieht die gefürchtete Fernbedienung hervor. Augenblicklich weicht meine Wut der Angst.
"Sei lieber Artig, oder ich stelle dich allen Soldaten zur Verfügung!", schimpft er sauer und verpasst mir einen Stromschlag nach dem anderen. Ich wimmere erschrocken auf und breche immer wieder leicht zusammen, sobald ein Stromschlag sich wieder gelöst hat. 
Mit einem mal dann, durchjagt mich so viel Strom, dass ich mich Sekunden lang nicht bewegen kann und dann schmerzhaft zusammenbreche. Geschlagen bleibe ich am Boden liegen und sehe schwach zu Hugo hinauf. Er ist inzwischen aufgestanden und sieht von oben auf mich herab. 
"Sei gewarnt", ist alles was er noch sagt, bevor er sich hinter seinen Schreibtisch, von welchem aus er mich gut beobachten kann, setzt und den Computer startet. Ich lege mich einfach etwas bequemer auf die bereitgelegte Decke und warte ab. 

Black SmokeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt