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Müde steige ich aus dem Auto.

Der Himmel fängt langsam an zu dämmern und die tief stehende Sonne scheint in mein Gesicht. Mit zusammengekniffenen Augen schaue ich mich einmal um, bevor ich mich zu der anderen Seite des Autos wendet.

Meine Mutter hingegen scheint überhaupt nicht erschöpft zu sein. Elegant rückt sie ihre große Sonnenbrille zurecht und wendet sich in die Richtung des Meeres.

Wir sind etwas außerhalb von L.A, sodass wir einen schönen Ausblick auf die imposanten Hochhäuser und das glitzernde Meer haben. Die Gegend ist ruhig, nicht das, was wir sonst gewohnt sind. Es erinnert mich an das Wohngebiet, wo Sam gewohnt hat. Das kleine Einfamilienhaus mit dem wunderschönen Vorgarten.

Genau vor so einem stehen wir ebenfalls gerade. Nur dass die Hausfassade in einem dunkleren graublauen Ton strahlt und einen Kontrast zu den strahlend weißen Fenstern und den Balken. Farbige Blumen schmucken den Vordergarten, wodurch ein weißer Kieselweg zur Veranda führt.  

Auch die Häuser in der Gegend sehen diesem hier ähnlich und drehe mich noch einmal um meine eigene Achse. 

Eine Gruppe Kinder überquert die Straße und scheinen Ticken zu spielen. Weiter entfernt spaziert ein junges Paar und schiebt einen Kinderwagen von sich hin. 

Und zum ersten Mal scheint uns niemand zu bemerken. Niemand scheint auch zu bemerken, dass hier jemand einzieht und es stört mich sowas noch gar nicht. Ich genieße es und lächel. 

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in das gemütliche Haus und lassen unsere Sachen erstmal im Auto. Zwar haben wir noch nicht viel mit und wir müssen auch noch vieles kaufen, aber das ist eine Aufgabe für ein andermal. 

"Warte, wo habe ich bloß die Schlüssel hingetan", murmelt meine Mutter vor mir und kramt in ihren Taschen. Grinsend greife ich in meine Jackentasche und hole den noch leichten Schlüsselbund und halte ihn vor meiner Mutter. 

"Du hast ihn mir vorhin im Auto gegeben." Ich versuche mir ein Lachen zurückzuhalten und begegne ihrem warnenden Blick. 

Schnell hat sie dann auch die Tür aufgeschlossen und wir treten ein. Sofort werden wir von einer heimischen Wärme und eine leichte Gänsehaut überzieht mich. Eine Mischung aus frisch und neu, aber auch etwas Blumigem weht uns entgegen.  

Unsere Schritte hallen im ganzen Raum und wir schauen uns schweigend um. 

Noch ist alles leer. Nichts schmückt die weißen Wände und der dunkelbraune Parkettboden schimmert uns noch entgegen. 

Die Sonne erhellt den das ganze Wohnzimmer, als wir es betreten. Der Ausblick ist wunderschön, da wir einen perfekten Blick auf den Ozean haben. Zwar ist es dorthin ein gutes Stück hin, aber der Strand ist locker zu Fuß zu erreichen. 

Vom Wohnzimmer aus kommt man in die offene und große Küche. Eine kleine Insel, an der Barhocker stehen, trennt die beiden Bereiche. Die Küche ist in einem schlichten weiß gehalten und eine Marmorschicht schmückt die Arbeitsfläche. 

Hier unten befindet sich noch ein Arbeitszimmer, da meine Mutter sich dazu entschlossen hat, erstmal von zu Hause zu arbeiten und noch ein kleines Badezimmer. 

Wieder im Flur führt eine Treppe nach oben, wo sich drei Zimmer und ein größeres Badezimmer. 

Doch wir entschließen uns dazu alle Sachen aus dem Wagen zu holen und beziehen jeweils unsere Zimmer. Da wir nicht viel mithaben, geht das auch recht schnell, weswegen wir noch kurz zum nächsten Supermarkt fahren, um das Nötigste erstmal zu kaufen.  

Als wir Abends wieder ankommen, erwartet uns überraschender Besuch. Meine Mutter bleibt wie versteinert stehen und lässt fast die Tüte fallen. 

Rebecca. 

Just hold me tight and don't leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt