Kapitel 5 🌷

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Ich betrat das Vertrauensschülerbad und lief langsam auf das Becken zu.
,,Myrte?" fragte ich in den Raum.
Da ich keine Antwort bekommen hatte, legte ich meine Kleidung samt Zauberstab ab und stieg in das Wasser. Ein Handtuch hatte ich auch mitgebracht. Meine Kleidung hatte ich auf eine kleine Bank neben dem Becken abgelegt.

Das Wasser war herrlich warm.
Ich löste meine Haare von meinem Zopf und tauchte ab.
Als ich wieder auftauchte, beschloss ich, etwas zu schwimmen.
Also schwamm ich einige Male hin und her.
Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und zog mich wieder an.
Als ich das Vertrauensschülerbad gerade verlassen wollte, stieß ich mit jemandem zusammen.

,,Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?" fauchte ich und rieb mir die Schulter, die mir etwas wehtat.
,,Das könnte ich dich fragen", erklang die Stimme von Malfoy.
Ich blickte auf.
,,Was hast du überhaupt hier zu suchen, y/N?", fragte er und musterte mich etwas.
Er sah meine nassen Haare und das Handtuch in meiner Hand.
Dann zog er eine Augenbraue nach oben.
,,Wonach sieht es denn aus, Malfoy?", fragte ich und wollte an ihm vorbei. Malfoy hingegen trat zur Seite und versperrte mir damit den Weg.
,,Warte, warte, warte", sagte er kurz. Ich trat zurück und sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
,,Was willst du? Lass mich vorbei", sagte ich genervt.
,,Du darfst doch gar nicht hier sein,
y/N", stellte er fest und ich fühlte mich ertappt, zeigte es ihm aber nicht.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust zusammen und sah ihn an.
,,Aber du schon?", fragte ich gespannt.
,,Seit heute schon", entgegnete er mir und grinste arrogant.
,,Und wieso bitte schön?", fragte ich und begann, mich unwohl zu fühlen.
Malfoy machte einige Schritte auf mich zu, aber ich wich zurück.
,,Anscheinend hat die perfekte y/N die neuesten Entwicklungen nicht mitbekommen. Ich bin Quidditch-Kapitän und das bedeutet, dass ich hier jederzeit Zugang habe, was du allerdings nicht hast.
Also, warum bist du hier, wenn du nicht hier sein darfst?", redete Malfoy auf mich ein.
,,Weil ich hier sein konnte und hier immer meine Ruhe hatte, was allerdings jetzt nicht mehr der Fall sein wird. Dank dir, Malfoy", antwortete ich etwas gereizt, als mir klar wurde, dass ich das Bad der Vertrauensschüler wirklich nicht mehr benutzen konnte.
,,Und jetzt geh mir aus dem Weg", murrte ich und lief an Malfoy vorbei geradewegs zum Gryffindorturm.
Malfoy war also wieder Mannschaftskapitän der Slytherins.
Ich hatte das Auswahlspiel der Gryffindors, das heute stattgefunden hatte, mit Absicht verpasst.
Ich liebe es, Quidditch zu spielen, aber ich wollte mich wirklich auf den Abschluss konzentrieren.
Ich spielte auf der Position der Treiberin und ich hatte es geliebt, der gegnerischen Mannschaft das Spiel so schwer wie möglich zu machen, aber gleichzeitig unsere Mannschaft vor den Klatschern zu schützen.
Gedankenverloren nannte ich dem Gemälde der fetten Dame das Passwort und sie schwang auf.
Ich kletterte durch das Porträtloch und lief etwas schneller durch den Gemeinschaftsraum, um die Treppen zu erreichen, die hoch in mein Zimmer führten.
Doch ich wurde aufgehalten.

,,Hey, warte mal", es war Harry.
Ich drehte mich um und sah jetzt erst, dass die meisten meiner Freunde vor dem Kamin saßen und ich, ohne sie zu beachten, einfach an ihnen vorbeigelaufen war.
,,Ja, Harry?", fragte ich etwas verwirrt.
,,Was ist denn nur bei dir los?", fragte er besorgt.
,,Wie?", fragte ich und sah ihn an.
,,Du warst vorhin einfach weg und zum Auswahlspiel bist du auch nicht gekommen", sagte er und ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, aber Harry sprach weiter.
,,Ich weiß, du sagtest, dass du nicht spielen willst, aber ich hatte damit gerechnet, dich auf der Tribüne zu sehen."
Ich musste mich rausreden, sonst wäre er sauer.
,,Ich weiß, Harry", fing ich an und lächelte etwas. ,,Das tut mir wirklich leid. Ich war etwas schwimmen und habe die Zeit vergessen. Beim Training werde ich wieder dabei sein. Versprochen."
Harry lächelte etwas und legte eine Hand auf meine Schulter.
,,Aber ist wirklich alles in Ordnung?", fragte er besorgt und deutete auf meinen Ring an meiner linken Hand.
,,Ja, alles okay", versicherte ich ihm noch einmal.
Er nickte leicht und ging wieder zu den anderen.
Ich liebte Harry sehr.
Er war einer meiner besten Freunde und er war immer für mich da.
Die Sache mit dem Ring hatte ich ihm bereits im zweiten Schuljahr anvertraut und er hatte das Geheimnis für sich behalten.
Meine Eltern wurden Opfer des ersten Krieges gegen Voldemort.
Genau wie Harrys und Nevilles Eltern.
Nur wurden meine Eltern von Fenrir Greyback, dem Werwolf, ermordet.
Es war mir so wichtig, meine Eltern zu rächen, sodass ich bei der Schlacht von Hogwarts darauf gehofft hatte, ihm dort zu begegnen.
Ich hatte all die Jahre darauf hingearbeitet, mich vorbereitet und letztlich war Greyback tot.
Ich hatte es geschafft. Darüber hinaus hatte ich Lavender das Leben während der Schlacht retten können, als sie von einem Balkon in die Tiefe gefallen war.
Greyback war kurz davor, sie anzugreifen, als ich dazu kam und ihn erst einmal mit einem Zauber geschockt hatte.
Seitdem verhielt sich Lavender mir gegenüber etwas seltsam.
Wie dem auch sei.
Das Wichtigste war, dass der Krieg vorbei war und Greyback tot.
*
Heute war Samstag.
Das hieß, der Tag vom Hogsmeade-Wochenende war da und das Date mit Dean.
Ich fühlte mich etwas komisch.
Ich ging als Erste mit Ginny und Hermine in die große Halle zum Frühstück.
Dean und ich hatten keine Zeit ausgemacht, aber ich werde es bestimmt beim Frühstück mitbekommen.
Harry und Ron waren bereits vorgegangen, denn Ron hatte so einen großen Hunger, dass er nicht mehr warten konnte.
Wir sahen Harry und Ron auf unserem üblichen Platz am Gryffindortisch sitzen.
Dean saß ebenfalls dort. Er lächelte mich an. ,,Guten Morgen", begrüßte er uns. ,,Morgen", grüßte ich zurück und setzte mich auf meinen Platz.
Ginny und Hermine begrüßten jeweils ihren Freund mit einem Kuss auf die Wange.
,,Und wie geht's euch so?", fragte ich in die Runde und goss mir eine Tasse Kaffee ein.

Harry biss gerade von seinem Toast ab und Ron schaufelte sich Rührei in den Mund.
Die Mädels hingegen gingen es langsam an und suchten sich die verschiedensten Sachen aus, die sie sich auf ihren Teller luden.
,,Und was macht ihr heute so?", fragte ich und begegnete dem Blick von Harry kurz.
Dieser verschluckte sich und fing an zu husten.
Ginny schlug ihren Freund auf den Rücken, der sich dann etwas beruhigte.
,,Wir", fing Ginny an.
Ich zog meine Augenbrauen erwartungsvoll hoch.
Denn auf dem Weg zur großen Halle hatten Hermine und Ginny mir versprochen, mit Ron und Harry ebenfalls nach Hogsmeade zu gehen.
Natürlich nur für den Fall.
,,Wir wollten auch nach Hogsmeade, nicht wahr, Ron?", sagte Hermine schnell und sah Ron bittend an.
Ron verzog fragend das Gesicht und nickte nur, denn wie sollte es anders sein, war sein Mund immer noch voller Essen. ,,Dann sehen wir uns bestimmt dort", sagte ich.
Ich lächelte und Dean sah mich nur an.
,,Wie wäre es mit 12 Uhr am Tor?", fragte Dean daraufhin und ich sagte: ,,Toll."
Dann stand Dean auf und verließ die Halle.
,,Was bei Merlin war das?", fragte Harry.
,,Ich möchte einfach nicht ganz alleine sein mit Dean", erklärte ich.
,,Okay", verstand Harry sofort.
Aus einem mir unerfindlichen Grund schweifte mein Blick kurz ab und traf einen blonden Slytherin, der sich gerade mit Zabini unterhielt.
Malfoy hatte anscheinend gemerkt, dass er angestarrt wurde und sah sich kurz um.
Als seine sturmgrauen Augen auf meine trafen, reagierte ich schnell und sah weg.
,,Ich gehe mich mal fertig machen", sagte ich in die Runde und stand auf.
,,Alles klar, y/N, bis gleich", sagte Ginny und Hermine lächelte breit.

Draco Malfoy × Reader (y/N)/ Anziehung *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt