𝟎𝟒 | 𝐒𝐭𝐞𝐯𝐞 𝐑𝐨𝐠𝐞𝐫𝐬

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◦•●◉✿ Teil II ✿◉●•◦

Er kann sie einfach nicht vergessen. Seit dem Vorfall, bei dem Sam, Steve und Bucky einmal mehr die Helden sein mussten, sind zwei Tage vergangen und während keiner einzigen Sekunde seitdem, hatte die junge Frau nicht in seinen Gedanken gelungert und ihn von allem abgelenkt.

Es war all seinen Freunden längst aufgefallen und die meisten von ihnen hatten ihm längst gesagt, dass er bei ihr vorbeischauen soll. Und dann wie ein Stalker vor ihrer Tür auftauchen? Nach dem, was ihr passiert ist?, lautet seine Antwort jedes Mal.

Er steigt in den Aufzug, die Türen schließen sich und er blickt abwesend auf seine Trainingsschuhe, bekommt nichts um sich herum mit, weil er nur an D/N denkt.

Minuten später bekommt Sam von Friday die Information, dass sein Kumpel bereits viermal mit dem Aufzug hoch- und wieder runtergefahren ist und einfach apathisch in die Luft starrt.

»Ich schwöre es, ich trete ihm so lange in den Arsch, bis er vor ihrer Haustür steht!«, murmelt der Falcon genervt und geht zum Aufzug, um den Captain in den Wohnbereich zu zerren, der ihn danach ziemlich bedröppelt ansieht. »Sam - was zur«, Sam lässt ihn nicht aussprechen, sondern wendet sich direkt an die KI. »Friday, such bitte D/Ns Adresse und die ihres Tierheims raus!« Und nur Sekunden später erwacht ein Drucker neben den beiden zum Leben und druckt beide Adressen inklusive Öffnungszeiten des Tierheims aus.

»Sam«, wieder will der Mann aus Delacroix nichts hören, »Du gehst jetzt duschen und dann machst du dich auf den Weg oder ich schwöre ich gehe selbst und zerre die arme Frau hier her!«

Steve ergibt sich und geht in Richtung Dusche, läuft beinahe gegen die geschlossene Tür, weil er bereits daran denkt, was er D/N sagen soll, wenn er sie später endlich wiedersieht.

***

Ich mache mir noch einen Instant-Cappuccino und versuche für eine Sekunde nicht an den Papierberg zu denken, der sich zwei Meter von mir entfernt auf meinem Schreibtisch auftürmt. Die letzten zwei Tage hatte ich mich Vollzeit um die Tiere kümmern müssen, weil Flavio krank war, aber jetzt ist er wieder da und ich muss mich der Bürokratie widmen. Was mich im Übrigen daran erinnert, dass ich längst eine Stellenausschreibung verfasst haben wollte, damit ich mich nie wieder mit diesem Mist beschäftigen muss.

Der Instant-Cappuccino hilft zwar, ist aber bei weitem nicht so gut wie ein echter. Wieder ist eine Stunde vergangen und der Berg ist nicht sichtlich geschrumpft, für mich gibt es kaum etwas, das so frustrierend ist wie Papierkram...

Ich brauche eine Pause oder ich bringe noch jemanden um! Ich stehe auf, nehme meine graue Grobstrickjacke von der Lehne des Bürostuhls und werfe sie mir über. Ich öffne die Tür des kleinen aber gemütlich eingerichteten Büros und laufe frontal gegen eine stahlharte Brust.

»Oh mein-«, ich strauchel und verliere beinahe das Gleichgewicht, aber große warme Hände umfassen meine Taille und ziehen mich sanft wieder an die Brust. Sobald ich nicht mehr das Gefühl habe zu fallen, hebe ich den Blick und sehe direkt in die blauen Auges des Mannes, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht.

»Ich hab' dich, D/N«, sagt er und hält mich noch immer sicher fest. »Steve«, hauche ich, gleichermaßen überrascht und erfreut. Ich habe definitiv nicht mit ihm gerechnet, aber genau an diesem Tag könnte mir nichts besseres passieren, als ihn bei mir zu haben.

»Hey«, flüstere ich. Es fühlt sich falsch an in normaler Lautstärke zu reden, als würde er verschwinden, wenn ich zu laut bin. »Hey«, antwortet er ebenso leise und lächelt mir entgegen.

Ich suche seinen Blick mit meinem, versinke kurz in seinen unendlich blauen Augen, bis mein Verstand wieder ein bisschen funktioniert. »Was- was tust du hier?«, frage ich und kann immer noch nicht wirklich glauben, dass er vor mir steht.

𝐅𝐀𝐑 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐑𝐄𝐀𝐋𝐈𝐓𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt