Ich wache durch höllische Kopfschmerzen auf, woraufhin ich liebend gern wieder einschlafen würde. Es pocht schrecklich hinter meinen Schläfen und ich stöhne schmerzhaft, als ich mir mit geschlossenen Augen die Nase massiere.
Nach und nach wird meine Sicht schärfer und ich erkenne, wo ich mich eigentlich befinde. Ein schwaches Licht erhellt den mein Zimmer und blinzle ein paar Mal. Wie lang hab ich wohl geschlafen? Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es draußen schon dämmert.
Ich hatte wieder einen Rückfall, der sich lange aufgestaucht hat. Meine Brust verengt sich, als mich an den Moment zurückerinnere. Das Gefühl von heute Morgen packt mich wieder und eine eklige Gänsehaut überzieht mich wieder.
Schluckend lehne ich mich weiter ins Kissen. Nur der Gedanke daran reicht und mich packt wieder die blanke Panik.
Wie ich es hasse hilflos zu sein und einen denjenigen einen Schrecken einzujagen, die das mit anschauen müssen. Es gibt nichts schlimmeres wehrlos zu sein und Kraft über seine eigenen Körper mehr zu haben. Zu oft musste ich einfach zu sehen und konnte nichts dagegen tun.
Ich schließe meine Augen und versuche nicht an Elijah's Blick zu denken, als er mich in deinen Armen hält und zusieht, wie ich das Bewusstsein verliere. Selten lese ich etwas aus seinen Augen heraus, aber die Angst, die sich vorhin drin gespiegelt hat, traf mich zutiefst.
Plötzlich öffnet sich die Tür wieder und ich blicke in die Augen meiner Mutter, die erleichtert auf mich zukommt. Sofort schließt sie mich in die Arme und presst mich regelrecht gegen ihren Körper.
„Gott Piper, ich dachte, dass ich dich auch verliere", haucht sie in meine Halsbeuge und drückt mich noch fester an sich, um sicherzugehen, dass ich nicht plötzlich verschwinde.
Auch....
Halt es in meinem Kopf. Die Erinnerung daran hätte ich gern noch für ein bisschen länger verdrängt. Doch schon werden all anderen Gedanken weggedrückt und Sams Gesicht taucht vor meinem inneren Auge auf.
Mein Hals schnürt sich zu und ich spüre, wie meine Augen wieder anfangen zu brennen.
„Hast du denn seine Pillen vergessen. Du weißt, wie das sich auswirken kann und nun hast du den Salat", redet sie weiter und löst sich dabei leicht von mir, um mir in die Augen zu schauen. Schnell scannt sie mich ab und sucht nach irgendwas Außergewöhnlichem.
Schuldbewusst nicke ich, da ich mir bewusst bin, dass dieses Mal meine Schuld war. Hätte ich bloß an meine Tabletten gedacht. Wie sehr ich mich in diesem Moment selbst verfluche.
Ihre glänzenden Augen erinnern mich dran, dass es Menschen in meinem Leben gibt, die sich um mich sorgen und das trifft mich schlagartig. Dieses Gefühl von Liebe, dass ich gerade von meiner Mutter verspüre, danach habe ich mich so lange gesehnt und vermassle alles, in dem ich nicht an meine Gesundheit denke.
Früher habe ich nie nachgedacht, inwiefern mich meine Panikattacken zerstören und wie sich verletzen können. Mir wahr schlichtweg meine Gesundheit egal, weil es selbst mich irgendwann nicht mehr interessiert hat, was wohl passieren würde falls....
Stress konnte ich kaum vermeiden, da mein Leben regelrecht Stress definiert. Selten habe ich auch auf Alkohol verzichtet, zwar gehe ich nicht mehr so oft aus, aber manchmal kann ich auf den Veranstaltungen nicht anderes. Man überlebt solche Events mit meiner Familie, eher gesagt, mit Benjamin, nicht anders.
"Ich hab vergessen, die Tabletten einzupacken, als wir ... wir gepackt haben", flüstere ich leise.
"Ich hatte einfach an andere Sachen gedacht", versuche ich mich irgendwie zu erklären, aber höre doch auf. Es bringt eh nichts, da es letzten Endes doch meine Verantwortung ist.
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Just hold me tight and don't leave me
Roman d'amour𝐏𝐈𝐏𝐄𝐑 & 𝐄𝐋𝐈𝐉𝐀𝐇 Nie könnte sie das Leben führen das sie wollte. Immer musste sie die Rolle spielen, die ihre Eltern ihr gegeben haben. Das wichtigste für die ist natürlich der Ruhm und nicht das Wohl ihrer Tochter. Doch es gab eine Perso...