Die Musik ist der beste Weg um dem Alltag zu entfliehen. Ich ließ mich von ihr treiben, gab mich ihr hin und bewegte mich inmitten der vielen anderen Tanzenden. So fühlte sich Freiheit an.
Wie jedes Wochenende war der Club überfüllt, laut und chaotisch. In dieser Welt fühlte ich mich wohl.
Ausgerechnet dieser eine Tag bestimmte mein Schicksal für immer.
Nach dem Song machte ich mich auf den Weg zur Bar, um mir etwas zu trinken zu besorgen. Die Barkeeperin - eine dunkelhaarige Frau und ein paar wenige Jahre älter als ich, sah mich abwartend an. Selbst im bunt flackernden Licht erkannte ich die dunklen Ringe unter ihren Augen. Ich bestellte etwas. Mit monotonen Bewegungen führte sie ihre Arbeit aus und stellte mir den Drink hin.
,,Hey, alles in Ordnung?", fragte ich die Barkeeperin und reichte ihr den Geldschein.
Der abwesende Blick verflüchtigte sich schnell. ,,Noch einen Drink?", wollte sie wissen. Hinter mir drängten sich andere Menschen an die Bar, aber ich ignorierte es erfolgreich.
,,Nein, ich habe gefragt, ob alles in Ordnung ist. Sie.. du siehst aus, als könntest du eine Pause gebrauchen."
Einen Moment lang sah sie mich überrascht an.
,,Hey! Wir haben auch Durst!", grölte die Reihe hinter mir.
,,Geht das auch schneller!?"So lernte ich Ágata Jiménez, alias Nairobi kennen.
Ohne zu antworten winkte sie mich beiseite und bediente die anderen. Die ganze Zeit über beobachtete ich, wie sie die Getränke zubereitete und ab und zu von einem Typen - vermutlich ihr Chef - dumm angemacht wurde, weil es ihm nicht schnell genug ging. Mehrmals versuchte ich mich einzumischen, aber der Typ ignorierte mich jedes Mal.
Erst als der Club schloss, fing ich sie draußen ab.
,,Dein Chef ist ein Idiot", sagte ich, als wir eine Weile schweigend nebeneinander hergingen. Langsam lichtete sich die Nacht und der Morgen graute.
Ágata zog an einer Zigarette und zuckte die Schultern. Ich mochte Zigaretten nicht, weil ich den Geruch nicht ausstehen konnte. ,,Spielt keine Rolle. Ich brauche das Geld für die Miete. Er vertraut mir nicht."
,,Wieso nicht?" Verwirrt hob ich eine Augenbraue.
Überraschenderweise beantwortete sie meine Frage sehr offen. Ich rechnete ihr das hoch an, weil sie einer Fremden sofort ihre halbe Lebensgeschichte offen darlegte. ,,Weil ich erst vor zwei Wochen aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er hat mich nur eingestellt, weil er niemand anderen findet."
Gefängnis? Sofort schoss mir die Frage nach den Gründen ihrer Verhaftung in den Kopf. Diese konnten sehr unterschiedlich ausfallen, deshalb zerbrach ich mir deshalb nicht gleich meinen Kopf
,,Oh... Das kommt unerwartet", antwortete ich zögernd.
,,Meine Nebengeschäfte bringen zurzeit nicht genug Geld für die Wohnung", fuhr sie fort. Das Wort "Nebengeschäft" klang mir erstaunlich nach illegalen Machenschaften, aber auch das wollte ich nicht genauer wissen.
DU LIEST GERADE
Criminal Love [1] ˡᵃ ᶜᵃˢᵃ ᵈᵉ ᵖᵃᵖᵉˡ ✔
FanfictionSTAFFEL 1 & 2 TEIL 1 NAIROBI X SYDNEY Ihr Leben lang stand Maddie im Schatten ihrer Mutter, Alicia Sierra. Doch damit ist entgültig Schluss, als sie sich plötzlich im größten Raubüberfall der Geschichte wiederfindet und sich nur noch »Sydney« nennt...